Und wieder ein Barcelona-Tag im Netz
Auch mo_bists vierter Tag in Barcelona ist anstrengend, aber schön. Und selbst das allabendliche Duschen trägt – ungebeten – zur Fitness bei. Mo_bist nimmt's mit Humor und lernt die Marseillaise.
Donnerstag, der 4.Barcelona-Tag:
Früh morgens macht sich unser „Team“ wieder auf, diesmal zum „Parc Güell“, ein schöner grüner Park, den Antoni Gaudí für seinen reichen Auftraggeber Graf Eusebi Güell um 1890 angelegt hat. Der Park ist sehr farbenprächtig, gesehen haben muss man, eine Aussichtsplattform, die von der „längsten Bank“ der Welt umrandet wird, sowie ein Haus am Eingang des Parks, das den Anschein eines „Lebkuchenhauses“ in Echtgröße erweckt und einen schönen großen Kamin von verrückter Form besitzt.
Nachdem wir unseren ausgiebigen Morgenspaziergang im „Parc Güell“ beendet haben machen wir uns noch einmal ins „Barrio Gótico“ auf, um dort die Ausstellung „Ritual Arts of the New World“, eine Ausstellung mit uralter präkolumbianischer Inka- und Maja-Kunst im Museum „Barbier-Mueller“ zu bewundern. (Alle Kunstfunde stammen aus Südamerika, im Raum zwischen Mexiko und Peru). Im „Barrio Gótico“ sehen wir auch noch das große Gebäude von Barcelonas ehemaliger zentralen Markthalle des Marktes „Mercat del Born“.
Gegen Mittag fahren wir mit einer unterirdischen Seil-Metro-Bahn hinauf in das auf einem Hügel gelegene Viertel Barcelonas „Montjuïc“. Dort treffen wir uns mit meinem Kumpel aus Elche Arne, der am Vortag ebenfalls nach Barcelona gekommen ist und der den restlichen Tag mit uns verbringt. Nachdem wir noch einen ordentlichen Anstieg zu Fuß bewältigt haben, schauen wir uns das „Castillo de Montjuïc“, eine Festung die erhaben über Barcelonas Hafen gelegen ist und von der man einen Überblick über die ganze Stadt und ihre geografischen Lage bekommt.
In „Montjuïc“ wurden anlässlich der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona alle olympischen Sportstätten errichtet. So sehen wir also noch Barcelonas Olympiastadium „Estadi Olímpic de Montjuïc“, in dem heute Espanyol Barcelona seine Heimspiele austrägt, sowie eine riesige Mehrzweckhalle, in der an diesem Tag ein Wrestling-Wettbewerb stattfindet, den anscheinend halb Barcelona sehen will;)
Schließlich gehen wir noch in das „Joan Miró“-Kunstmuseum „Fundació Joan Miró“ und schauen uns eine tolle Sammlung von Mirós Bildern und Skulpturen an, mit Audioführer wieder echt interessant. Besonders die Ausstellungen der großen „katalanischen“ Künstler, wie Miró und Picasso sind in Barcelona ein Muss.
Die Woche ist bislang nicht spurlos an uns vorbeigegangen, rund 10 Stunden auf den Beinen und viele Museen pro Tag ist schon ganz schön anstrengend – wir sind aber dennoch froh und stolz, dass wir unser recht ambitioniertes Barcelona-Programm so diszipliniert durchgezogen haben und noch weiter durchziehen.
Abends ziehen Arne und ich noch mit meinem französischen Amigo Étienne und seinen zwei Begleiterinnen Gaelle und Joanne ins quirlige Viertel „El Raval“, das als ehemaliges „Chinesen-“ und „Rotlichtviertel“ Barcelonas gilt und in dem sich unzählige Bars befinden und das Leben sich praktisch Tag und Nacht in den kleinen Gassen abspielt. Wir chillen in einer indischen Bar bei Cerveza, bevor wir uns erschöpft nach „Hause“ in die JuHe aufmachen.
Ach ja, an diesem Abend wie am Vorabend gibt es leider kein warmes Wasser in unserem JuHe-Haus, weshalb wir immer eine kleine Wanderung in ein anderes Haus unternehmen müssen, in dem die Duschen ordnungsgemäß funktionieren – eigentlich ja nicht so spaßig bei ca. 10 Grad Außentemperatur, aber wir nehmen’s mit Humor und das Duschen hat schon fast „Ausflugscharakter“.
Ebenso benutzen wir den täglichen „Auf- und Abstieg“ zur Jugendherberge, um uns gegenseitig französische und deutsche Lieder beizubringen – weshalb ich jetzt einige Strophen der Marseillaise auswendig kann.