Seminarmarathon, Vorweihnachtszeit, Geburtstag fern von zuhause, Heimaturlaub und "Szilveszter Budapesten – Már 2014!?"
Über den tollen letzten Monat eines genialen Jahres, das erste Wiedersehen in Deutschland und Silvester in Budapest. Schon 2014!?
…und dann war es auf einmal schon 2014!
Boldog új évet kívánok! (BÚÉK!)
Auch wenn die Hälfte des Monats nun schon wieder um ist, an dieser Stelle allen nochmal ein frohes neues Jahr 2014! Kaum zu glauben, Ende des Monats bin ich seit fünf Monaten in meinem ,,neuen‘‘ Zuhause. Hinter mir liegt ein sehr, sehr voller aber mindestens ebenso spannender Dezember und eine kurze Wiedereingewöhnungsphase nach meinem Weihnachtsheimaturlaub in Münster. Dann werde ich mal versuchen, alles wichtige der letzten eineinhalb Monate zusammenzufassen: Malteser-Seminar, offizielles On-Arrival der Nationalagentur, mein Geburtstag, Vorweihnachtszeit in Budapest, das erste Wiedersehen mit meinen Lieben zuhause, Silvester wieder in Budapest, die Rückkehr in den Alltag und unser erster Ausflug im neuen Jahr..puh..
Die Hälfte des letzten Monats im Jahr 2013 bestand im Prinzip nur aus Seminaren. Vom vierten bis siebten Dezember hatten wir nach unserem On-Arrival im September das nächste gemeinsame Malteser Seminar zusammen mit allen Malteser-Freiwilligen in Budapest. Mit dieser mittlerweile doch sehr vertrauten Gruppe haben wir dann Anfang Dezember wieder vier Tage in dem Malteserwohnheim verbracht (in jenem, in dem ich auch schon an meinen allerersten drei Tagen hier übernachtet habe). Zusammen mit unserer Koordinatorin haben wir in dieser Zeit dann die Möglichkeit gehabt, über unsere Stellen, unseren Alltag und alles, was uns eventuell belastet oder beschäftigt zu sprechen. Die spanische Freiwillige war auch wieder dabei und nachdem sie uns einmal typisch spanische Tortilla serviert hat, folgte zwei Tage später ein von dem Rest der Gruppe zubereiteter Kartoffelsalat mit Würstchen. Alles in allem war es ein sehr entspanntes Seminar mit abendlichen Ausflügen auf den wunderschönen Budapester Weihnachtsmarkt oder einfach gemütlichen Weinabenden...
Direkt am Anfang der nächsten Woche ging es dann mit dem nächsten Seminar weiter. Diesmal handelte es sich um ein offizielles EVS-On-Arrival Training organisiert von der ungarischen Nationalagentur, wofür Lotte, Gerry und ich als Malteserfreiwillige eine Zusage bekommen hatten. Natürlich war der Name ,,On-Arrival“ für uns, alle seit Anfang September/zu der Zeit guten drei Monaten hier, nicht mehr ganz treffend. Die Chance, dort nochmal neues zu erfahren und andere Freiwillige kennenzulernen, wollten wir uns aber dennoch nicht entgehen lassen. So konnten wir uns am 10.12. dann erst mal auf den Weg ins Hotel machen, welches uns für die Dauer des Seminars als Residenz von der EU finanziert wurde...Danke dafür! Sich eine knappe Woche von Frühstück bis Abendbrot alles auftischen zu lassen und zusätzlich noch das Zimmer gemacht bekommen hatte schon mal wieder was. Insgesamt war das Seminar dann einiges programmreicher und konzentrationsfordernder als das vorangegangene. Mit etwa 25 Freiwilligen aus Frankreich, Italien, Polen, Griechenland, Rumänien (…) haben wir uns über unsere Erwartungen ausgetauscht, mehr über das Youth in Action Programm der EU erfahren, uns unsere Kulturen gegenseitig näher gebracht und (da die meisten außerhalb von Budapest arbeiten) die Stadt erkundet. Die Woche endete am Samstag der Woche mit einer Veranstaltung namens ,,EVS Live“, bei der derzeitige und ehemalige Freiwillige als auch Organisationen aufeinander trafen. Wir hatten die glorreiche Aufgabe, den ,,Magyar Máltai Szeretetszolgálat‘‘ vorzustellen. Bei dieser Gelegenheit sind dann viele der Freiwilligen, die ich mittlerweile unabhängig voneinander kennengelernt hatte, einmal alle auf einem Fleck versammelt gewesen. Nach dieser aufregenden und lustigen Woche, in der einige Bekanntschaften zu (endlich auch mal) nicht-deutschen Freiwilligen geschlossen wurden, war ich am folgenden Sonntag dann aber doch froh, wieder in meiner Wohnung zu sein und nicht mehr über all die Themen diskutieren und philosophieren zu müssen, die sich am Ende der beiden Wochen doch schon zunehmend wiederholt hatten.
