Straßentheater auf Bulgarisch
In meiner zweiten Woche in Burgas lerne ich, was Staßentheater ist und freue mich über den neu gekauften Pfannenwender
Nach meiner zweiten Woche verfestigt sich das Gefühl, dass Burgas und meine Organisation die richtige Wahl waren. Die Stadt gefällt mir, das Arbeiten macht sehr viel Spaß und in meiner Wohnung fühle ich mich schon fast wie zuhause.
Mittlerweile habe ich es geschafft, meine Wohnung mit den wichtigsten Dingen auszustatten. Vor allem beim Kochen ist es sehr nützlich, alle Küchenutensilien griffbereit zu haben, da es ansonsten zu akrobatischen Übungen à la „Pfannenkuchen drehen mit zwei Gabeln“ kommt.
Beim Einkaufen habe ich das Gefühl, dass ich eine echte Belustigung für die Bulgaren sein muss.
Mit einem vollgepackten Rucksack auf dem Rücken und auf einem Fahrrad (in Bulgarien ziemlich unpopulär) sitzend, sehe ich wahrscheinlich nur etwas ungewöhnlich aus. Der Anblick wird aber beispielsweise durch a) einen Besenstiel, der aus dem Rucksack ragt oder b) einen Nachttischschrank-Bausatz auf dem Gepäckträger meistens ins Lächerliche gezogen.
In meiner zweiten Arbeitswoche hat sich alles um das bulgarisch-französische Seminar zum Thema „Straßentheater“ gedreht. Am Montag war ich zusammen mit Eli in Pomorie, um die Teilnehmer zu begrüßen und den ersten Vormittag zu gestalten. Nachmittags hat die Gruppe dann begonnen, sich mit Übungen auf das Straßentheater vorzubereiten.
Aufgeführt wurde das Stück mit dem Titel „Eine andere Welt“ dann donnerstags auf dem Markt der Kleinstadt Kableshkovo und freitags zweimal in Pomorie.
Durch das Seminar habe ich auch viele Jugendliche aus Burgas und Umgebung kennengelernt, mit denen ich viel gelacht und viel Bulgarisch gelernt habe. Sie haben es tapfer ertragen, wenn ich ihnen zum fünften Mal gesagt habe, dass sie grüne Schuhe tragen oder sie mit der Frage „Уморен(а) ли си?” aus ihren Tagträumen geweckt habe.
Sehr schön war es auch, mit den französischen Teilnehmern zu reden (natürlich „en français“) und so zu merken, dass das (Sprachen-)Lernen in der Schule wirklich sinnvoll ist.
Am Mittwoch hat mir Tamara, die diese Woche ihren Freiwilligendienst in Köln beginnt, einen Nachmittag lang Слънчев Бряг (auch bekannt als Sonnenstrand) gezeigt. Mittlerweile ist die Urlaubs- und Partyhochburg am Schwarzen schon ziemlich leer, aber ich freue mich schon darauf, den Ort nächstes Jahr in der Hauptsaison zu erleben.
Das Sandskulpturenfestival in Burgas war hingegen noch in voller Pracht zu bewundern - es ist ganz schön irre, was manche Menschen aus Sand schaffen können!
Allen aufmerksamen Bulgarisch-Freunden da draußen ist natürlich aufgefallen, dass ich letzte Woche einen kleinen Fehler gemacht habe. Heute verabschiede ich mich deshalb mit der korrigierten Version:
Довиждане!