Solidarität – Definition gefunden!

Der Begriff „Solidarität“ wurde zurzeit häufig in den Zeitungen und im Fernsehen verwendet. In den offiziellen Unterlagen taucht dieses Wort auch oft auf. Zum Bespiel wurde in der Charta der Grundrechte der Europäische Union ein ganzes Kapitel der Solidarität gewidmet. Die Milleniums-Erklärung der Vereinten Nationen bestimmte die Solidarität sogar als einen der Grundwerte im 21. Jahrhundert. Jedes Jahr feiert die ganze Welt am 20. Dezember den Internationalen Tag der menschlichen Solidarität, der 2006 von den Vereinigten Nationen beschlossen wurde. Die Mitglieder der Generalversammlung der UNO, die 193 Staaten vertreten, betonen ständig, dass Solidarität für die ganze Welt von großem Wert ist. In diesem Fall entsteht aber die Frage, was genau die Solidarität darstellt und wie man diesen wichtigen Begriff definiert.

Antworten auf diese Fragen suchte ich zuerst in den Dokumenten. In dem Beschluss der UNO, der den Tag der menschlichen Solidarität ins Leben rief, bestimmte man den Kampf gegen die Armut als das Hauptthema der Gegenwart. Die meisten Staaten entschlossen sich, ihre Bemühungen zu konsolidieren und die Verantwortung zu übernehmen, um den Anteil der Armut zu verringern.

Dieses Bespiel macht offensichtlich, dass die Formel der Solidarität aus folgenden Komponenten besteht: gemeinsame Ziele oder Interessen, koordinierte Tätigkeit, gegenseitige Hilfeleistung und gemeinsame Verantwortung.

Diese Formel trifft man aber nicht nur auf globaler Ebene, sondern in unserem Alltag. Die Solidarität fand ich auch in der Tätigkeit des sozial-kulturellen Vereins „Meridian“, bei dem ich seit Oktober 2018 meinen Europäischen Freiwilligendienst in Deutschland leiste. Obwohl die Tätigkeit von Meridian vielfältig ist, der Verein sorgt in Projekten und Veranstaltungen für Kultur, Bildung, Wissenschaft, Kunst und Sport, schauen alle Mitarbeiter in eine Richtung, haben ein gemeinsames Ziel vor den Augen: die Förderung der Integration von Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland eingereist sind.

Das Prinzip der Solidarität liegt meiner Meinung nach auch in den Grundlagen des Europäischen Solidaritätskorps. Jedes Jahr nehmen dutzende Jugendliche freiwillig an Projekten in verschiedenen Ländern Europas teil. Die Projekte und die Arbeitssprachen sind vielfältig, aber eins bleibt mauerfest: Alle Freiwilligen halten sich während des Aufenthalts im Ausland an das Prinzip „miteinander und voneinander Lernen“.

Diese Beispiele zeigen, dass Solidarität nicht nur als ein Wort auf dem Papier lebt. Ich machte mir aber weiter Gedanken, wie ich einem kleinen Kind deutlich machen werde, was genau hinter dem Begriff „Solidarität“ steckt. Es ist wichtig, dem Kind von klein auf zu erklären und zu zeigen, dass die Solidarität wichtig ist und welchen großen Beitrag sie zu unserem Leben leistet.

Seit meiner Kindheit erinnere ich mich an ein Volksmärchen, das mir die Grundlagen dieses Phänomens beibrachte. Die Geschichte erzählte von verschiedenen Tieren, die sich ein Haus suchten. Zuerst lebte in einem Haus nur eine kleine Maus, später wollten der Igel, der Hase, der Frosch und die anderen Tiere auch da wohnen. Am Ende kam der Bär herein und das war’s: Die Hütte ging kaputt. Die Tiere trafen die Entscheidung, ein Haus zu bauen, in dem es für alle genug Platz gibt. Mit anderen Worten, die Tiere wollten alle zusammen ihre Lebensbedingungen verbessern. Nach dieser Geschichte wurde mir damals klar, dass gemeinsame Interessen in Kombination mit Teamarbeit Früchte tragen.

Wenn man mir jetzt die Frage stellt, was die Solidarität ist, würde ich heute so antworten: Die Solidarität bedeutet für mich ein klares Bild von den gemeinsamen Interessen, Bestrebungen, Problemen und die Absicht, die gemeinsamen Ziele zu erreichen und die Verantwortung für das eigene Handeln zu tragen.

Quellenangaben:

1. http://undocs.org/en/A/RES/60/209

2. http://www.un.org/ru/documents/decl_conv/declarations/summitdecl.shtml