Settling in
Nimloth ist glücklich. Sie merkt, wie sie sich mehr und mehr zu Hause fühlt, immer öfter weiß, wie der Hase läuft und sich in England zurecht findet.
Ich glaube, so langsam gewöhne ich mich ein. Es ist wundervoll zu merken, wie Handlungsabläufe Routine werden. Wie normal es ist, in meinem englischen Zimmer aufzuwachen und die Möwen kreischen zu hören. Wie viel Krimskrams sich schon wieder ansammelt, auch hier. Ich stelle mich an der Bushaltestelle immer hinten an und gucke beim Straße überqueren nicht mehr andauernd in die falsche Richtung. Ich mag plötzlich Milch in meinem Tee. Ich habe "lovely" und "cheers" in meinen aktiven Wortschatz aufgenommen und ich kann einen "An Englishman, an Irishman and a Scotsman…"-Witz erzählen.
Ich kenne sämtliche Leute in meinem Projekt, an der Rezeption des Hostels, in der Küche, in den Programmen für Kinder und im Büro. Überall werde ich mit einem freundlichen "Hi there, Anne, alright?" begrüßt und ich weiß auch, dass ich nicht mit einem "I'm fine, thank you, and you?" antworten muss, sondern dass ein "Okay, thanks" reicht.
Das ist genau das, was ich will: Ein neues Land und seine Leute, seine Eigenheiten komplett kennen lernen.
Auch in meiner Freizeit konnte ich schon einige coole Sachen unternehmen. Wir sind zum Beispiel zum Abschluss des Holiday Clubs mit dem gesamten Staff weg gegangen und das wurde ein sehr lustiger Abend. Oder Angelika und ich haben eine Tour durch die Umgebung nach Stonehenge, Avebury, Lacock und Castle Combe unternommen. Ich war den ganzen Tag total aufgedreht, weil alles so schön und beeindruckend war.
Die Arbeit macht immer noch Spaß, mit den Kiddies haben wir – ebenfalls zum Abschluss des Holiday Clubs – eine Party gefeiert. Eine Party voller Kindergeburtstagsspiele, ich durfte zum Beispiel ein gekochtes Ei mit dem Mund aus einer Schüssel voller Schokoladenpudding fischen. Hat super viel Spaß gemacht, ich kam mir ganz nach früher zurückversetzt vor.
Im Moment bin ich nur ein bisschen nervös, weil mein After School Club nächste Woche anfängt und ich die meisten Kinder und die Schule noch nicht kenne. Aber das wird schon kein Problem werden. Ach ja, und ich fahre zum lang ersehnten On - Arrival - Training in die "middle of nowhere", wie es unsere Betreuerin dort formulierte. :-) Ich bin gespannt.