Venedig
Kursfahrt mit 20 Leuten meiner Stufe vom 12.-18.09.2010 Unterkunft in Mestre/Marghera, täglich mit dem Bus/Zug nach Venedig. Erkunden der äußeren Inseln, der Sestiere, etlicher Kirchen und, und, und...
Am 12.09.10 starten 20 Schüler und zwei Lehrer den Trip nach Venedig. Geflogen wird von Köln-Bonn, wir sind ca. 1 Stunde unterwegs. Nach der Ankunft am Flughafen Treviso steht uns eine 40-minütige Busfahrt in das Stadtviertel bevor, in dem sich unsere Unterkunft befindet, das Nuova Locanda Belvedere, ein Ein-Sterne-Motel ohne Essensversorgung. Nach dem ersten Verlaufen am Sonntagabend auf dem Weg zum Motel und kleinere Streitereien bei der Zimmerverteilung liegen Abends alle mehr oder weniger zufrieden in ihren Betten und freuen sich auf den nächsten Morgen - wir werden Venedig itself kennenlernen!
Der Morgen beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück im Aufenthaltsraum unseres Motels. Anschließend fahren wir mit dem Zug nach Venedig herein - und sind vom ersten Moment an verzaubert. Jeder fotografiert wild drauf los, um auch ja alle architektonischen Kunstwerke und den Canal Grande festzuhalten, die Häuser könnten ja weglaufen, wenn man sich rumdreht ;) Wir laufen immernoch alles fotografierend unseren Lehrern hinterher, die uns vom Bahnhof aus zum Marcusplatz bringen. Dort wird die Tagesplanung besprochen, nachdem wir Schüler annähernd aus dem Staunen herausgekommen sind, da einfach alles viel zu touristenüberflutet ist, ist das auf dem Marcusplatz einfacher als im Rest der Stadt. Unsere Lehrer hatten natürlich keine Lust, Städtführer zu spielen (die waren nämlich schon beide mindestens dreimal in Venedig) und so haben wir schon vor Reiseantritt in Zweiergruppen die Sestiere bzw. Kunst und Musik in Venedig zugeteilt bekommen, es wurden Vorträge vorbereitet und kleine Stadtsechstel-Rundgänge. Am Montag stand also an, die Gebäude etc., die man den Mitschülern zeigen wollte, zu finden und sich zu merken, wie man zu ihnen gelangt (was gar nicht so einfach ist, wie wir festgestellt haben!! Wir haben uns mehrfach in der gesamten Woche verlaufen, weil sich alles ähnelt und man doch immer wieder Unterschiede entdeckt. Außerdem gibt es fast nur kleine Gassen, die ziemlich verwirrend verlaufen und an den Hausnummern darf man sich schon dreimal nicht orientieren, nach welchem System die laufen, haben wir verzweifelt versucht rauszufinden und irgendwann aufgegeben!). Nachdem die dafür vorgesehene Zeit abgelaufen war und meine Freundin und ich alle unsere Kirchen (wir hatten den Bereich Musik in Venedig und haben uns auf Antonio Vivaldi und Claudio Monteverdi beschränkt; Vivaldi wirkte in hauptsächlich einer Kirche und Monteverdi ist, natürlich an einem anderen Ende Venedigs, in einer Kirche begraben, die Kirche ist allerdings riesig und ich habe fast eine viertel Stunde sein Grab gesucht, aber letztendlich Gott sei Dank gefunden!) gefunden und erkundet hatten, trafen wir uns an der Accademia, einem Kunstmuseum, und von dort aus ging es dann auch gleich mit den ersten Referaten los.
Die weiteren Tage verliefen grundsätzlich nach Plan der Referenten, abends schmerzten Füße und Rücken vom vielen Laufen und Rucksacktragen, die Lehrer wurden für die Schmerzen beschuldigt (obwohl man im Nachhinein asgen kann, dass die ja gar nichts dafür können, das Venedig so weitläufig ist!...Aber hauptsache einen Schuldigen gefunden, und Lehrer eignen sich super dafür, das werden mir viele Schüler hier bestätigen :) ) aber am nächsten Tag waren wir wieder motiviert und trotteten durch die ganze Stadt, wir waren in allen Stadtvierteln mindestens (!!) ein mal sowie einmal auf den Inseln St Michele, Torchello, Murano (mit der weltberühmten Glasbläserei) und Burano.
Für alle die, die gerne mal nach Venedig würden, die Feststellungen der Woche:
- In Venedig geht auf 10 Einwohner eine Kirche (unglaublich, dass man so viele Kirchen braucht :D das ist echt schlimm da! Und die meisten kosten sogar noch Eintritt, das ist fast unverschämt, aber die Venezianer wissen halt, wie man die Unmengen an Touristen auch zum Vorteil machen kann...)
- Taubenfüttern ist verboten, das weiß man, aber nach einem Besuch dort kann man auch nachvollziehen, warum es diese Verbot gibt > die Viecher nerven vielleicht! Ich hab echt nichts gegen Tauben und sowieso nichts gegen Tiere, im Gegenteil, aber DAS........!
- Man verläuft sich unheimlich gerne, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen wie oft wir uns verlaufen hatten
- Wer abends auf dem Marcusplatz steht bekommt ein wunderschönes und total romantisches Szenario geboten: jedes der Restaurants dort hat eigene Live-Musik, aber nichts modernes, sondern (passend zur Atmosphäre) Klassik oder Musicals (Klavier, Saxophon und Violinen waren am häufigsten vertreten und obwohl ich eigentlich gar kein Klassik-Fan bin war ich wie verzaubert, das ist gar nicht beschreibbar aber ich hoffe ihr könnt es euch ansatzweise vorstellen!)
- Man bezahlt in Italien in den Restaurants für echt alles (Dafür, dass man sitzt; dafür, dass man bedient wird; für das Essen (OK das ist logisch ;), das ist jetzt KEIN SCHERZ sondern leider Wirklichkeit!) und in dem einen Restaurant, in dem wir waren, hätten wir das Essen besser hinbekommen (Tiefkühllasagne, Tüten-Saucen, nur die Pizzen sahen lecker aus und waren groß).
Fazit des Ganzen: Ich komme außerschulisch auf jeden Fall noch einmal oder mehrfach, am liebsten mit meine Zukünftigen, weil wenn Paris die Stadt der Liebe ist, muss Paris aufpassen, dass es nicht von Venedig überholt wird. Allerdings glaube ich nicht, dass das passieren würde, da es einfach ZU VIELE Touristen gibt, das ist schrecklich, und wenn einem als Touri die anderen Touris auf den Geist gehen, könnt ihr euch vorstellen, wie überfüllt Venedig ist...Leider.
Die meisten von denen, die mit waren, sind jetzt in ihrem Herzen halbe Venezianer, so auch ich, und wir werden bestimmt immer wieder gerne unsere Fotos anschauen und träumen und uns an die lustigsten (einer Mitschülerin wurde am ersten Tag in Venedig von einer Taube auf den Kopf geschissen) und schlimmsten Momente (eine zerbrochene Fensterscheibe im Motel und die zehn Stichen, mit denen die dabei entstandene Wunde genäht werden musste) zurückerinnern!