Den ersten Tag der folgenden Woche, den 16.12.2013, habe ich bei einer Spendenaktion geholfen, welche die Ungarischen Malteser zusammen mit der Supermarktkette Spar alljährlich organisieren. Meinen 19.Geburtstag habe ich vormittags also im Eingang eines Supermarkts, Flyer verteilend uns Lebensmittelspenden entgegennehmend verbracht. Das war sicher nicht die interessanteste Beschäftigung aber okay. Außerdem konnte ich ein paar Ungarisch-Erfolgserlebnisse, was die Konversation mit den Spendern angeht, einfahren. Nachmittags bin ich dann nach knapp zwei Wochen mal wieder in meiner Stelle gewesen, jedoch auch nur, um meine Geburtstagspost abzuholen, die sich da seit einer Woche angesammelt hatte. Für die Paketchen, Briefe und Karten hatte ich dann nachmittags noch etwas Zeit, bevor ich abends zu Aliena gefahren bin, um mit ihr dann weiter Richtung Stadt zu aufzubrechen, wo wir zu siebt (mit hauptsächlich anderen Budapest-Freiwilligen) noch ein bisschen was trinken und feiern waren. Ich habe mich unglaublich über alles gefreut, was aus Deutschland hier so ankam (zwei Briefe lassen leider immer noch auf sich warten aber naja..). VIELEN LIEBEN DANK! Danke auch nochmal an Aliena, die mir mit einem Ganzkörperspiegel für mein Zimmer wohl eines der genialsten Geschenke gemacht hat und an die anderen, die den Abend mit mir verbracht haben. War ein schöner Tag!
Dann hatte ich nur noch drei Tage in meiner Stelle, bevor am 19.12. der Antritt des Heimaturlaubs anstand. Da mein Flieger jedoch erst am Abend ging, konnte ich glücklicherweise noch an der Weihnachtsfeier hier in Békásmegyer mit allen Mitarbeitern teilnehmen. Nach einem phänomenalen Buffet folgte eine Ansprache meines Chefs und dann wurden kleine Weihnachtsgeschenke der Malteser verteilt. Mir wurde die Ehre zuteil, als erster von ihm erwähnt zu werden, als ,,jüngste Freiwillige“, die heute Abend noch nach Hause fliegen würde. Alles habe ich leider nicht verstanden, aber natürlich immer schön das Lächeln und freundliche Nicken beibehalten. Am Ende bekam ich dann sogar noch ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk von meinen Kolleginnen und die Tochter der Köchin, der ich einmal die Woche Nachhilfe in Englisch gebe, kam vorbei um sich mit einer Packung Pralinen bei mir zu bedanken. Ich bin sehr froh, diesen Nachmittag noch dort gewesen zu sein. Es hat sich tatsächlich so angefühlt, mittlerweile ein Teil der Gruppe dort zu sein und auch akzeptiert zu werden. Eine gute Erfahrung.
Am Abend war es dann so weit. Gegen halb elf abends landete mein Flieger auf dem Flughafen Köln/Bonn und zu meiner Freude musste ich diesmal keine Stunde auf meinen Koffer warten. Dieser bis dahin schon sehr schöne Tag wurde letztendlich doch nochmal getoppt. Und zwar von dem Augenblick, in dem meine Mutter, welche sich natürlich bereits im Wartebereich einen guten Platz gesichert hatte, mich erkannt und sich ihr Gesichtsausdruck in ein einziges freudiges Strahlen verwandelt hat. Ein paar Tränen konnten wir uns dann beide nicht mehr verkneifen. Dann kamen wir um eine nochmal ca. zweistündige Heimfahrt nicht herum, doch gegen eins konnte ich mich dann endlich in mein geliebtes, vermisstes und lang ersehntes Münster-Bett fallen lassen!
Es folgten zehn unglaublich schöne, mehr als gut gefüllte, freudenreiche Tage des Wiedersehens. Wiedersehen mit meinen Eltern, Familie und Freunden, die glücklicherweise zu Weihnachten auch alle nach Hause gekehrt waren. So hatten wir am 22. direkt unser erstes Reunions-Treffen und ich war erstaunt, wie schnell doch alles wieder war wie immer. Es hat keine Minute gebraucht und wir waren alle wieder so vertraut und direkt zueinander, als würden wir immer noch jeden Tag in dieselbe Schule gehen. Wahrer Freundschaft machen Entfernungen eben doch nichts aus und ich bin mir sicher, dass das auch noch sehr lange so bleiben wird. Mädels, wenn ihr das jetzt lest: DANKE, ihr seid und bleibt die Besten ♥. Die Weihnachtstage wurden dann wie gewohnt im Kreis der Familie zelebriert mit ebenso schönen Wiedersehen.
