Verwandlung
"Mattes Licht fließt durch einen Spalt ihrer Tür. Wehklagen klebt am Türrahmen." Melchior beschreibt eine Zeit der Tränen, der Gespräche und der immer wiederkehrenden Verwandlung.
Mattes Licht fließt durch einen Spalt ihrer Tür.
Wehklagen klebt am Türrahmen.
Und ihr schweres Atmen.
Doch das könnte auch der Wind sein.
Meine Angst ist das Blut,
fließend aus ihren Adern.
Immer diese Nacht.
Wir sprechen viel darüber wenn sie weint.
Warten auf ihr Flüstern.
Zittern.
Die Nägel der Finger,
sie kratzen Wunden in das alte Holz.
Niemand kann sie befreien,
nur der eigen kraftlose Fall.
Es ist die Welt der Bilder
und die Zeit des Schweigens.
Meine Welt.
Sie liegt nackt auf ihrem Bett.
Malt Bilder mit den Farben ihrer Venen.
Schwere Melodien begleiten ihre Bewegungen.
Die Decken waren weiß.
Ihre Augen dunkel geweint.
Ein roter Zirkel
aus den Händen einer Blume,
entsprungen im Unwirklichen.
Sie flüchtet in die andere Welt.
Einen ruhigen zeitlosen Geist.
Schutz.
Der Klang fallend neuer Tränen
führt mich zu ihr.
Sie weint still in sich hinein.
Ich verbinde ihren Körper,
der mir so schwerelos erscheint.
Die Befreiung aus den Klammern der Angst.
Sie streichelt meine Hand.
Ich küsse ihre Wunden.
Ihr Ritual und mein Kummer der Nacht.
Ein trügerisch magischer Tanz.