Welcome to Albania
Wenn „Po“ ja und „Jo“ nein heißt... Dann befinde ich mich mitten auf meiner verrückten kleinen Rundreise durch Albanien.
Tag 1-2: Tirana
Nach einer langen schlaflosen Nacht am Flughafen kommen wir endlich an unserem Ziel an. Bereits dort treffen wir auf den ersten Einheimischen, der bereit ist uns beim Weg in die Stadt behilflich zu sein und uns etwas besser mit seinem Land vertraut zu machen. Wir erfahren, dass die Albaner sich selbst Shqip nennen (ausgesprochen wie engl. ship), das Po = Ja und Jo = Nein heißt – hört sich verrückt an ich weiß.
In Tirana angekommen, nehmen wir an einer der Free Walking Touren teil, um uns einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen und mehr über deren Geschichte zu lernen. Die kommunistische Vergangenheit wird ebenfalls in den beiden Bunk Art Museen thematisiert, deren Besuch ich nur empfehlen kann.
Danach bringt uns der Dajti Express auf einen der stadtnahen Berge, von welchem aus wir einen tollen Blick auf die Stadt haben und einen ersten Eindruck von der Schönheit der albanischen Natur bekommen.
Tag 3: Berat
Unser Wecker klingelt, es ist erst sechs Uhr morgens, unser nächstes Abenteuer wartet auf uns. Heute fahren wir knapp 100km in die „Stadt der 1000 Fenster“. In Berat erwartet uns südländischer Flaire bei frühlingshaften Temperaturen und das mitten im Februar. Wir beginnen unsere Wanderung durch die gewundenen Gassen hinauf zur Burg. Diese gleicht selbst für Erwachsene einem Abenteuerspielplatz. Anders als in Deutschland gibt es in Albanien kaum Sicherheitsvorkehrungen und so ist es wenn auch mit Vorsicht möglich über die Ruinen zu klettern und die Überreste der Türme zu erklimmen. Von dort wird man mit einem traumhaften Ausblick über die Stadt und Berge belohnt.
Tag 4: Shkodra
Heute führt uns unser Weg nach Norden. In Shkodra besuchen wir das Nationale Fotomuseum Marubi. Danach treffen wir auf zwei nette Albaner, die bereit sind uns mehr von ihrer Stadt zu zeigen. Zu viert erreichen wir wenige Minuten später den berühmten See in der Nähe Shkodras, von welchem wir bis nach Montenegro schauen können.
Tag 5: Durres
Wir sind fast am Ende der Reise angekommen und beschließen uns noch einen entspannten Tag am Strand zu gönnen. Leider spielt das Wetter weniger mit und wir müssen der allgemeinen Meinung recht geben - Durres gehört tatsächlich nicht zu den schönsten Stränden. Diese findet man ganz im Süden Albaniens.
Highlights:
Mein persönliches Highlight ist nicht wie du vielleicht erwartest eine Sehenswürdigkeit oder eine Stadt. Nein, es sind die Menschen. Ich wurde noch auf keiner meiner Reisen so gastfreundlich empfangen. Ich habe so viele Einheimische kennengelernt. Wir wurden spontan auf einen Kaffee eingeladen und haben mehr über das Land erfahren. Wir haben sofort Menschen gefunden, die uns bei Orientierungsproblemen behilflich waren. Wir wurden einfach so auf eine kleine private Stadttour eingeladen.
Crazy Things:
Ich hatte kaum eine Vorstellung, was mich in Albanien erwarten würde aber wow so hatte ich es mir definitiv nicht vorgestellt. Das ich marode Häuser, Müll in den Straßen und große Armut sehen würde, wusste ich. Aber nicht, dass die Menschen nichtsdestotrotz so freundlich und hilfsbereit sind. Dass der Zusammenhalt der Menschen untereinander so stark ist und egal wie aussichtlos eine Situation erscheinen mag, sie trotzdem eine Lösung finden.
Mich erwarteten ganze Wälder auf Hochhäusern. Leute, die Passanten gegen Geld auf der Straße wogen. Händler, die sich keine Spielfiguren leisten konnten und daraufhin mit Bohnen und Karotten spielten. Verkehrskreisel, die zur Rush-Hour plötzlich doppelt so viele Spuren erhielten.
Good to know:
- Albanien ist kein EU-Mitglied, also unbedingt Internet und Daten-Roaming ausschalten!!! (Google-Maps wird sowieso versagen.)
- Hebt bereits am Flughafen Geld in der einheimischen Währung Lek ab. In Albanien ist Kartenzahlung kaum möglich.
- Verlasst euch auf die Hilfsbereitschaft der Einheimischen und habt keine Angst zu fragen. Dies gilt insbesondere für die öffentlichen Verkehrsmittel. Auch wenn ihr keine Ahnung habt welchen Bus ihr nehmen müsst und wann ihr aussteigen müsst – das müsst ihr auch gar nicht. Ein Mitarbeiter des Busunternehmens, sowie andere Mitfahrer werden euch bei allen Problemen behilflich sein.
Zu guter Letzt kommt jetzt noch mein kulinarischer Tipp. Denn natürlich will niemand auf seinen Reisen hungern müssen. Probiere unbedingt die mit Spinat gefüllten Blätterteigtaschen – sie sind ein Traum. Ebenso wie das frische Obst und Gemüse an den Straßenständen. Einen Besuch sind zudem die kleinen Käseläden wert. Der selbstgemachte Schafskäse, der übrigens noch besser schmeckt, nachdem du der Verkäuferin mit Händen und Füßen erfolgreich erklärt hast, was du gerne hättest, ist der Hammer.
Hast du Lust auf eine Albanienrundreise bekommen? Worauf wartest du noch? Los geht’s, lass sich von Land und Leuten verzaubern :)