Am 30.12. ging es dann sehr früh morgens mit dem Flieger zurück nach Budapest, wo mich in unserer Wohnung schon die ersten beiden anderen Freiwilligen erwarteten, die Simon zu Silvester zu uns eingeladen hatte. Bis zum Abend des 31. wurden es dann auch noch ein paar mehr, sodass wir mit ca. 15 Leuten abends erst ein bisschen hier vorgefeiert haben, bevor wir gegen elf dann alle gemeinsam zu Aliena rüber gefahren sind, die eine ähnlich große Gruppe Freiwilliger bei sich hatte. Mit dieser Reisentruppe gings dann gegen zwölf auf die Margaretenbrücke, wo wir um 00.00 Uhr die Sektkorken haben knallen lassen…mit Blick auf Parlament, Kettenbrücke und Gellért Hegy, was schon ziemlich cool war. Das war er dann, der Abschluss eines absolut genialen Jahres, in dem ich wohl so viel neues gemacht und erfahren habe, wir nie zuvor in meinem Leben. Ein Jahr, an dass ich mich noch lange zurückerinnern werde und das ich mit all den Ereignissen, Urlauben und Veränderungen die es ausgemacht haben, nie vergessen werde!
Den ersten Tag des neuen Jahres haben wir dann ziemlich 01.Januar-typisch verbracht: Ohne sich großartig zu bewegen, alle in irgendwelchen Betten oder auf Matratzen in der Wohnung verteilt, den Restkartoffelsalat vom Vorabend essend. Dieser Nichts-Tu-Tag tat nach dem vollen Dezember jedoch auch wirklich mal wieder sehr gut. Die meisten der anderen sind noch bis zum zweiten, manche sogar bis zum sechsten geblieben. Erst dann war wieder Ruhe eingekehrt und ich konnte langsam damit anfangen, in den normalen Alltag zurückzukehren. Mein erster Arbeitstag war jedoch auch schon direkt der 02.01 (bloß keinen Urlaub nehmen, der nicht unbedingt nötig ist!). In den ersten Tagen, in denen ich wieder in meiner Stelle war, gab es nicht viel zu tun. Fand ich aber auch nicht schlimm, da der Wiedereinstieg so langsam und ruhig vonstattengehen konnte.
Nach einem entspannten Budapest-Wochenende haben Charlotte und ich das letzte Wochenende dann gleich direkt mal wieder genutzt, um weitere Teile Osteuropas zu erschließen und erkunden. Ganz spontan haben wir uns donnerstags dazu entschieden, am Wochenende nach Bratislava zu fahren und dort 24 Stunden die Stadt zu besichtigen. Man hatte und versichert, dass die Zeit dazu ausreichen würde. So gings dann Samstagmittag mit dem Bus nach ,,Pozsony“ oder auch ,,Pressburg“ (ungarischer bzw. deutscher Name für Bratislava). Haben in einem süßen ,,Backpacker-Hostel“ in der Altstadt Bratislavas genächtigt und den Abend als auch den folgenden Tag so geht es geht genutzt, um alles Relevante der Stadt zu besichtigen. Was uns, denke ich, auch recht gut gelungen ist. Sonntagabend durften wir dann leider nur erst mal feststellen, dass der Zug, den wir für den Rückweg vorgesehen hatten, zwei Stunden Verspätung hatte. Lustiger weise haben wir am Bratislaver Bahnhof dann aber noch einen anderen Deutschen getroffen, der auch in Budapest wohnt und den ich in der On-Arrival Woche kennengelernt hatte (-> Beleg: Europa ist ein Dorf). So haben wir es uns dann so gut wie möglich zu dritt auf dem Bahnhof mit Milkaschokolade gemütlich gemacht und gewartet.
Nun steht das nächste Wochenende schon wieder unmittelbar bevor. Diesmal zieht es mich nach Szeged, wo ich zusammen mit Charlotte und Hannah Damaris besuche, die leider nur noch bis zum Ende des Monats in Ungarn ist.
Ansonsten freue ich mich auf hoffentlich sehr aufregende, interessante und erfahrungsreiche weitere siebeneinhalb Monate, die sicher noch von einigen Touren und Reisen durch Ungarn und seine Nachbarländer gefüllt sein werden. Ich kann’s kaum erwarten!