Sein Name ist Bond. James Bond.
Seit vielen Monaten warten auf der ganzen Welt zahlreiche Fans - sei es jung oder alt - auf die neue Episode der James Bond Reihe. Nun ist es endlich so weit: Seit dem 26.10.2015 ist in Großbritannien eines der Film Highlights des Jahres im Kino zu sehen, der am 5. November auch in den deutschen Kinos erscheint.
Man kann viele Unterschiede zwischen Deutschland und England feststellen: Während der typische Deutsche humorlos und unhöflich - wie es das Klischee besagt- in Mallorca um 6 Uhr in der Frühe seine Liege mit einem Handtuch reserviert, um pünktlich zum „all-you-can-eat-buffet“ zu erscheinen, nachdem er zahlreiche Überstunden die Woche zuvor in der Autowerkstatt gemacht hat, geht der Brite, wenn er nicht gerade zum Tee bei der Queen verabredet ist, direkt nach dem Cricket Spiel in Melone und Mantel durch das verregnete London zum nächsten „fish-and-chips-shop“.
Doch diesen einen gemeinsamen Nenner haben Deutsche und Briten: Geht es um das Thema James Bond, so kommen die meisten ins Schwärmen und haben Bilder von spektakulären Szenen, einzigartige Autos mit jeder erdenklichen Kampf Ausstattung (die meistens wenige Minuten nach dem Auftauchen auf der Leinwand zu Schrott gefahren werden), einen eleganten und redegewandten Charmeur und leicht bekleidete Frauen im Kopf - Eigenschaften die alle Bond-Filme aufweisen können.
Und genau das und nichts anderes wird auch von den Fans dieses mal wieder erwartet.
Das war zudem einer der Gründe, weshalb der aktuelle Bond-Darsteller Daniel Craig bei seiner Premiere in "Casino Royale" als 007 in der Kritik stand. Nicht nur seine aus der Reihe fallende blonde Haarfarbe, sondern auch den aggressiveren Charakter, den er den Filmen verleiht, haben für eine Umgewichtung des Bildes von James Bond gesorgt. Daniel Craig kann im Vergleich zu seinen Vorgängern eher den draufgängerischen Agenten im Geheimdienst ihrer Majestät darstellen, was den charmanten Bestandteil von Bond in den Hintergrund rücken lässt - zum Ärger vieler Bond Fans.
Doch die Kritik lies mit dem letzten Bond-Streifen „Skyfall“ nach, der zum 50-jährigen Jubiläum viele Einblicke in die Vergangenheit von 007 zeigt und unter anderem mit dem Tod von M (Judy Dench) und einer Neubesetzung von Q mit Ben Whishaw für einen Schnitt in der Bond-Reihe sorgt und frischen Wind in den Film bringen soll. Das ist in den Augen Vieler gelungen. Nach „Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“ und „Skyfall“ ist Bond-Darsteller Craig in „Spectre“ zum vierten Mal als Agent 007 auf der Leinwand.
Die Frage die man sich nun stellt: Kann der neue Bond-Film „Spectre“, der mit um die 300 Millionen Euro Produktionskosten zum teuersten Bond-Film aller Zeiten gehört, die hohe Messlatte überwinden, die der Vorgängerfilm aufgestellt hat?
In „Spectre“ wird Bond (Daniel Craig) mit einer verschlüsselten Botschaft aus seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und stößt auf einen Ring mit einem Kraken als Symbol. Beim Suchen nach Antworten stößt Bond auf die mysteriöse Organisation „Spectre“. Währenddessen muss M (Ralph Fiennes) den britischen Geheimdienst gegenüber der eigenen Regierung verteidigen, die erwägt, den MI6-Betrieb einzustellen aufgrund verheerender Zwischenfälle in Geheimoperationen, die hauptsachlich durch 007 entstanden sind.
Bond, der sogar vor den eigenen Leuten untertauchen muss, versucht allein mit Unterstützung von Eve Moneypenny (Naomie Harris) und Q (Ben Whishaw), die Tochter des aus vorherigen Filmen bekannten Akteurs Mr. White - namentlich Madeleine Swann (Léa Seydoux)- ausfindig zu machen, um die zwielichtige Organisation „Spectre“ endgültig zu zerschlagen. Je tiefer Bond allerdings in ein Netz aus Lügen, Intrigen und Verrat vorstößt, desto größere Ausmaße nimmt die Verschwörung an, die er versucht aufzudecken.
Nicht zuletzt steht als zentraler Gegenstand die Überwachung Im Vordergrund, welche sich auch in der außerhalb des Bond-Universums beispielsweise mit der NSA-Affäre finden lässt und viele interessante Aspekte aufweisen lässt... Wer wird am Ende des Filmes triumphieren? Die Überwachungskamera oder die Walther PPK?
Mein Fazit zum brandneuen Bond-Film fällt insgesamt sehr gut aus. Die Drehorte sind super gewählt; besonders die Szenen in der Alpenregion Sölden und vor allem die Eröffnungsszene, wo das Fest der Toten in Mexico City zu sehen ist, bringen eine authentische Atmosphäre in den Kinosaal.
Weniger authentisch ist dagegen das diesjährige Bond-Girl Léa Seydoux: Kein Bond kann so charmant sein, dass man nach gefühlten 10 Kinominuten von totaler Abneigung zu emotionaler Liebe zu 007 hingerissen wird.
Auf der anderen Seite spielt Christoph Waltz die Rolle des Franz Oberhauser herausragend: Der Österreicher war die perfekte Besetzung als Kopf der Organisation „Spectre“, die Überwachung und Kontrolle als Kernattribute aufweist - allerdings hätten seine Auftritte länger sein können.
Die Story ist eher auf Action ausgerichtet statt auf lange Dialoge - wer also die vorherigen Craig-Filme mochte, wird auch mit „Spectre“ glücklich. Autoliebhaber sollten diesen Film wie gewohnt meiden - Blechschrott, Frauen und gerissene Sprüche hat Regisseur Sam Mendes auch diesmal wieder eingebaut. Außerdem ist der Film unumgänglich, wenn man wissen will, wie Bond reagiert, als man ihm statt eines Martinis á la Bond eine veganen Frucht-Shake hinstellt.
Ein Besuch im Kino sei es in Deutschland oder in Großbritannien ist absolut empfehlenswert, falls man einen Bond sehen will, der einfach in jeder Situation cool bleibt. Man kann sich auf 148 Minuten geballte Spannung und Action freuen.
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