Zu groß für Frankreich?!
- aber dann doch eigentlich gar immer nicht so groß und erwachsen.
Warum ich es manchmal doch gut finde, das Kind in sich nicht ganz zu vergessen. Und einige Erfahrungen von Wochenenden unterwegs und daheim, Arbeit, Kino und Volleyball.
Es ist zwei Wochen her, dass es hier wochenends ungewöhnlich ruhig war. So kam es, dass Sarah irgendwann mit einer Flasche Cidre zu uns in die Küche schlich und wir es uns gemütlich machten. Ich stand noch eine Weile vorm Herd rum, kochte meine Suppe fertig und wir quatschten und diskutierten über alles Mögliche. Die Diskussion ging dann am Tisch weiter, bis ich schließlich meinte, ich wäre motiviert, irgendwas halbwegs Aktives zu machen.
Wie kleine Kindern freuten wir uns dann darüber, etwas verspätet ein paar Silvestertraditionen nachzuholen. Da schnappten wir uns kleine Zettel, auf die unsere Wünsche für das nächste Jahr drauf kamen und verbrannten sie anschließend vor der Haustür. (Als ich am nächsten Morgen die Streichholzreste entdeckte musste ich erstmal grinsen…) Teil 2 bestand dann im Wachsgießen. Wir hatten eigentlich kein Material da? Egal, Freiwillige können sich mit vielem etwas Sinnvolles basteln. So wurde eine Kerze eingeschmolzen und zwei Küchenlöffel gerußt. Mit viel Kreativität begann dann die Deutung unserer Wachsgebilde – eine Insel? ein Auto? ein Herz? eine Schildkröte? …
In dieser kindlich motivierten, positiven Stimmung erinnerte ich mich an eine Beschäftigung aus meiner Grundschulzeit – Wachstaler tropfen! Was ich damals von einer Freundin kennengelernt hatte, habe ich erfolgreich auf Sarah übertragen und es entstanden schön Gebilde aus einer zweiten roten Kerze. A propos kindlich – so groß, erwachsen und selbstständig man sich im Laufe der Zeit doch fühlt - gerade dieser Freiwilligendienst hat für mich nochmal viel dazu beigetragen - so wichtig finde ich es auch, eine gute Portion Kind, Freude am Sinnlosen und die Fähigkeit zu Spielen in sich zu bewahren. Sonst wird die Welt viel zu ernst; und selbst wenn nicht, es fehlt einfach Etwas. Kinder haben eine Menge Fähigkeiten, ihre Begeisterung zum Beispiel, die ein Erwachsener meiner Meinung nach all zu leicht verliert, wenn er nicht darauf aufpasst.
Daher habe ich auch diesen Abend sehr genossen, es war herrlich lustig, wir haben uns wie unbedachte Kinder gefühlt, die für die komischsten Sachen motiviert waren.
Um beim Thema zu bleiben, als ich demletzt zum Aufpassen bei den beiden Kinder meiner quasi-Kollegin war, war das wie immer nicht Pflicht, sondern viel mehr Spaß. Die beiden 4- und 7-jährigen waren ganz am Anfang ziemlich begeistert und lieb, dann hatte ich das Gefühl, dass sie mich ein bisschen austesten wollen, aber jetzt kann ich sagen, dass ich mich auch mal durchsetzen kann, wenn die Kleine alle Spielregeln abändert und triumphiert, dass sie gewinnt, oder andernfalls entscheidet, aufzuhören. Das fühlt sich dann doch gut an, auf einer super entspannten und spaßigen Ebene mit den beiden zu spielen, oder auch mal bei den Hausaufgaben zu helfen, und dabei ausreichend respektiert zu werden.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Memory gespielt habe, muss ziemlich lange her sein (E macht nicht nur Spaß; um auf obiges Thema zurückzukommen; sondern ist mit Sicherheit gut für den Kopf – warum spielen wir denn nicht öfter?). Noch dazu habe ich jetzt gefühlte tausend Dinosauriernamen auf Französisch gehört, die ich dort schon kaum korrekt aussprechen, geschweige denn mir merken konnte. Die Aussprache „sorüs“ am Ende ist zwar typisch französisch, aber im Vergleich zum deutschen „saurus“ fand ich den Klang ziemlich amüsant.
