Verrückt, ausgepowert und glücklich dabei
Katrin hat eine Zeit des Feierns hinter sich: Ostern verbrachte sie bei Blauborn in Kokkola und Freitag hatte sie Geburtstag. Nebenbei absolvierte sie noch ein Schwertfechtseminar.
Hallo alle miteinander!
Nun ist schon wieder ein Monat seit meinem letzten Eintrag vergangen! Als ich noch in Deutschland war und die anderen Tagebücher gelesen habe, nahm ich mir vor, es „besser“ zu machen und regelmäßig zu schreiben. Naja, man sieht ja was daraus geworden ist! Der letzte Monat hatte eins mit den anderen gemeinsam: er war viel zu schnell vorbei!
Ich habe Zeit mit den deutschen Mädels verbracht, war (natürlich) fechten und all die anderen normalen Sachen.
Ende März ist dann meine Familie für eine Woche zu Besuch gekommen. Es war schön, die drei (meine Eltern und meinen Bruder) wieder zu sehen und Zeit miteinander zu verbringen. Nach über einem halben Jahr war ich schon erstaunt, wie sehr mein Bruder sich verändert hat! Erschreckend fand ich, dass sich abgesehen von dem Erscheinungsbild meines "kleinen" Bruders anscheinend gar nix verändert hat! Alles beim Alten.
Schon seltsam, da verbringt man so eine intensive Zeit mit neuen Eindrücken, man (zumindest ich) hat das Gefühl, sich verändert und weiterentwickelt zu haben und zuhause ist alles wie zuvor! Es war gut, dass wir uns hier in Finnland gesehen haben, bevor ich nach den neun Monaten wieder „full-time“ zuhause bin.
Ostern habe ich bei Blauborn in Kokkola verbracht. Der Besuch bei ihr war auch schon überfällig! Ich habe ihr Leben im ‚Studentendorf’ kennengelernt und einfach eine schöne Zeit gehabt. Zusammen mit Marianne (und auch anderen) haben wir Ostereier bemalt, sehr viel und gut gegessen (vom Mämmi mal abgesehen), haben Spiele gespielt, haben unsere Ostereier versteckt und gesucht – im Schnee. Von so etwas lassen wir uns doch nicht abhalten! Wir frönen auch bei niedrigen Temperaturen und Schnee unseren Ostertraditionen!!
Außerdem bin ich nach einem halben Jahr endlich einmal wieder Fahrrad gefahren! Himmel, wie ich das vermisst habe!
Die fünfstündige Rückfahrt habe ich auf dem Flur sitzend verbracht, da der Zug TOTAL überfüllt war! Aber auch auf einer Treppe sitzend kann man lesen und genau das habe ich getan. Guter Zeitvertreib! Zwischendurch dann noch über andere Menschen wundern und zusehen, wie selbst die ruhigen Finnen unruhig werden, wenn so ein Gedränge herrscht - schon verfliegt die Zeit.
Die darauf folgende Woche habe ich relaxt angehen lassen und war nur zwei mal beim Training (und das mit gutem Grund!).
Freitag war mein Geburtstag. Ich hatte kaum jemandem etwas davon gesagt und wenn es dann doch jemand mitbekommen hatte, waren die Gesichtsausdrücke einfach herrlich! Köstlich! Zum schießen!
An genau diesem Tag haben wir auch zusammen gegrillt. Fünf junge Menschen aus Bremen, ein Ungar und ein paar Finnen haben zusammen gegrillt. Zwischendurch sind auch noch drei Schottinnen aufgetaucht. Es war ein schöner internationaler Abend. Das Essen war lecker, die Stimmung gut. Es hat Spaß gemacht! Was soll man dazu sonst noch sagen?
Ich bin um halb 1 grinsend ins Bett gegangen. Ihr denkt jetzt wahrscheinlich „So früh?!?“ Ja, so früh (und das aus gutem Grund). Ich habe Samstag und Sonntag an einem Schwertfechtseminar teilgenommen. Soll heißen: von 10 bis 17 Uhr Sport! Dafür aufstehen, frühstücken, wach werden, die Hinfahrt (Eineinhalb Stunden – Wochenende), umziehen, usw. Also ca. 6.30 aufstehen! Abends um 19 Uhr war ich dann jeweils zurück. Natürlich todmüde - aber glücklich!
Sieben Stunden Sport pro Tag! 14 Stunden an einem Wochenende!
Dieses Programm war anstrengend, auch geistig, denn sich all die Techniken zu merken ist fast unmöglich. Über so lange Zeit konzentriert zu bleiben ist auch nicht gerade das einfachste. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt, hatte eine ganze Menge Spaß und habe wieder einmal Zeit mit sehr netten und interessanten Menschen verbracht!
Heute ist Montag, ich bin immer noch einigermaßen kaputt und laufe mit einem Dauergrinsen auf meinem Gesicht herum.
Bin mal gespannt was in den nächsten Tagen noch ansteht. Donnerstag geht es vielleicht nach Tampere und dann sollte ich wahrscheinlich auch anfangen, die Rückreise zu planen (danach ist mir überhaupt nicht).
Bis denne Katrin