Vom letzten Winterwochenende ab direkt in den Sommer

Bevor ich morgen auf in die Schulferien starte mit jeder Menge Arbeit hier nochmal ein kurzer Abriss über die letzten zwei Wochen.
Die erste Woche nach meinem Deutschlandurlaub war echt ruhig weil am Mittwoch ausnahmsweise keine Kinder kamen weil sie Schule hatten. Also war nochmals Zeit um in der Ludothèque weiter zu streichen (Diesmal sind auch wirklich mal wieder Fotos dabei wie es aussieht) und am Mittwoch wurde die Planung der Frühlingsferien angegangen. Von meinem Team war ich zwar erst nicht so begeistert aber ich glaub jetzt schon, dass das was werden kann.
Donnerstagmittag sind wir dann mal wieder nach Marseille aufgebrochen weil wir dort am Abend zu einem Infoabend zum Thema Vorurteile wollten. Da wir in Digne sind und nur drei Mal am Tag ein Bus fährt haben wir eben den mittags nehmen müssen. Da es leider immer noch nicht so recht Frühling werden wollte, schlenderten wir ein bisschen durch die Straßen und landeten dann wie so oft mal wieder in einem Café.

Der Infoabend war dann nicht so Megaspannend aber es war schön die anderen Freiwilligen wieder zu sehen und darum ging es ja auch Hauptsächlich. Da wir mal wieder in der Pistes Solidaires WG unterkamen lernten wir auch noch die zwei neuen Mitbewohnerinnen kennen, die Französinnen sind und keine EFDler. Es wurde ein gemütlicher Abend und wir hatten uns einiges zu erzählen.
Da am nächsten Tag ja alle arbeiten mussten, machten Vero und ich uns allein auf den Weg um zu entdecken was wir bei unseren vielen Besuchen hier noch nicht entdeckt haben. Wir gingen in das neue Museum J1 am Hafen wo es eine Ausstellung zu den Völkern im Mittelmeerraum gab. Es war echt interessant gemacht. Es wurde immer beispielhaft eine Stadt von einem Mittelmeerland vorgestellt, ihre Geschichte und dann gab es immer Videos von Menschen die heute dort leben.

Den Nachmittag verbrachten wir damit eine Handwerksmesse zu besuchen und ein bisschen rumzubummeln. Auf der Messe fand Vero ihren Traummann einen Geigenbauer! Sie fand es so entspannend ihm bei der Arbeit zuzusehen, dass sie meinte das wäre echt die beste Wahl.
Abends waren wir dran mit Essen machen und es gab ein ganz einfaches deutsches Essen welches aber einfach lecker ist, Reibekuchen mit Apfelmus. Isabel, die Portugiesin hatte auch noch einen Apfelkuchen gebacken und danach waren wir echt alle ganz schön voll gefressen.
Die anderen gingen dann noch um Mitternacht in eine Bar aber ich war nach dem Tag echt zu müde dazu. Am nächsten Morgen regte sich dann erst entsprechend spät das Leben in der WG, aber das Wetter war sowieso nicht besonders berauschend, kalt und regnerisch. Vero und ich verabredeten uns dann noch zum Brunchen mit Anne-Laure, die wir auch schon lange nicht mehr gesehen hatten. Von Isabel mussten wir uns dann verabschieden denn ihr EFD endet Ende April und bis dahin werden wir nicht mehr nach Marseille kommen.

Bei Anne-Laure gab es dann französischen Croque Monsieur. Einfach Baguette mit Käse und Schinken im Sandwichmaker geröstet und Möhrensuppe echt gut. Anne-Laure erzählte uns, dass sie bald auch nicht mehr in Marseille sein wird weil sie für zwei Monate nach Madagaskar gehen wird. So ist das während dem EFD Leute kommen und gehen.
Danach fuhren wir wieder zurück nach Digne, denn wir waren am Abend noch auf dem Geburtstag von Stephanie eingeladen und mussten auch noch Muffins backen. Es endete wieder im voll Chaos, weil wir nicht bedacht hatten, dass wir gar nicht so viele Muffins gleichzeitig backen können in unserem Ofen. Stephanies Bruder holte uns netterweise ab und brachte uns zu dem alten Bauernhof, der aber innen total neu renoviert war und total viel Platz bot, kein Wunder das sie hier feiern wollte. Zu ihren Freunden fanden weder Vero und ich Zugang, ich weiß auch nicht diese Dorfjugend aber trotzdem war es schön.