Wann ich das letzte Mal Legosteine in der Hand hatte, weiß ich zufällig. Das war nämlich bei einem Philosophie-Projekt in der 11. Und ich muss der damaligen Arbeitsthese voll und ganz zustimmen, Legosteine sind das genialste Spielzeug der Welt! Auch wenn Ninos Baukasten mit Minecraft betitelt ist, haben wir ganz verschiedene Häuser gebaut, umgebaut, wieder geändert und Teile getauscht, und schließlich alle drei zusammen ein schönes Haus mit Garten etc. bebaut, vor allem aber unsere Kreativität voll ausgelebt. J Und auch dabei war ich wieder davon beeindruckt, wie einfach Kinder Geschichten erfinden. Womit ich mir so schwer tue, haben Juliette und Nino kein Problem – und da ist ein Schatz, und da kommen die Räuber, und hier bauen wir einen Wasserfall,… Dem passe ich mich liebend gerne an, spiele mit, aber doch merke ich, welche Schwierigkeiten mir diese 100%ige spontane Kreativität bereitet, was ich (wie wahrscheinlich einiges Anderes) leider schon vom Kind-Sein verloren habe. Tant pis, Spaß habe ich trotzdem und nach und nach kommt diese Kreativität bestimmt zurück, wenn man denn will.
Was gibt es sonst Neues? Damit Tiina einen Film schauen konnte, habe ich neulich unseren bénévolat-Kinodienst mit ihr getauscht. Ursprünglich war ich nach Arbeit, Sprachkurs und Organisationstreffen mit Lydia zwar total fertig und dann auch noch genervt, weil mein Laptop mitten im Fahrkartenbestellen blockiert hat und ich keine Ahnung hatte, was jetzt funktioniert oder nicht funktioniert hat. Dann habe ich den Abend aber doch ziemlich gefeiert. Mit mir waren Alice und Sabrina da, Alice die ich schon über Elise kannte und öfter mal bei uns vorbeischaut, um italienisch zu lernen und mit uns zu Essen, und eine andere junge Frau – was an sich relativ selten ist, da im Kino sehr viele ältere Damen als Freiwillige „arbeiten“. Mit ihnen ist es oft auch wahnsinnig interessant, zu reden und diskutieren und ich fühle mich meistens in den immer anderen Gruppenzusammenstellungen total wohl – die meisten Personen sieht man selten ein zweites Mal, aber für den Abend ist es meist schön zusammen. Doch nach dem Tag war die Runde echt perfekt und hat meine Stimmung eindeutig gerettet. Neben Alice und Sabrina waren noch zwei andere Leute da, die auch wirklich interessante Dinge zu erzählen hatten und ich aß zum ersten Mal auch was im gemütlichen Barbereich. Wer zufällig mal in Redon ist, dem kann ich die vegetarischen Tartes im Kino nur empfehlen :D
Darüber hinaus war ich auch wieder ziemlich oft im Kino, mal mit Tiina, mal mit Sarah, oft auch alleine. Es gibt einfach zu viele interessante Filme in unserem Kino, die etwas anspruchsvollere oder einfach außergewöhnliche Themen behandeln. Dazu kam noch das Festival Telerama, bei dem national die erfolgreichsten Filme von 2015 für eine Woche nochmal „aufs Plakat“ kamen. In dessen Rahmen begeisterte uns drei vor allem Mustang, eine deutsch-französisch-türkische Produktion über 5 türkische Mädchen, die in einem ziemlich konservativen Familiengebilde aufwachsen. Nach locker-freudigem Anfang war die Entwicklung der Mädchen, vor allem des erwartungsmäßigen Gefängnis, in das man sie steckte, erschreckend, intensiv und wahnsinnig eindrucksvoll. Einer dieser Filme, bei dem man aus dem Saal geht und nicht nur nicht weiß, was man sagen soll, sondern ob man überhaupt sprechen soll. Kann ich nur empfehlen, falls der Film euch mal in die Hände fällt! Ansonsten gab es noch einige andere Filme, die ich eigentlich fast alle mochte, ein chinesischer, ein französischer, ein deutsch-amerikanischer Film aus Dänemark,… Einzig eine typisch kommerzielle Komödie konnte mich nicht begeistern, ansonsten hat es sich jedes Mal gelohnt, kurz vor knapp noch an die Kasse zu stolpern, meine carte d’adhérent vorzulegen und in den Saal zu huschen!
