Sirene in Polen
Weltenbuerger schlendert am Monatsanfang durch die Straßen, als plötzlich die Sirene Alarm schlägt. Ohrenbetäubender Lärm, eine Minute lang...
Am 1. August ist es bestimmt jedem aufgefallen, der in Polen und halbwegs in der Zivilisation war, dass es um 17 Uhr eine Sirene gab. Nein, es war kein Fliegerangriff, auch keine Feuerwehrübung.
Am 1. August 1944 um 17 Uhr hat der Warschauer Aufstand begonnen und dem wurde mit einer einminütigen, ohrenbetäubenden Sirene gedacht.
Ich war in der Altstadt vor dem hohen Tor und fand das gar nicht mal schlecht, weil ich schon dachte, die Sirene überhören zu können. Stattdessen musste ich mir nach der Minute ernsthafte Gedanken um mein Gehöhr machen, weil das Teil so verdammt laut war! Die Leute, die mit Kind und Hund langgegangen sind und es zum Teil nicht gewusst haben, sind zwar stehen geblieben, haben sich aber auch die Ohren zugehalten.
Trotzdem fand ich, dass eine gute Atmosphäre entstanden ist, einfach weil die Leute stehen geblieben sind und einfach gekuckt haben. Nicht schlecht.
Ich finde, so etwas könnte man gut auch in Dresden oder anderen im 2. Weltkrieg zerbombten Städten machen, einfach als Gedenken. Gut, zum 60. Jahrestag haben bei uns die Glocken geläutet, was aber am 61. oder 62. Jahrestag? Jetzt war es der 63. hier für Polen.