"Zuhause ist da, wo man ohne Worte erkannt wird"
Über mein On-Arrival-Seminar, die Trippelgrupp und philosophische Gedanken der Luxemburger
Moien,
mittlerweile ist schon wieder ganz schön viel Zeit vergangen und ich bin jetzt schon seit 2 Monaten hier! Vor etwas weniger als einem Monat hatten ich und meine zwei Mitfreiwilligen (ja richtig, wir sind jetzt zu dritt, Tina ist nämlich dazu gekommen:) ) unser "On-arrival-Seminar", wo wir einen Großteil der FSJler aus Luxemburg kennengelernt haben. Der Vorteil an Luxemburg ist dabei, dass die Leute die man dort kennenlernt nur höchstens eine Stunde Autofahrt (meistens eher eine halbe Stunde) von einem weg wohnen, das heisst man kann alle immer wieder besuchen, was ja zum Beispiel in Schweden oder Polen eher schwer wird.
Das Seminar war super lustig und interressant, weil wir auch Freiwillige aus z.B. der Türkei, Griechenland oder Tunesien dabei hatten, die ja aus komplett anderen Kulturen kamen als wir und die zum Großteil auch kein Deutsch, sondern nur Englisch gesprochen haben. Mit auf dem Programm stand auch ein "Cityhunt", wo sich jeder ein Thema aussuchen dürfte, was er über Luxemburg und seine Bewohner erfahren wollte. Die Anderen nahmen z.B. das politische System oder Sehenswürdigkeiten/Spezialitäten von Luxemburg als Thema, Tina und ich entschieden uns, ein Plakat zu machen, wo Passanten aufschreiben sollten, was für sie Heimat oder Zuhause bedeutet. Wir haben sehr viele interessante Antworten bekommen, die philosophischste war vielleicht "Zuhause ist da, wo man ohne Worte erkannt wird", aber es gab natürlich auch eher pragmatische Antworten wie "Mein Bett", "Netflix" oder "Fußball". Insgesamt war es ein sehr schönes Seminar in einer super schönen Jugendherberge in (wer hätte es in Luxemburg anders gedacht) einem ziemlichen Kaff, welches eigentlich nur aus dieser Jugendherberge bestand, also andere Häuser gab es erst im nächsten kleinen Ort:D
Das ist aber in Luxemburg wirklich extrem oft so, dass es sehr viele mini Örtchen mit nur ein paar Dutzend Einwohnern gibt und nach 500 Metern an der Strasse entlang ist das Örtchen dann auch wieder vorbei und man fährt wieder durch unglaublich große Wälder oder an Feldern und Weiden mit Kühen, Schafen und Pferden vorbei. Das ist aber auch eine Sache, die ich sooooo schön finde: Die unglaubliche Natur in Luxemburg. Natürlich bekomme ich diese Natur recht oft zu Gesicht oder dann eben in die Nase, wenn wieder ein Bauer seine Felder düngt, weil wir ja hier ziemllich auf dem Land wohnen, aber auch in der Stadt Luxemburg selbst gibt es einfach noch so viel Grün! Wir waren zum Beispiel bei unserem Seminar auch in den Luxemburger Katakomben und wenn man da mal rausguckt sieht man (obwohl man nur 5 Minuten vom Stadtzentrum entfernt ist) erst mal ganz schön viel Wald.
Seit einer Woche habe ich jetzt meinen festen Arbeitsplan für die Ateliers, wo ich dann Donnerstagsmorgens beispielsweise immer mit der "Trippelgrupp" (auf luxemburgisch heisst "trippeln" "wandern", also die Wandergruppe) die Wälder um Betzdorf herum erkunde. Jetzt könnte man vieleicht meinen, die Strecken die wir da gehen sind eher harmlos, aber falsch gedacht. Letzten Donnerstag sind wir eine Strecke von 7 km in 2.30 Std gewandert, denn die Bewohner, die da mitkommen haben zum Großteil ein ganz schönes Tempo drauf, welches mir manchmal mit meiner eher so mittel guten Kondition ein bisschen zu schaffen gemacht hat, zumindest hab ich in der Nacht danach geschlafen wie ein Lämmchen:D
Jetzt grade bin ich auch recht geschafft, weil ich heute von 14 bis 18 Uhr im "Oppenen Café", das ist das allsonntägliche Café auf dem Gelände hier, gearbeitet habe und ganz schön viel los war.
Aber gleich muss natürlich noch der ebenfalls allsonntägliche Tatort geguckt werden ;)
Bis Bald& Äddie!
Eure Leonie