Auf der Arbeit bin ich nach wie vor echt glücklich, ich merke, wie ich Schritt für Schritt selbstständiger, entschiedener und mehr respektiert werde, mich verantwortlicher fühle, und es macht mir sehr viel Spaß! Nicht nur als Kommentar, sondern auch in Realität habe ich nun schon mehrfach gesagt bekommen, wie gerne mich einige der jeunes mögen – total lieb! Passenderweise genau am Tag nachdem meine Mama die Befürchtung äußerte, sie wollen mich dort behalten, kam Richard in der Pause ins Foyer und fragte, ob ich nicht noch ein Jahr länger bleiben kann. Da stand allerdings Valérie in der Nähe, die lachend an die Regeln des EVS erinnerte. Mit ihr und Lydia hatte ich nun auch meine bilan mi-parcours, die zwar beiderseits super aussah, aber erschreckend an die bereits vergangene Zeit erinnert. Dennoch sind die verbleibenden 5 Monate nicht nichts und ich freue mich, zumindest diese „Menge“ an Zeit noch vor mir zu haben! Mein eigenes Projekt kommt langsam ins Rollen. Nach wie vor ist es zwar schwierig, irgendetwas wirklich anzufangen, weil ich immer tausend Leute fragen muss, jeder meiner Kollegen für etwas Anderes zuständig, verantwortlich, ausgebildet ist. Das macht das Ganze nicht leichter, aber dennoch habe ich so langsam Vertrauen gefasst, in mich und den Organisationsvorgang. Vorletzten Mittwoch habe ich mit 4 jeunes und einer Praktikantin Schokocrossies gemacht. Die Schokolade schmolz zwar, nahm dann aber die Form von Mousse au Chocolat an, ohne dass wir etwas machten. Da stellten wir schon in Frage, was uns der Koch als Zutaten gegeben hatte^^ Mit Geduld, Wasser, einer Mikrowelle, guter Laune und Musik im Hintergrund schafften wir es dann aber doch, so etwas Ähnliches wie Schokocrossies auf ein Blech zu setzen und in den Kühlschrank zu schieben. Die zweifelhafte Ästhetik glich sich dann zum Glück mit dem Geschmack aus. Im Nachhinein stellte ich zwar fest, dass das Rezept zwar einfach ist, aber in einer Gruppe zwangsläufig schwierig umzusetzen ist, da es vor allem ewige Wartezeiten und nicht genug zu tun gibt… Da werde ich fürs nächste Mal kochen/ backen definitiv etwas Anderes auswählen. Aber dennoch waren die 4 trotz aller Problemchen super geduldig und sagten danach, es hätte ihnen Spaß gemacht – prima!
Letztes Wochenende ließ ich erstmal ruhig angehen, erledigte meine schon fast rituelle Samstagmorgenmarkttour, backte einen Schokokuchen und tat so dies und das. Nachmittags machten Tiina, Sarah, Stefania und ich uns dann mit Nicola und seinem Auto auf den Weg – wir waren bei Freunden von Nicola eingeladen, die wir mittlerweile auch relativ gut kannten. Sie wohnen seit einem halben Jahr in einem Häuschen in Chateaubourg, das schon total liebevoll und vollständig eingerichtet ist – so als ob sie seit Jahren dort leben. Was für uns richtig schön war, eingeladen zu sein, betonte Mihai dagegen immer und immer wieder, wie sehr es ihn freute, dass wir da sind. Er und Maiwenn hatten einen Apéro vorbereitet – typisch französisch! – dem wir dann unsere mitgebrachten Kleinigkeiten beisteuerten. Wie Sarah in ihrem Blog schon schrieb, in Frankreich ist das Essen eine richtige Tradition, wie ein kleines Fest. Ein kleiner Apéro mit Knabbereien und einem Gläschen, dann oft eine Vorspeise, bevor es Hauptgericht und schließlich Dessert gibt. Die Beiden hatten einen Salat und „Raclette“ vorbereitet – Kartoffeln und im Ofen geschmolzener Käse, lecker! Rotwein gehört da natürlich auch dazu. Bei uns gab es zusätzlich dann noch Rosé und Weißwein, die typischerweise eigentlich zum Apéro gehört hätten. Nebenbei schauten wir Bilder vom Italienurlaub von Tiina, Nicola, Maiwenn und Mihai, redeten und lachten. Einige Fotos wurden geschossen, allerdings immer drei Mal dasselbe Motiv aus verschiedenen Perspektiven. Später am Abend spielten wir, tanzten, hörten Musik, aßen Kuchen und waren alle miteinander rundum glücklich!
