Winterliche Rundreise I
… Wieder einmal eine Fortsetzung. Und die Kürze erstreckte sich nun auch über etwas mehr als eine Woche, doch lieber spät als nie – hier also die Fortsetzung unseres Seminars und neuste Neuigkeiten:
Am dritten Tage (auferstanden von den Toten… auch wenn Bibelzitat; für einige galt dies im wahrsten Sinne des Wortes nach schon 2 durchzechten, von wenig Schlaf gezeichneten Nächten) verschlug es uns wieder in nähere Gefilde: île de Batz; eine kleine, direkt vor Roscoff gelegene Insel lud zu einer kleinen Erkundungsralley ein, während derer es sich einige zum Ziel gemacht hatten, mit anhaltenden „Wann gehen wir endlich Kaffee trinken?“-Fragen unsere nervliche Strapazierfähigkeit gekonnt auszutesten. Am späten Nachmittag rundeten wir unseren Aufenthalt (am nächsten Tag ging es früh morgens wieder auf die 12h- Heimreise) mit einer typisch bretonischen Tanzstunde zusammen mit dem dorfeigenen Tanzverein ab, wo bei sich die tänzerischen Fähigkeiten einiger von uns in erstaunlich drolliger Manier abzeichneten ;)
Voilà, das soll es zu unserem Seminar gewesen sein, doch auch in den Wochen danach ist einiges passiert, was ich euch nicht vorenthalten möchte:
Am Samstag nach meiner Rückkehr verspürte ich erstmals während meines Frankreichaufenthaltes Anzeichen von Krankheit in Form von Halsschmerzen, die sich innerhalb der folgenden Woche zu einer „Angine blanche“ (wie zu erwarten war: Angina) erwuchsen. Stark gebeutelt und von den Strapazen dieser Krankheit geschwächt schleppte ich mich zum ortsansässigen Arzt, dem ich, meinen Zustand dramatisch und anschaulich beschreibend, eine Woche bezahlten Urlaub aus dem Kreuz leierte. An und für sich ging es mir nämlich glücklicherweise nur Montag und Dienstag noch schlecht; ab Mittwoch war Besserung abzusehen; Freitag war die vollständige Genesung eingetreten.
Während dieser Woche hatte ich auch genügend Zeit, meinem Ende November aufgegebenen Päckchen nachzujagen, was die französische Post irgendwo in den Tiefen ihres bürokratischen Müllberges verbuddelt hatte, ich allerdings in Kooperation mit Old Dad und nach langem Gesuche schließlich doch auftrieb und somit endlich mein Zimmer in Flavigny auch etwas weihnachtlich dekorieren konnte. Hierzu soll erwähnt sein, dass ich froh bin, deutsche Dekoration gesandt bekommen zu haben; die französische ist schon auf der Straße eine Zumutung, da möchte ich nicht wissen, wie es in einigen französischen Wohnzimmern aussieht. Überladen, schrill, amerikanisch – die Franzosen sind eigentlich keinen Deut besser als die Amis…
Am Tag vor meiner Abreise (wir schreiben den 14.12.2010) feierten wir dann innerhalb unserer Schulgruppe ebenfalls Weihnachten. Das „Fest“ beanspruchte einen ganzen Tag und machte mich neuerlich ordentlich groggy. Der Tagesablauf erstreckte sich von Essen vorbereiten (von 9-12) – kalte Platte, gefüllte Cocktailtomaten, frisches Brot und Baguette, Chips, Eis, Früchte uvm – über Essenskampf (die üblichen 4 Gänge wurden an diesem Tag durch die Zahl 7 ersetzt; es bedeutet schon einiges, wenn ich mich mal einer Mahlzeit geschlagen gebe…) bis hin zum Aufräumen und Säubern der ganzen Sauerei, die 17 Kinder + 5 Erzieher nunmal hinterlassen.
Tja… und dann waren endlich die wohlverdienten Weihnachtsferien gekommen. Doch sooo einfach kommen die ja bei mir auch nicht daher; für mich hieß das zunächst logistische Anstrengung, denn eine Woche Carina – Besuch, eine Woche Home-Besuch, die Rückkehr nach Dijon und ein Parisausflug standen ins Haus, bis ich 2 Wochen später wieder in Flavigny sein sollte.
Wir schreiben also den 15.12.2010, den Tag, an dem ich bis jetzt letztmalig meinen Blog fortführte – bis heute und den Tag, an dem ich Carinas Eltern kennenlernen sollte.
Die Woche, die ich in Neuthard verbracht habe, ist mir als sehr angenehm, sehr entspannt und wirklich ferienträchtig in Erinnerung geblieben. Zum einen bekam ich die Gelegenheit bei einem Mädelsabend den für Mädchen so typischen Mädels – Hühnerhaufen – Clan kennenzulernen, wobei alle Anwesenden doch sehr sympathisch waren und ich mich sofort auch wohlfühlte. Doch auch mit der männlichen Fraktion, die Carinas Schulzeit begleitete machte ich im Laufe eines Nachmittags auf der hiesigen Eisbahn Bekanntschaft.
Doch auch die Winterzeit konnte ich erstmalig so richtig in Karlsruhe und Heidelberg genießen; in Nancy war bis dato noch nicht solch eine Unmenge an Schnee gefallen, doch die winterliche Landschaft haben wir uns wie schon erwähnt in dieser Ferienwoche doch sehr zunutze gemacht. Die Umgebung Neuthards erschloss sich mit zauberhaft eingeschneiten Bäumen und lustigsten Eisstrukturen; alles in allem eine sehr schöne Gelegenheit, in der Stille des Winters mal auszuspannen.
An dieser Stelle – ihr ahnt es schon – kommt wieder ein kurzer Zwischenstopp, doch wenn ich die nicht in regelmäßigen Abständen einlege, kommt ihr mit dem Lesen und ich mit dem Schreiben völlig durcheinander ;)
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