Velkommen til Norge
2 Wochen voller neuer Gesichter, Gerichten und Geschichten.
Soo, dann werd ich auch endlich mal meinen ersten Blogeintrag starten, sonst wird das nie was und in den ersten 2 Wochen ist auch schon so viel passiert, dass das unbedingt einen Blogeintrag wert ist! Am 9. September hatte ich alle Abschiedspartys gefeiert, allen meinen lieben „Auf Wiedersehen“ gewünscht und es endlich geschafft alle wichtigen Sachen in den Koffer zu packen (mit 3-mal komplett neu packen) und bin von Frankfurt aus nach Bergen mit ein Mal Umsteigen in Oslo geflogen. Dabei hab ich festgestellt, dass das Fliegen für den gewöhnlichen Kurzstreckenflieger keine große Sache ist. Während ich mir am Gang den Hals verrenkt habe um aus den Fenstern schauen zu können, haben alle anderen diese mit ihren Zeitungen verdeckt. Sicherheitshinweise, sowie Start und Landung können den Zeitungsleser genau sowenig aus der Ruhe bringen. Da ich so einfach als Frischling auszumachen war, hat mich auch mein Sitznachbar angesprochen,ob ich denn Urlaub mache in Norwegen, gut, mein Lonely Planet hat mich vielleicht auch verraten ;) auf jeden Fall hab ich ihm von meinem Projekt erzählt und dann sagte er, er wäre sehr froh mich hier zu haben, denn genau so was brauche sein Land. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist!
Am Flughafen wurden mein Mitfreiwilliger Johnathan aus England und ich von unserer Betreuerin abgeholt und wir fuhren 3 Stunden Norwegens Westküste hoch,da hat ich schon mal Gelegenheit die Küste und den Sognefjord zu bewundern. Die Landschaft ist einmalig! Die rießigen Felsen, hohen Berge und rauschenden Wasserfälle sind unbeschreiblich! Und wirklich überall sind kleine Teiche, rießige Seen und natürlich das Meer. Nach einer 40 minütigen Fahrt mit der Fähre und nochmal 20 Minuten mit dem Auto hab ich mich wirklich sehr,sehr weit weg gefühlt,denn viele Häuser gibt es nicht. Dafür wurden wir aber von Kühen und Schafen begrüßt,die wild auf der Insel leben und nur 2 Mal im Jahr eingefangen werden. Die Wohnung teile ich mir mit Kyle von den Philippinen, er arbeitet im Altersheim der Gemeinde und natürlich Johnathan aus England. Das riesige Wohnzimmer und die tolle geräumige Küche machen die kleinen Zimmer auch wieder wett und so bin ich eigentlich echt zufrieden mit der Wohnsituation. Draußen steht der kleine Spielplatz der Siedlung inklusive Picknickplatz, auf dem sich auch alle Familien bei schönem Wetter versammeln.
In der ersten Woche haben wir unsere verschiedenen Arbeitsplätze kennengelernt, so waren wir im Secondhandshop, der gleichzeitig auch sozialer Treffpunkt ist, dort kann man immer einen Kaffee (Nationalgetränk) und eine Waffel (Nationalgebäck) bekommen und snakken, wie die Norweger sagen :) Einen Tag mit Roar haben wir auch auf seiner Insel verbracht, dort haben wir ihm geholfen schwere Boote ins Bootshaus zurück zu bringen und danach haben wir frisch gefangenen Fisch vom offen Feuer gegessen. Einen Vorgeschmack auf die Arbeit mit ihm haben wir also schon bekommen!
Da wir Montags nach Trondheim zum Arrival Seminar fliegen sollten, durften wir das Wochenende in Bergen verbringen und einen der sieben Berge rund um die Stadt haben wir auch erklommen. Durch einen Studenten durfte ich auch erfahren, dass das Norwegische für Deutsche echt zu meistern ist, da er nur norwegisch mit mir gesprochen hat und, da er es studiert, nur ab und zu ein deutsches Wort hat einfließen lassen. Es war echt zu schaffen! Ich bin zuversichtlich! Hatte inzwischen auch schon einige Unterrichtsstunden hinter mir und das Fernsehen hilft auch! Ausländische Sendungen sind nämlich nur untertitelt und ich habe mir auch vorgenommen jeden 2. Donnerstag ins Dorfkino zu gehen. Außerdem kann man dort auch immer alle aus dem Dorf treffen.
Ein guter Rat von unserem Nachbarn: Solund ist klein und einsam, allerdings kann es dir viel bieten, wenn du dich beteiligst! Also nicht nur drinnen hocken und das Wetter beklagen, sondern raus und was tun! :)
Das Arrival Seminar in Trondheim war wunderschön! Zwar hatten wir auch notwendige Einführungskurse in unsere Versicherung oder unseren Youthpass, ein Zertifikat für unseren Europäischen Frewilligendienst, aber hauptsächlich ging es darum 25 andere Freiwillige aus ganz Norwegen kennenzulernen. Durch lustige Fotorallys, Wanderungen, Kanufahrten und Ausflüge hat das auch gut funktioniert und vielleicht werde ich schon übernächstes Wochenende nach Bergen und Oslo fahren um andere zu besuchen! Dann habe ich nämlich Herbstferien für eine Woche! Ein bisschen war das wie eine Klassenfahrt, inklusive heimliches Bierkaufen, Twister, Nachtbaden im See und fragwürdiges Kantinenessen. Aber als Vegetarierin hatte ich da noch Glück :)
Bisher habe ich also schon unglaublich viele Erfahrungen gemacht, jede Menge Leute kennengelernt und mein Norwegischerer Wortschatz ist enorm erweitert ;)
So einen richtigen Wochenplan gibt es für mich noch nicht, aber ich werde das einfach auf mich zukommen lassen und gelassen bleiben. Das können meine Inselbewohner nämlich ganz hervorragend!
Kuss,Kuss aus Norwegen
PS: ich habe immer Zeit für Besucher! Wer also neugierig auf ein bisschen Inselleben ist, soll sich bei mir melden. Flug nach Bergen+Expressboot+Bus= Solund!
Und wie man zu mir gerne sagt, weil ich die neue bin: Likke til! (Viel Glück) !!