Woche 1
Eine kurze Zusammenfassung meiner ersten Woche
So, jetzt habe ich mir endlich mal wieder die Zeit genommen, hier etwas zu schreiben. Und da ich noch nicht aufgegeben habe chronologisch vorzugehen, ist hier ein Text über meine erste Woche, auch wenn sie schon über einen Monat her ist.
Am Freitag morgen ging ich zum ersten mal mit Stina zu unserem Projekt. Als wir wie abgesprochen um Punkt 10:00 Uhr ankamen, waren sie dort ziemlich überrascht, dass wir tatsächlich pünktlich waren. Uns wurde kurz das Büro gezeigt und wir setzten uns in den Raum, der seitdem quasi zu unserem Büro geworden ist. Wir bekamen Informationen für zwei Projektförderungen, bei denen sich die Organisation bewerben wollte und wir sollten diese Infos zusammenfassen. Um 15:00 kam dann jemand zu uns und sagte, dass sie jetzt zur schwedischen Botschaft müssten. Wenn wir wollten könnten wir noch bleiben oder aber nach Hause gehen. Wie wir wollten. Da war sie wieder: Die moldawische Spontanität, die ich in den kommenden Wochen noch häufiger erleben würde.
Also entschieden wir uns zu gehen. Und weil es noch recht früh war, kam Stina nochmal mit zu mir nach Hause. Wir setzten uns im Wintergarten/Balkon auf das Sofa, von dem mein Mitbewohner sich ziemlich(!) sicher war, dass da keine Bettwanzen mehr seine (zum Glück hatte er recht), weil kurz vor meiner Ankunft der Kammerjäger da war.
Am Wochenende erholte ich mich dann von meinen vielen neuen Eindrücken und schrieb noch an meiner Bachelorarbeit. Am Samstag besuchte ich zum ersten mal die Piaţa Centrală, den großen Markt in Chisinau, auf dem man von Obst und Gemüse über Fleisch, Süßigkeiten, Putzmittel, Klamotten bis hin zu Lampen oder Lautsprecher so ziemlich alles kaufen kann. Mit den paar Brocken Russisch, die ich vor meiner Abfahrt gelernt hatte, schaffte ich es dann auch fünf Tomaten zu kaufen. Auch wenn es erst ein kleines Missverständniss gab, weil die Dame am Stand davon ausging, dass ich fünf Kilo wollte. Grundsätzlich kaufen Moldawier nämlich anscheinend nur Mengen, mit denen sich eine ganze Armee sättigen ließe.
Sonntag machte ich nur einen kleinen Spaziergang, um mir die Stadt etwas anzuschauen.
Am Montag zog dann mein alter Mitbewohner aus der Wohnung aus und mein neuer ein. Am Abend kam dann eine andere Freiwillige in unsere Wohnung, um ihre Wäsche bei uns zu waschen, da die Waschmaschine in ihrer WG seit etwa zwei Monaten kaputt war (inzwischen ist sie repariert). Spontan aßen wir dann zu viert (meine zwei Mitbewohner, die andere Freiwillige und ich) zu Abend und gingen noch zusammen etwas trinken. In der Bar trafen wir dann noch andere Freiwillige und so lernte ich einige Freiwillige kennen, die schon etwas länger da waren.
Nachdem Dienstag vergleichsweise ereignislos war hatten wir am Mittwoch ein erstes On-Arrival-Training, bei dem alle neuen Freiwillige, um die sich Advit kümmert, teilnahmen. Dort lernten wir uns gegenseitig kennen, klärten einige organisatorische Fragen, aßen alle zusammen Plăcintă (eine Art Kuchen, der mit allem möglichem süßem oder herzhaftem gefüllt sein kann) und machten dann eine kleine Ralley durch die Stadt.
Am Donnerstag und Freitag schrieb ich dann endlich meine Bachelorarbeit fertig (Yeah!!), so dass ich am Samstag Morgen zu meinem On-arrival Training nach Kiev aufbrechen konnte.
Und so endete meine erste Woche, in dem neuen Land.