Trip to Istanbul oder eintauchen in eine andere Welt
Zurück von einem verlängerten Wochenende in Istanbul weilen sarahles Gedanken noch immer bei der blauen Moschee, dem Topkapi Palast und dem Großen Basar. Denn „all diese tausend Gerüche, Farben lassen Dich in eine andere Welt eintauchen und Dich alle Sorgen und Nöte vergessen.“
Nachdem ich nun zwei Tage aus Istanbul zurück bin schreibe ich Euch meine Erlebnisse. Am Freitag ging es um 7.00 Uhr los, mit dem Auto ab nach Istanbul. Mit Manolis (DJ), Anna-Lisa und Fabi. Sieben Stunden nur sitzen und die teilweise echt trostlose Landschaft betrachten. Aber ich fand eine Lösung für dieses Problem: schlafen. Und so verschlief ich den größten Teil der Reise. :-)
Endlich in Istanbul brauchten wir erst einmal ca. anderthalb Stunden, um den Stadtteil Sultanahmet zu finden. Was echt schwierig war, weil die meisten Türken, die wir fragten, kein Englisch sprachen. Und wir natürlich auch kein Türkisch... In Sultanahmet haben wir dann aber auch schnell ein Hostel gefunden. Sehr zentral, nur ein paar Meter von der Blue Mosque, dem Grand Bazaar und dem Topkapi Palace entfernt.
Nach dem Einchecken sind wir erst einmal herumgelaufen – *juhu, Bewegung* - und haben uns alles angeschaut. Irgendwann sind wir in einem "Innenhof" gelandet, wo alle an kleinen Tischen saßen und Shisha, also Wasserpfeife, rauchten. Man konnte also eine Shisha bestellen und türkischen Tee und sich ganz relaxed zurücklehnen. Wie habe ich das vermisst...
Nach zwei Stunden Genießen knurrte unser Magen aber ganz schön, und so beschlossen wir Essen zu gehen. Zur Erklärung: Sultanahmet ist der Stadtteil mit den "wichtigsten" Sehenswürdigkeiten und somit auch ein Touristenstadtteil. So landeten wir auch in einem Restaurant, das ganz auf Touristen abgestimmt war: Livemusik, in Deutsch-Englisch-Französich-Spanisch-Türkisch geschriebene Speisekarten und jeder Gast bekam traditionelle Hüte aufgesetzt. Sah aber sehr cool aus. Und auch wenn es tourimäßig war fand ich es sehr schön.
Nachdem wir uns den Bauch voll geschlagen hatten, sind wir auf Clubsuche gegangen. Dabei haben wir aber nur eine Art Disco im Keller eines Hauses gefunden, was mir persönlich nicht sehr gefallen hat. Und so beschlossen wir, erst einmal zurück zum Hostel und dort in die Bar zu gehen. Da war zwar absolut nichts los, doch wir sind trotzdem dort geblieben, weil uns der Barmann zum Biertrinken einlud und er und Manolis später auch einige Partien Backgammon spielten. Fabi und ich bevorzugten aber das Tanzen, und so tanzten wir in diesem Pub zu internationalen Songs und tranken Bier. Ich war bis ca. 4.00 Uhr in der Bar und hab mich sehr, sehr gut mit dem Mann unterhalten. Die anderen sind schon ungefähr um 1.00 Uhr gegangen.
Am Samstag hatten wir dann ein pralles Programm. Um 9.00 Uhr aufstehen, Frühstück und ab ging’s zum Grand Bazaar. WOW!!! Das kann man nicht beschreiben, das muss man echt erlebt und gesehen haben. Riesen-, riesen-, riesengroß! Man kann Tage darin verbringen und hat immer noch nicht alles gesehen. Natürlich wiederholt sich das Meiste, aber jeder Laden oder Stand ist anders und überall kann man etwas anderes entdecken. Ich liebe diesen orientalischen Touch und vermisse das in Deutschland und auch in Griechenland sehr. All diese tausend Gerüche, Farben lassen Dich in eine andere Welt eintauchen und Dich alle Sorgen und Nöte vergessen. Zumindest ging es mir so.
In Deutschland findet man nichts Vergleichbares. In Griechenland habe ich bis jetzt auch nichts Ähnliches gesehen. Das liegt vielleicht auch daran, dass Griechenland zur EU gehört und – auch wenn alle Griechen das Gegenteil behaupten – sie sich schon angepasst haben. Aus diesem Grund bin ich auch gegen einen Beitritt der Türkei in die EU: ich habe Angst, das sie diesen Flair verliert und mehr europäisch denkt und lebt....
Nun ja, im Grand Bazaar hat sich jeder von uns eine Shisha *endlich* gekauft und noch tausend andere Dinge: Schüsseln, Tee, Lampen, Tücher, etc. Wunderschön. Fabi und ich haben auch fleißig Visitenkarten gesammelt, die wir von jedem Händler bekamen, mit der Bitte, doch abends anzurufen für ein Date. Natürlich haben wir keinen angerufen, aber es ist eine sehr schöne Erinnerung.
Nach sechs bis sieben Stunden, die wie im Flug vergingen, sind wir in einer Einkaufsmeile gelandet in der nur Türken unterwegs waren. Sozusagen eine "Nicht-Touri-Gegend". Am Ende dieser Strasse(n) war ein weiterer, weitaus kleinerer Basar, der Egypt Bazaar. Dort haben wir Tee gekauft und traditionelle türkische Süßigkeiten. Manche davon waren sehr gewöhnungsbedürftig, aber das meiste war sehr, sehr lecker.