Am nächsten Morgen halfen wir eine Runde beim Essen vorbereiten, machten einen Spaziergang durch das Dorf und aßen schließlich noch mit den Geschwistern von Maiwenn, die ebenfalls zu Besuch kamen, ehe wir ins nahe Rennes fuhren, um gemeinsam die Stadt zu entdecken (für die, die noch gar nicht da waren) und einfach ein bisschen an der frischen Luft spazieren zu gehen. Müde kamen wir am frühen Sonntagabend wieder nach Hause, aber die Zeit mit den beiden Franzosen (bzw. Moldawier) war super schön!
Ein letzter Punkt auf meinem Blog-Spickzettel – volleyball! Die letzten beiden Freitage hatten wir mit den Mädels zwei Spiele. Letzte Woche sammelte mich Aline netterweise in der Nähe unserer Wohnung ein, damit ich nicht den weiten Weg bis zum Norden Redons laufen oder Fahrradfahren muss. Bald waren alle am Treffpunkt und wir machten uns auf den etwa 45minütigen Weg nach Noyal Chatillon. Wir verloren leider, irgendetwas lief nicht ganz rund, aber dennoch war es kein so schlechtes Spiel. Ich war etwas verpeilt-verschlafen, was mich ein bisschen geärgert hat, aber halb so wild. Das einzig störende waren die nebenan trainierenden Männer aus Noyal, die im letzten Satz gerade dann entschieden, ihre Mannschaft mehr oder weniger freundlich anzufeuern, gerade als ich dachte, dass die Spiele hier eigentlich total angenehm und freundschaftlich sind, weil sich die Mannschaften gegenseitig überhaupt nicht negativ beeinflussen oder dumme Sprüche werfen, wie es in Deutschland öfter mal der Fall war. Nach dem Spiel standen wir trotzdem noch einen Moment nett zusammen. Mit Absicht hatte ich meine „verräterische“ Trainingsjacke schon mit meiner Jacke bedeckt, um mich zumindest unauffällig unter den Franzosen zu halten, als eine der Frauen mich liebevoll als „unsere Deutsche“ (oder so ähnlich) vorstellte. Natürlich bin ich ein bisschen anders und oft macht es auch Spaß, ein bisschen über den Rahmen des SVE zu sprechen, möglicherweise Leuten neue Perspektiven zu zeigen, aber manchmal tut es auch echt gut, einfach nur ich zu sein, nicht immer mit dem Freiwilligenstatus bezeichnet zu werden. Dort waren das dann 5 Minuten Gespräch, kein Thema, aber insgesamt tut es mir doch gut, immer mal wieder aus der SVE-Rolle rauszukommen, wie ich es mit den Volleyballern doch immer mal wieder schaffe. Auf der Rückfahrt feierten die drei Französinnen trotz Niederlage die Radio-Musik mit bester Laune, französische Chansons, -Waah, das ist englisch!-, moderne und ältere Lieder. Da fiel es mir eher schwer, aus einer gewissen Schüchternheit rauszukommen, ich kenn die Lieder ja gar nicht, aber irgendwann hab ich doch Fantasiesilben mitgesungen, gelacht und mit den Mädels gequatscht.
Letzten Freitag, letztes Spiel der Damenvorrunde in den Gruppen. Hätten wir gewonnen, hätten wir vielleicht weiter spielen können, dann im ko-System. Dem war nicht so, aber im Prinzip nicht schlimm. Mit Kuchen bewaffnet war ich ausnahmsweise mal zu früh, gar als allererste in der Halle, hatte ich doch eine falsche Uhrzeit im Kopf. Sonst wäre es wahrscheinlich auch nicht möglich gewesen, zu früh zu sein. Ich finde zu Hause immer noch eine Kleinigkeit, die gemacht werden will, bevor ich dann endlich loskomme…
Im Spiel war ich wider Erwarten erstaunlich fit, aktiv und bin die ganze Zeit hin und hergesprungen. So kenn ich mich aus den ganzen letzten Wochen Training und Spielen gar nicht, wo ich eher zu langsam und unaufmerksam war. Die Unaufmerksamkeit kam dann zwar leider auch ein bisschen dazu, aber eher in dem Sinn, dass ich nicht schaute, wer um mich rum steht, Bälle wegnahm, die eindeutig nicht mir waren und ständig am Bewegen und dem Ball folgen war – was ich sonst nicht zwangsläufig immer mache. Insgesamt war ich gar nicht so unglücklich mit dem, was ich auf die Reihe bekommen habe, aber dafür stimmte es in der Mannschaft einfach gar nicht. Irgendwann waren wir einfach super angespannt, hatten einen riesen Abstand von um die 10 Punkten durch eine einzige Serie reingekriegt, und redeten nicht miteinander. Das machte das Spielen ein bisschen schwierig. Im dritten Satz – in dem ich „endlich“ mal draußen war, was meiner Konzentration nach zwei Sätzen echt gut tat, fingen wir uns irgendwann und fanden das, was unsere Mädelsmannschaft ausmacht, eine gute Stimmung, Spaß an der Sache, auch wenn nicht alles rund läuft. Was allerdings viel eher funktioniert, wenn man nicht so angespannt ist. Als Estelle irgendwann für einen Moment ein bisschen verloren war, bin ich nochmal auf Außen reingekommen, was mich normalerweise voll aus dem Konzept bringt, vermeide ich doch unvernünftigerweise diese Position. Dennoch bin ich mit ein paar Aktionen am Netz ganz zufrieden und hab am Ende sogar noch eine ganze Serien angaben geschickt platzieren können – wie auch immer das geklappt hat! : ) Bis auf 23 Punkte konnte ich dann sogar einen Vorsprung mit Angaben rausholen, bevor wir weiterdrehten und den Satz für uns entschieden. Im 4. Satz war dann leider nicht mehr so viel drin, aber wir hatten unsere Mannschaft wieder gefunden und Spaß gehabt.
