St. Patrick’s Day in Dublin
Am 17. März war Saint Patrick’s Day, der Nationalfeiertag Irlands. Er ist der Gedenktag zu Ehren des irischen Nationalheiligen Patrick. Ich war an diesem Tag in Dublin unterwegs.
Legende des Hl. Patrick:
Patrick lebte im 5. Jahrhundert und war der Sohn eines römischen Gutsbesitzers in Britannien. Mit 16 Jahren wurde er als Sklave nach Irland verschleppt und musste Schafe hüten. Dort habe er Trost im Christentum gefunden und er lernte das Land und seine Bewohner zu lieben. Nach etwa sechs Jahren soll ihm ein Engel verkündet haben, dass er fliehen solle. Er wagte die Flucht und verbrachte daraufhin zwölf Jahre in einem Kloster in Frankreich, wo er zum Priester ausgebildet wurde. Patricks Ziel war es, nach Irland zurückzukehren, um die Heiden Irlands zu bekehren. Eines Nachts, heißt es, habe er Stimmen gehört, die ihn nach Irland zurückriefen und die er als die Stimmen des irischen Volkes zu erkennen meinte, die ihn baten zurückzukommen. Der Papst soll Patrick dann als Bischof nach Irland gesandt haben. Dort gründete Patrick Klöster, Schulen und Kirchen im ganzen Land und übte seine Missionstätigkeit bis zu seinem Tod (angeblich am 17. März 461) aus. Als er im County Down starb, hatte er angeblich Tausende Iren zum christlichen Glauben bekehrt. Er gilt als der erste christliche Missionar in Irland.
Sein Todestag wurde zum Nationalfeiertag und ist ein gesetzlicher Feiertag in der Republik Irland. Er wird weltweit von Iren, irischen Emigranten und zunehmend auch von Nicht-Iren gefeiert. Große St. Patrick’s Day Paraden gibt es, abgesehen von Irland selbst, in den USA, in Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Argentinien und auf Montserrat. Aber z.B. auch in London und München finden Paraden statt.
Am „Paddy’s Day“ ist alles Grün! Man verkleidet sich nicht nur mit grünen Kostümen, sondern es werden sogar in manchen Städten die Flüsse grün gefärbt.
Wie zu jedem Anlass in Irland gibt es auch am St. Patrick’s Day wunderschöne Grußkarten in den Geschäften zu kaufen.
Dublin:
In Dublin gab es ein vielfältiges Programm am Wochenende rund um den St. Patrick’s Day. Der Höhepunkt war die große Parade im Stadtzentrum am Samstag, den 17. März. Die fand ich zwar ganz nett mit den bunten Kostümen, Wägen und marschierenden Bands, aber es waren auch ein paar seltsame Sachen dabei. Zum Beispiel hat Graf Dracula die Parade angeführt und es wurde Werbung für Autos und die Touristenbehörde gemacht. Außerdem waren ein Bus voll mit Touristen in der Parade und auch die irische Armee. Neben der Parade gab es am Festwochenende noch ein Volksfest, Céilís (traditionell irische Tänze), Aufführungen auf öffentlichen Plätzen, Ausstellungen, Programm für Familien und Kinder und vieles mehr.
Am Paddy’s Day war die Stadt überfüllt mit Touristen, die total durchdrehen. Die meisten Iren wagen sich deshalb nicht ins Stadtzentrum rein. Die meisten Leute gingen nach der Parade nach Tempel Bar in die Pubs. Dort konnte man allerdings bald vor den Pubs Schlange stehen, weil sie überfüllt waren.
Mein St. Patricks’s Day sah so aus, dass ich morgens erst in die Messe gegangen bin zu Ehren des St. Patrick. Danach habe ich mir die Parade in Dublin angeschaut und bin dann erst in einen Pub in Temple Bar gegangen. Das Gedränge dort wurde mir aber bald zu viel und die Musik zu laut. Darum bin ich etwas in den Straßen herumgegangen und habe mir das verrückte Herumtreiben der Touristen angeschaut. Zum Abschluss bin ich in einen Pub etwas außerhalb vom Zentrum gegangen, was gleich viel gemütlicher war. Es waren nur Iren dort, wir hatten einen Platz zum Hinsetzen und es kam Sport im Fernsehen. Wir haben die Stammkunden kennengelernt, die uns auf einen Drink eingeladen haben. Etwas später haben wir ihnen beim Armdrücken zugeschaut und wie sich die Hemden zerrissen haben.
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