Am nächsten Tag waren wir gegen Mittag wieder daheim und es wurde höchste Zeit zu putzen, zumal wir abends Besuch von Henry und Ghislain bekamen. Es gab meine aus Deutschland importierten Maultaschen mit Kartoffelsalat so richtig schön schwäbisch.

Den Montag verbrachte ich mal wieder damit mich mit meinem Studium zu beschäftigen, denn so langsam muss ich mal eine Entscheidung fällen. Aber auf jeden Fall habe ich mich jetzt mal für einen Studienort entscheiden, es soll Mannheim werden. Ich hab jetzt auch noch einen Studiengang gefunden der mich dort interessieren würde: Kultur und Wirtschaft: Französisch oder halt doch Lehramt. Aber ich bin der Entscheidung auf jeden Fall so schon mal einiges näher gerückt.

Sonst bereitete ich die Woche über meine Ferienaktivitäten vor und am Mittwoch war wieder Kindertag und ich machte echt eine schöne Bastelaktivität die den Kindern total gut gefiel. Mit einer in Farbe getunkten Murmel ein schönes Bild rollen. Am Donnerstag war in Digne Jobmesse und wir verkauften Getränke und Sandwich. Es kamen dafür echt eine Menge Leute nach Digne und der Kontrast war voll heftig. Einerseits Menschen in Anzug und dann daneben die Jogginghosenfraktion. Es war leider ein bisschen kalt vor allem morgens und Vero und ich hatten nicht gewusst dass wir draußen sein würden und froren dann schon ganz schön.

Am Freitag sind wir dann nach Salon-de-Provence aufgebrochen um Selma zu besuchen. Es war richtig schön sommerlich warmes Wetter und bevor wir zu Selma gingen machten wir eine kleine Stadttour und anschließend ging es mit Freunden von ihr in eine Crêperie, die Vero und ich natürlich gleich mal mit der in Digne vergleichen mussten. Teurer war es auf jeden Fall und Baptiste erzählte uns dann auch noch, dass das ja noch die Winterkarte sei und bald die Sommerkarte für die Touristen aushänge und die hätte dann richtig gesalzene Preise. Anschließen saßen wir noch in einer Bar und zwar DRAUßEN weil es einfach warm war.

Am nächsten Tag gingen wir dann ziemlich unausgeschlafen zu einem Forum Social wo sich auch andere Freiwillige die wir kennen beteiligten. So wurde aus diesem Wochenende mal wieder ein totales Freiwilligentreffen, was richtig cool war. Auf dem Forum Social, wurde zu verschiedenen Themen wie Bildung, Finanzkrise, Umwelt etc. diskutiert aber ich war nachmittags einfach gar nicht mehr aufnahmefähig dafür geschweige denn mich aktiv zu beteiligen. Also ging ich in die Stadt in den Park und machte dort unter einem Baum ein Nickerchen, was mir wirklich wieder einen Energieschub gab. Dann traf ich Selma und ihre Freunde noch in einem Café, wo ich mir einen wenn auch teuren Eisbecher gönnte. Abends kamen noch die anderen Freiwilligen zu Selma und ziemlich spät auch noch ihre mexikanischen Freunde.

Der Sonntag begann dann für mich wieder früh weil ich mich um einiges früher schlafen gelegt hatte, also genoss ich die Ruhe und las. Nach einem späten Frühstück nahm Selmas kanadische Mitbewohnerin uns mit in die Stadt wo wir noch über den Markt schlenderten und ich eine neue Tasche erstand, weil meine ja leider gerissen war. Dann fuhren wir weiter nach Aix-en-Provence wo wir den Nachmittag bummelnder Weise verbrachten. Viele Geschäfte hatten nicht offen und wie immer landeten wir irgendwann in einem Café. Aber so konnten wir die Sonnenstrahlen voll auskosten und abends ging es wieder zurück nach Digne.

Tja und heute musste Vero dann schon arbeiten während ich noch einen Tag zu Hause hatte, weil die Freizeit bis Samstag geht. Ich holte erst mal meine Sommerklamotten raus und räumte die Winterklamotten weg und als ich Mittags dann Barfuß mit Schlappen ins Centre kam wurde ich erst Mal ausgelacht. Tja für die hier ist das Frühlingswetter wo man noch einen Pulli trägt aber für mich war das schon Sommerwetter. Mit den anderen Betreuern machten wir dann noch den Großeinkauf für die Freizeit also etliche Kilo Kartoffeln, Zwiebeln etc. unglaubliche Mengen. Und morgen geht’s los, dann werde ich mal auf der anderen Seite stehen und als Betreuerin und nicht als Kind mitgehen. Bin schon sehr gespannt und werde dann bald berichten wie es war.