Nachdem wir auch dort circa zwei Stunden verbracht haben, sind wir schwer bepackt zurück ins Hostel. Dort haben wir erst einmal eine kurze Pause eingelegt, bevor wir uns auf den Weg in den Stadtteil Taksim gemacht haben. Das ist der "Vergnügungsteil" der Stadt auf der anderen Seite des Bosporus. Sehr europäisch, mit tausenden von Bars, Clubs und Kneipen. Wir haben uns eine ausgesucht, in der wir erst einmal gegessen und getrunken haben. Ich mit fünf Stunden Schlaf, etwas Restalkohol und besoffen von diesen tausend Eindrücken den ganze Tag über, war einfach nur noch platt. Ich wollte nichts weiter als ins Bett. Darum hab ich die anderen gebeten, mich ins Hostel zurückzubringen. Ob sie sauer waren oder nicht weiß ich nicht. War mir in dem Augenblick aber auch völlig egal. Im Hostel bin ich dann sofort ins Bett, während die anderen noch ausgegangen sind. Wie lange weiß ich allerdings nicht...
Und auch am Sonntag, unserem letzten Tag, hatten wir einiges vor uns. Zuerst haben wir die Hagia Sophia besucht. Eine Moschee gegenüber der Blue Mosque. Wunderschön und sehr groß. Allerdings etwas dunkel, weswegen die Fotos nicht alle etwas geworden sind. Nach dieser wirklich sehenswürdigen Mosque ging’s ab in den Topkapi Palace, wo wir erst einmal durch die vielen Parkanlagen liefen und uns dann in die megalange Schlange anstellten, die alle auf den Eintritt in das Museum warteten. Zehnmillionen türkische Lira weniger in der Tasche ging es auf in den zweiten Teil des Palastes. Auch das lässt sich nicht in Worte fassen. Man muss es gesehen haben. Viele kleine Museen nebeneinander, in denen man Fotos von Sultanen, Waffen, Keramik, etc. aus den letzten Jahrhunderten bewundern konnte.
Ich war fasziniert davon, und die anderen bald genervt, weil ich in jedem Museum so lange geblieben bin. Sie meinten immer "Pame, Sarah, pame" Pame = auf geht’s auf Griechisch. Ich hasse es, gehetzt zu werden. Vor allem in "meiner" Welt, der Türkei. :-) Nachdem wir auch das verwinkeltste Eckchen des Palastes erkundigt hatten, gönnten wir uns einen Tee Palast-Cafe. Was sich sehr schnell als Fehler rausstellte: Für zwei Kaffe, einen Cappuccino und einen Tee haben wir fast vierzehn Euro bezahlt! Kein Wunder, wir waren ja auch an einem sehr touristischen Ort gelandet....
Aber auch das haben wir verkraftet. Und so sind wir voller Vorfreude zur Blue Mosque maschiert. Ich sag’s Euch: etwas Beeindruckenderes habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Wir sind gerade zu der Zeit gekommen, in der Praytime war, so hörten wir die Gläubigen beten und konnten auch sehen, wie sie beteten. Sehr beeindruckend. Wie Ihr vielleicht wisst, dürfen die türkischen Frauen nicht in den Männerteil zum Beten. Die Touris dürfen diesen Teil übrigens auch nicht betreten, daher sahen wir vorne die Männer und hinten, in einem abgegrenzten Teil der Moschee, die Frauen beten. Eine sehr schöne Erfahrung, und auch sehr lehrreich für mich. Zwar hatte war ich mir dieser Tatsache bereits bewusst, aber gesehen hatte ich es noch nie.
Auch wir setzten uns auf den Teppich, der in der ganzen Moschee ausgebreitet ist, und lauschten den Worten des"Pfarrers". Nach etwa einer Stunde schloss die Moschee und wir mussten hinausgehen. Mittlerweile war der Himmel auch schon rot gefärbt und die Blue Mosque sah unbeschreiblich toll aus in dem Abendrot. Eine Weile genossen wir diesen Anblick und gingen dann zurück ins Hostel, wo wie unsere Sachen packten und auscheckten. Leider! Für alle, die Istanbul auch einmal besichtigen wollen, kann ich Euch dieses Hostel nur empfehlen. Der Name ist "Istanbul Hostel". Wir verließen Istanbul in Richtung Sonnenuntergang, und die ganze Stadt war in ein rotes Licht gehüllt.
Ich bin nun sehr traurig, dass das Wochenende so schnell vorbei ging, und ich diese tolle, atemberaubende und wunderschöne, andere Stadt und dieses tolle Land verlassen musste. Fabi und ich haben uns aber schon vorgenommen, im Sommer zurück zu kommen. Und das werde ich auf jeden Fall. Ob mit ihr oder ohne sie. Ich liebe dieses Land und nun auch diese Stadt. Die von Gegensätzen nur so strotzt. Neben den Blechhüten der armen Leute erstreckt sich eine Hochhaussiedlung in grellen Farben. Neben der sehr modernen, sehr europäischen Einkaufstraße ist die Straße der ärmeren Leute, die betteln und richtig hart arbeiten müssen, um zu überleben. Ich könnte noch so viel mehr aufzählen, aber Ihr solltet es selbst erleben...
Ich bin sehr glücklich, dass ich das erleben durfte, und werde diese Zeit nie, nie, nie in meinem Leben vergessen. Und, wer weiß, was ich im Sommer noch so alles für mich entdecken werde...
Bis bald
P.S.: Ich werde nie wieder mit Manolis einen Ausflug machen. He used to be our boss and bodyguard. Und das kann ich echt nicht brauchen. Schon gar nicht in Istanbul. Am Samstagabend und den ganzen Sonntag über hab ich mir nur noch gewünscht, dass wir ohne ihn nach Istanbul gefahren wären. Er war einfach nur noch nervig. Auch wenn ich ihn sonst (in Litochoro) mag, aber da...
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