Danach gab es wie immer Kuchen und Cidre, neben meinem Schokokuchen (wie immer, wenn es schnell gehen muss) gab es noch eine super leckere hausgemachte Galette des Rois. Anschließend stand ich mit Sicherheit noch eine halb, dreiviertel Stunde mit Estelle, Fanny und Aline draußen und knüpfte an die begonnene Diskussion meiner „Spracherziehung“ mit wirklich alltäglichen Ausdrücken an, diskutierte über so manche Personen und unterschwellige Konflikte in der Mannschaft, erfuhr so einiges über die Arbeit und Erfahrungen der anderen drei. Wo ich mich nach den ersten Spielen wirklich in der Mannschaft angekommen fühlte, habe ich jetzt das Gefühl, nochmal mehr da zu sein und mit besonders den Dreien fühl ich mich echt wohl!
Retour zum Anfang des Blogs – zu groß für Frankreich. Gestern schaffte ich es endlich endlich einmal, in Redon „shoppen“ zu gehen. Das heißt, dass ich angesichts des anhaltenden Regenwetters erstmal einen Moment mit Sarah abwägte, ob wir wirklich rausgehen wollen. Es hat sich dann allerdings wirklich gelohnt und wir haben tatsächlich eine Regenpause erwischt. Viel findet man in Redon dann zwar nicht, samstagsnachmittags hat sogar die Post schon zu, aber dennoch sind immer ein paar Menschen in der „grande rue“ unterwegs. Mit einem Rock und Wasserfarben kam ich dann wieder nach Hause. Und mit der Erkenntnis, dass ich nicht so ganz in das Schema der französischen Gesellschaft passte. Nicht einmal, weil ich den Modestil der meisten Franzosen ziemlich gut finde, aber weit davon entfernt bin, sondern viel mehr, wegen meiner Größe. Auf der Suche nach halbwegs wasserdichten Schuhe (was hier ganz praktisch wäre^^) waren wir zuvor in mehreren Schuhgeschäften gewesen. Im ersten teilte mir die Verkäuferin schon freundlich und bedauernd mit, dass sie nur Schuhe bis Größe 41 führen, im zweiten Laden erfuhr ich, dass das die Norm der Firmen ist. Die dritte Verkäuferin schließlich meinte, dass sie sogar Modelle in 42 haben, aber auch nur ganz ganz wenig. Das ist ja noch schlimmer als in Deutschland. Das Ganze nahm ich dann aber mit Humor und verließ lachend die Läden. Ich war eben ein bisschen zu groß für die französischen Verhältnisse…
Soviel zum aktuellen Stand; bald geht es wieder auf Reisen durch Seminar und Ferien und hier in Redon beginnt die Hochphase der Planung, Organisation und Vorbereitung unserer „Journées de l’Europe“ im März. Alexandra, „die Neue“, ist seit Mittwoch auch da, wohnt allerdings in einer französischen WG, weil wir ja prinzipiell bald 10 Freiwillige in Redon sein sollten.
Über Kommentare oder Rückmeldungen freue ich mich übrigens immer :) An Weihnachten war ich wirklich sehr positiv überrascht zu erfahren, wie viele Leute doch in meinen Blog schauen!
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