Wo die Schokolade in Strömen fließt… Das Schokoladenfestival in Brno
Auf den Spuren der Geschichte der Schokolade in Tschechien- ein Bericht über das Schokoladenfestival in Brno.
Die wunderbarste, süßeste und einfach einzigartigste Erfindung der Menschheit- die Schokolade. Sie ist ein Dauerbrenner, deren Geschichte sich über zwei Jahrtausende erstreckt. Wer lässt sich denn von einer Tafel zarter Schokolade oder feinen Pralinen nicht verführen? Die Wahrscheinlichkeit, dass man einfach drauf verzichtet ist eher gering. Sie wird von vielen geliebt. Der amerikanische Künstler John Tullius war der Meinung: „Neun von zehn Leuten mögen Schokolade. Der Zehnte lügt.“
Und wie ist es eigentlich mit dieser Schokolade? Die Statistik aus dem Jahr 2014 spricht für sich selbst. Deutschland, die Schweiz und Norwegen stehen auf dem Siegerpodest, was den Pro-Kopf-Konsum von Schokoladenwaren in Europa angeht. Wenn man diese Statistik unter die Lupe nimmt, kann man sich noch sehr bemühen, man wird keine Tschechen darauf finden. Sind die Tschechen keine Naschkatzen und essen nicht so viele Süßigkeiten?
Die Geschichte der Schokolade in Tschechien beginnt im Jahr 1770, als der Bürger Filip Watzke das erste Mal Schokolade in der Celetné Straße in Prag produzierte. Als erste tschechische Fabrik, die Qualitätschokolade herstellte, gilt das von František Černoch im Jahr 1839 in Prag gegründete Unternehmen Fr. Slabý „Luna“. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Schokoladenindustrie und es entstanden neue Firmen, wie Fiedor in Opava, Diana in Tetschen oder Zora in Olomouc. Im Ersten Weltkrieg wurde in der tschechischen Armee Gebrauch von der Schokolade als Nahrungsmittel gemacht. Jedoch begann die Blütezeit der Schokolade in Tschechien nach der Entstehung der Tschechoslowakei. Großer Beliebtheit erfreute sich damals die Firma Orion, die leider im Jahr 1991 vom Schweizer Marktriesen Nestlé aufgekauft wurde.
In Tschechien wird zurzeit in vielen Städten u.a. in Brno, Ostrava, Znaim, Olomouc und Liberec ein Schokoladenfestival (Tschechisch: Čokoládový Festival) organisiert. Das ist ein zweitätiges Wochenendparadies, das sowohl die kleinen wie auch die großen Besucher anzieht. Das Programm ist sehr reich an Attraktionen zu denen die historische Ausstellung der Schokolade mit ihrer Geschichte in der Tschechischen Republik, das Kochen der verschiedenen Gerichte mit dem Schokoladenzusatz, Kostprobe der Süßwaren, Workshops und zahlreiche Auftritte gehören. Die Schokoladenbrunnen beeindrucken jeden. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, die Schokoladenprodukte zu kaufen. Im reichlichem Angebot gibt es Schokolade aus den verschiedensten Ländern (u.a. aus Belgien, aus der Schweiz oder aus der Dominikanischen Republik) und in verschiedensten Formen wie die traditionelle Schokoladentafel mit unterschiedlichen Geschmäckern, selbstgemachte Pralinen, Schokofiguren oder Schokokekse. Natürlich dürfen die Schokoladenspeisen wie Schokoladendöner, Schokoladensushi oder Früchte in Schokolade dabei nicht fehlen. Für die Biertrinker steht Schokoladenbier zur Verfügung. Mit einem Wort: Hier findet jeder etwas für sich. In Brno gab es eine relativ große Menge an Besucher, die dieser süßen Versuchung nicht widerstehen konnten. Die Schlussfolgerung? Die Tschechien essen wahrscheinlich nicht so viel Schokolade wie die Deutschen oder die Schweizer, aber auf jedem Fall lassen sie sich die Gelegenheit eines Schokoladenfestivals nicht entgehen.
http://www.weinrich-schokolade.de/de/schokolade-a-z/geschichte.html
http://www.tanjadueckers.de/die-schokoladenfabrik-orion-in-prag/