Über eine Winterdepression und wie man sie wieder los wird
Meine letzten Monate hier im dunklen Norwegen, aber auch meine kurze Zeit in Deutschland haben mir wieder mal gezeigt: Wenn man unten ist, kommt man wenigstens wieder rauf!
Meine Lieben! Ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und es ist auch schon genau ein Monat her, dass ich hier was geschrieben habe, also wird es mal wieder Zeit für ein Update! Wie ich ja schon geschrieben habe, war ich ab dem 16. Dezember zu Hause im Odenwald und ich habe dann doch gemerkt, dass eine Pause von allem hier mir sehr, sehr gut getan hat!
Leider ging es mir die letzten Wochen in Norwegen nicht mehr so gut und ich habe mich sehr einsam gefühlt und hatte starkes Heimweh, seltsamerweise wahrscheinlich weil der Heimaturlaub bevorstand. Aber die Dunkelheit setzte mir stark zu, in der schlimmsten Zeit war es wirklich nur von 10 bis 3 Uhr hell und dann auch so bewölkt, dass man schwer von "Helligkeit" sprechen konnte. Dadurch konnte ich auch schlecht schlafen und es war schwer sich zu motivieren. Ich hatte das Gefühl,dass ich auch sehr viel arbeiten musste und weggefahren bin ich leider auch nicht mehr. Die 2 Wochen zu Hause haben mir aber geholfen, mir nochmal alles vor Augen zu führen, was hier nicht so gut läuft für mich, oder was ich verändern sollte, damit ich mich hier wieder wohler fühle und so bin ich voller Enthusiasmus zuück nach Norwegen geflogen. Ich hatte sogar Glück im Unglück, weil ich einen Direktflug nach Bergen nehmen konnte, anstatt eine7-stündige Reise mit 2 Zwischenstopps, weil mein erster Flug überbucht war!
So konnte ich mich die erste Woche hier auch noch in Ruhe wieder eingewöhnen und Silvester habe ich auch hier verbracht. Wir waren auf einer Party im Ort, aber hier kommt auch das klassische Problem auf Partys in Solund: Alles Männer über 25. Da brauch ich dann doch ein bisschen Zeit zum Eingewöhnen, aber dafür können sie alle Swing tanzen und das ist super! Die letzten Tage hatte ich dann auch Besuch von Line, einer deutschen Freiwilligen, und so von Freiwillige zu Freiwillige reden ist doch manchmal sehr,sehr schön und nützlich! Hochmotiviert starte ich also jetzt ins neue Jahr und freue mich darauf,dass die Dunkelheit verschwindet und der Sommer endlich kommt! Natürlich auch mit den Klassikern der Silvester-Vorsätze: Abnehmen und weniger vorm Laptop rumhängen! Nachdem ich aber dann doch so viele Witze über meine neue nordische Stämmigkeit gehört habe, werde ich zumindest das ernst nehmen! :) :)
Das ständige Auf und Ab der Stimmungen im Ausland ist manchmal ganz schön hart, weil es entweder alles ganz furchtbar ist und ich am liebsten nur noch zuhause auf dem Sofa Big Bang Theory nach der Schule schauen will, oder aber es ist einfach unfassbar schön und ich merke, dass dieses Projekt hier wie für mich gemacht ist und ich nie wieder von dieser Insel runter will! Allerdings retten mich Bewegung und Musik, oder aber auch mal ein wildes Tanzen im Wohnzimmer mit neu gefundenen Freunden! Wichtig für mich ist einfach, dass ich eine Beschäftigung habe, denn- ob blöd oder nicht- auch mit meiner freien Zeit muss ich was schönes anfangen! Und da es hier von gleichaltrigen nicht gerade wimmelt bin ich viel mit mir alleine, was auch wirklich sehr schön ist, allerdings tritt dich auch keiner vom Sofa runter! Aber das Leben ist immer noch schön, Freunde! Wieder obenauf, Mohini