Sechs Wochen später
PuellaNina ist nun seit sechs Wochen in England und hat bereits den zweitlebenswertesten Ort des Landes kennen gelernt. Und sie ist schon jetzt froh über die Erfahrungen, die sie gemacht hat.
Nun hab ich schon länger nichts von mir hören lassen, das will ich jetzt nachholen. Sechs Wochen sind jetzt seit meiner Ankunft vergangen und es gibt einiges zu erzählen:
Erstmal zu meiner Arbeit: Mein zu betreuender Student ist sehr nett und lustig und ich komme wunderbar mit ihm aus. Die Arbeit kann man eigentlich kaum Arbeit nennen, denn ich habe nicht besonders viel zu tun. Er ist sehr selbstständig und braucht nur wenig Hilfe, das bedeutet für mich, dass ich an meinen Arbeitstagen eben hier in der Wohnung sein muss und auf seinen Anruf warten muss wenn er zur Toilette muss, was essen will, einkaufen gehen will etc. Doch meine Ängste bezüglich "Personalcare" waren unbegründet, weil diese Dinge einfach zur Routine werden. Und mit meinem Studenten ist es eher ein freundschaftliches Verhältnis anstatt eines Arbeitsverhältnisses. Das macht natürlich alles leichter.
Das bedeutet, dass ich natürlich viel Freizeit habe, die ich mit den anderen Freiwilligen hier verbringe. Ich war zweimal bereits in Birmingham und letzte Woche auf einem Konzert in London. Das Konzert war in Camden, was auf jeden Fall einen weiteren Besuch wert ist.
Ach ja, mein On-Arrival-Training hatte ich auch schon vor ca. drei Wochen in Melvern. Die Themen waren nicht alle unbedingt wissenswert und interessant, aber es war mal wieder toll, lauter neue nette Leute von überallher kennen zu lernen. So hat man natürlich auch die Gelegenheit, diese Leute in ihren jeweiligen Projekten zu besuchen und noch mehr Städte kennen zu lernen. Trotz der etwas langweiligen Themen hatten wir eine Menge Spaß auf dem Seminar, besonders im lokalen traditionellen Pub mit Billard spielen, verschiedene Biere testen und kostenloses vegetarisches Curry essen. Wir haben in einer kleinen Hütte am Rande der Stadt auf einem Berg genächtigt, inmitten wunderschöner Natur. Kleine Anmerkung am Rande: Melvern wurde vor einigen Jahren zur zweitschönsten Stadt zum Leben in ganz England gewählt!
Der beste Teil des Seminars waren die Präsentationen über England, Schottland, Irland und Wales, die wir selbst vorbereiten sollten. Wir machten eine Umfrage auf der Straße und konnten so mit den Leuten ins Gespräch kommen.
Zu meiner WG kann ich weiterhin nur Gutes sagen. Natürlich gibt es die ein oder andere Kleinigkeit, die man an anderen nicht mag, aber im Großen und Ganzen kommen wir alle gut miteinander aus, was ja auch wichtig ist, wenn man für eine so lange Zeit zusammenwohnt. Wir haben uns selbst das "Nickname-Party-Flat" genannt und Party gibt es hier nicht zu knapp.
Was mir nach diesen paar Wochen schon klar geworden ist: Wie froh man sein kann, wenn man seine Arme und Beine bewegen kann und nicht ständig auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Andererseits kann ich auch sehen, wie viel Spaß man trotz Behinderung am Leben haben kann und dass man nur den Mut haben muss, sich darauf einzulassen. Außerdem ist es bemerkenswert, wie schnell man sich an ein anderes Leben gewöhnen kann und sich hier schon "zu Hause" fühlt.
Ich bin schon jetzt froh um all die Erfahrungen, die ich hier mache und kann sie nur weiterempfehlen!