Very British...
Nun bin ich also hier. In Wales. In Merthyr Tydfil. Und es ist immer noch alles besten. Und sehr britisch. Aber trotzdem recht nett.
Seit Montag bin ich jetzt in Wales und habe nun auch endlich Internet. Zumindest in der Bücherei. Aber dafür umsonst. Büchereien und Museen sind hier nämlich grundsätzlich umsonst. Und da ich euch hier nicht mit chronologischen Tagesabläufen langweilen möchte, schreibe ich hier einfach mal, was mir so einfällt.
Zunächst einmal: Mir geht es gut, die paar Stunden in London waren recht cool, es hat alles geklappt. Und ich fühle mich hier kein bisschen fremd/einsam/etc. - eher im Gegenteil, mir gefällt’s hier richtig gut.
Zu Merthyr. Es ist hier echt nicht sooo schlimm, wie ich befürchtet hatte. Das Town Centre ist recht niedlich und hat auch einige nette Geschäfte. Und unser Distrikt, Dowlais, ist auch nicht ganz so schlimm. Klar, hier gibt’s ne Menge Häuser, die durchaus renovierungsbedürftig sind. Aber es gibt auch einige nette Straßen. Und alles sieht so typisch britisch aus, ich mag das irgendwie.
Die schicksten Häuser stehen hier lustigerweise in der Barrack's Row. Ein wenig Selbstironie schadet ja nicht. Landschaftlich ist es hier hingegen richtig gut. Hier ist alles sehr hügelig, Straßen sind hier also ab und an recht eng, steil und kurvig. Aber das Panorama ist einfach klasse. Von meinem Fenster aus hat man n netten Blick über als die Hügel und Täler. Kommt jetzt vielleicht etwas langweilig rüber, aber ich werde bald Fotos posten. Das geht hier nämlich nicht, da die PCs in der Bücherei keinen USB-Eingang haben.
Unser Häuschen ist auch total in Ordnung, wurde erst vor kurzem komplett renoviert und gestrichen. Die Küche ist z.B. komplett neu eingerichtet. Und mein Zimmer auf dem Dachboden ist echt groß. Nur ein paar Möbel fehlen noch, aber die sollen auch irgendwann kommen.
Ebenfalls zufrieden bin ich mit meinen Mitbewohnern. Zwar sind alle schon über 27, aber ich komme eigentlich mit allen gut klar. Ist einfach interessant, wenn wir abends zusammen in der Küche sitzen und stundenlang über Unterschiede, Gemeinsamkeiten und lustige Dinge aus unseren jeweiligen Heimatländern reden.
Unsere Hosts und Mentoren sind auch alle absolut nett. Nur reden können die echt viel und lang. Gestern saßen wir drei Stunden in unserer Küche und haben nur zugehört. Krass...
Aber immerhin haben nur einige einen wirklich krassen Akzent, also man versteht die meisten Leute hier schon.
Über mein Projekt weiß ich leider noch nicht allzu viel. Ich bin erst heute Nachmittag zum ersten Mal dort. Aber das wird schon.
Gestern haben wir auch das kleine Sportcenter in unserem Distrikt besucht. Für uns soll es wohl Freikarten geben, das wäre richtig gut. Da ich wahrscheinlich eh erst um 12 Uhr mittags anfangen muss zu arbeiten, wäre ein kleines Workout sicherlich eine sinnvolle Alternative, den Morgen zu verbringen.
Morgen geht es dann mittags nach Cardiff zum On Arrival Training (vom ersten Eindruck am Montagabend eine richtig schöne Stadt!). Ich bin mal gespannt, auf welche Leute man dort noch so trifft. Ich freu mich jedenfalls drauf. Es kann ja nie schaden, schon früh ein paar Kontakte zu knüpfen. Irgendwie muss die Freizeit ja schließlich verbracht werden.
Ich habe jetzt bestimmt eine ganze Menge vergessen, aber ich führe auf meinem Laptop (im Moment noch) Tagebuch und werde dann, sobald wir auch in unserem Haus Internet haben, noch die ein oder andere Anekdote zum Besten geben. Aber im Moment fühlt sich das Sitzen am PC hier einfach an wie Zeitverschwendung. Deshalb werde ich jetzt hier mal aufhören, mit Silvia und Marta Richtung Bus stop laufen und sehen, was der Tag noch so bringt.
Macht’s gut und passt auf euch auf!
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