Und schwupps, ist der erste Monat rum
Dieses Mal: die letzten vier Wochen und der ganze Sprachenmix hier.
Und weiter geht meine kleine Reise durch die große Welt…
Erst einmal gibt es einen kleinen Überblick über die letzten vier Wochen und dann ein paar Infos zu dem ganzen Sprachenmix hier um mich herum. Aber alles der Reihe nach:
Die letzten Wochen waren (wie zu erwarten) wieder sehr vollgepackt und erfüllt und wunderbar. Meistens sieht meine Woche folgendermaßen aus: Bis zum Nachmittag arbeiten, Montagabend zum Chor ins Conservatoire, Dienstag und Donnerstag nach der Schule im Rhythmiksaal ein wenig Klavier üben und dann jeweils anderthalb Stunde Sprachkurs mit einer bunt gemixten Truppe aus Griechen, Portugiesen, Osteuropäern und Chinesen. Und Mittwoch und Freitag nutze ich zum Geige spielen, einkaufen, schwimmen (1,70 € für den ganzen Tag, wenn auch klein zumindest sehr fein), Französisch lernen (vor allem diese ganzen Vokabeln), Wäsche waschen und solche Sachen oder lesen oder Filme schauen. Und natürlich über Internet mit der großen weiten Welt in Kontakt bleiben :) Freitag- oder Samstagabend geht es dann in Bars, Kneipen oder Clubs in der Stadt und am nächsten Morgen wird schön ausgeschlafen. Und sonntags bin ich ab und zu in der deutschen evangelischen Gemeinde anzutreffen. Insgesamt gibt es also immer was zu tun…
Außer diesen typischen Aktivitäten war die erste Woche im November für mich frei, da alle Schulkinder in Lux Allerheiligenferien hatten. Doro war bei ihrer Familie in München, sodass ich „sturmfrei“ hatte und jeden Tag irgendwie unterwegs war: Am 1.11. gab es einen Halloweenbrunch, da alle Freiwilligen nicht zur Arbeit mussten, weil Allerheiligen hier ein gesetzlicher Feiertag ist… Am 2. ging es nach Trier – neben dem obligatorischen Stadtrundgang standen Haare schneiden lassen, Fahrkarte nach Hause (für Weihnachten, ich bin ab dem 20. Dezember wieder im Lande!) und Drogerieprodukte kaufen auf dem Plan – alles Sachen, die in Luxembourg ein wenig überteuert sind. Die restlichen Tage vergingen dann mit Kino- und Konzertbesuchen, gemeinsamen Kochen und die Wohnung auf Vordermann bringen wie im Flug.
Und das bringt mich vom Kinobesuch direkt zum schon oben erwähnte Sprachenmix, denn die Filme laufen so gut wie alle in Originalsprache. Ich hatte mir zum Beispiel „Männnerherzen2“ angeschaut – komplett auf Deutsch, und „Crazy, Stupid, Love“ – Englisch, mit nervenden französischen und holländischen Untertiteln. Aber ich muss sagen, dass ich den englischen Film richtig gut verstanden habe und sogar manche Wortwitze mitbekommen habe (dank sei zwei Jahren Englischleistungskurs…). Jedoch muss ich auch zugeben, dass ich mittlerweile ein wenig Training in Englisch habe, da die meisten Gespräche mit anderen Freiwilligen auf Englisch stattfinden. Am Anfang war es nicht leicht, hinein zu kommen, aber nach anderthalb Monaten klappt der ständige Deutsch-Englisch-Wechsel schon ziemlich problemlos. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, „ja und wo bleiben jetzt Französisch und Luxembourgisch??“ – Keine Angst, die kommen auch oft zum Zuge. Ein kurzer Überblick: Auf Arbeit wird Luxembourgisch gesprochen und ich teile mich auf Deutsch mit. Eine Ausnahme bilden das Reinigungspersonal und die Küchenfrauen, die meist nur des Französisch mächtig sind – mittlerweile kenne ich schon ganz schön viele Essenswörter auf Französisch! Die Busfahrer werden mit einem gepflegten „Moien“ begrüßt, beim Einkaufen, egal ob Essen oder Klamotten, und bei Restaurantbesuchen (nicht, dass das bei mir oft vorkommt) heißt es „Bonjour“ und auf den Ämtern, in der Touristinfo, im Schwimmbad und in der Bibliothek ist man sehr flexibel und Bücher gibt es auf Deutsch, Französisch, Luxembourgisch und Englisch zu kaufen. Die Zeitung gibt es (eigentlich) auf Deutsch, aber die Sprache der Artikel hängt vom Redakteur ab. Und die kostenlose Tageszeitung, die überall ausliegt, gibt es in einer deutschen, einer französischen und einer protugiesischen Variante. Die Portugiesen bilden nämlich neben den Italienern die Mehrheit der Ausländer hier. Deshalb habe ich auf meiner Straße auch einen italienischen Buchladen :) Die Straßen haben meist einen offiziellen französischen Namen und dann noch einen luxembourgischen. Die Orte haben sogar drei Namen – einen deutschen, einen französischen und einen luxembougischen, wobei diese drei auch gerne mal ziemlich stark voneinander abweichen können. Und um das Ganze nochmal kurz zusammenzufassen: Es kann ganz schnell passieren, dass dein Gegenüber mitten im Satz einfach die Sprache wechselt. Aber es ist lustig!
So, das nächste Mal mehr…
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