Was bisher geschah
Von ein bisschen errungener Routine und einer gelungenen Müllsammel Aktion
Nun ist die vierte Woche in der ich in Dilidschan, bei meiner Gastfamilie wohne um. Ich gehe die Woche über zur Arbeit, was mir ein Gefühl von Routine gibt. Ich arbeite in einem Büro im Rathaus, was etwa 15 Minuten von Zuhause entfernt ist. Jeden Morgen genieße ich den unglaublichen Blick auf die Stadt und die Berge. Gefühlt sehen die gleichen Berge jeden Tag anders aus, denn Schnee, Sonne und Regen haben sich in dieser Zeit abgewechselt. Die Straße, die ich nehme, macht den Eindruck, mehrere Jahrzehnte nicht erneuert worden zu sein. Dazu kommt, dass sie zum Ende hin extrem steil ist, so dass man schon aufpassen muss, wo man seine Füße hinsetzt.
Es gibt einen schönen Park weiter unten in Dilidschan, in dem auch das Dilijan Arts Festival stattfand. Hier besuchte ich einen Bandkontest und ein paar Stände mit regionalen Produkten. Den Nationalpark, der an Dilidschan grenzt, habe ich noch nicht erkunden können, aber ich freue mich schon sehr auf ein sonniges Wochenede, an dem ich das tun kann. Der Fluss, der durch die Stadt fließt, ist gar nicht so klein, wie ich am Anfang dachte. Leider ist er ziemlich verschmutzt.
Die Arbeit selbst kann sich ganz unterschiedlich gestalten. Mal stehen Events an, bei denen das ganze Büro viel zu tun hat, mal hab ich nicht so viel zu tun, so dass ich meine Arbeit selbst gestalten kann. Jedenfalls habe ich tolle armenische und deutsche Kollegen, mit denen das Arbeiten oft auch Spaß bringt. Die Organisation arbeitet wirklich an tollen Projekten, wie zum Beispiel dem Projekt zur Energie Effizienz, welches gerade in der Endphase war, als ich ankam. Hier wurde ein Wettbewerb veranstaltet, bei dem die Klassen 1-6, an allen Schulen Dilidschans, Bilder zu effizienter Energienutzung malen, oder dazu ein Video drehen sollten. Außerdem wurde eine Busstation renoviert und ein Solarpanel angebracht, sodass man dort jetzt sein Handy aufladen kann. Die Eröffnung der Busstation und die Preisverleihung für die besten Bilder, waren der Abschluss dieses Projekts.
Ich konzentriere mich zur Zeit auf das Armenisch lernen. Die 39 Buchstaben, die komplizierten Wörter und die nicht gerade einfache Grammatik machen mir ganz schön zu schaffen. Es ist aber auch umso schöner, sich mit jedem Wort ein bisschen besser ausdrücken zu können. Gerade wenn ich mit meiner Gastfamilie kommuniziere, bin ich über jedes Wort froh und stolz.
Nachdem ich Dilidschan nun auch ein wenig mehr kennengelernt habe, musste ich feststellen, dass auch hier die Umweltverschmutzung ein großes Problem ist. Auf den Straßen, auf denen ich jeden Tag laufe, liegt einiger verstreuter Müll. Viel Müll liegt überall, wo man den Hang hinunter schaut. Sei es an einer Treppe, an den normalen Wegen entlang und besonders schlimm ist es an den Fluss Hängen. Der meiste Müll der im Fluss landet wird natürlich gleich weggespühlt. Aber allein das, was an dem Geäst am Rand hängen bleibt, ist übermäßig viel.
So war ich sehr erfeut, als wir Freiwilligen letzte Woche spontan los gegangen sind und eine Treppe nicht weit von unserem Büro, so gut es ging, gereinigt haben. Nach 3 Stunden hatten wir aber noch längst nicht alles, wir sammelten 8 Müllsäcke, mit vielen Plastiküten und Flaschen, aber auch Schuhen, Reifen und unzähligem Kleinzeug. Unsere Organisation stellte dies ins Netz und wir bekamen sehr positive Rückmeldung. Das gibt Mut weitere Aktionen dieser Art zu planen.