Schnee in Bukarest
Wie bei allen extremen Wettereinbrüchen (das letzte mal war es Regen), ging auch beim ersten Schnee gar nichts mehr in Bukarest - Strom, Heizung und warmes Wasser wird abgestellt, gerade dann, wenn Mensch es am nötigsten hat. Mindestens für ein paar unangenehme Stunden.
Wie bei allen extremen Wettereinbrüchen (das letzte mal war es Regen), ging auch beim ersten Schnee gar nichts mehr in Bukarest - Strom, Heizung und warmes Wasser wird abgestellt, gerade dann, wenn Mensch es am nötigsten hat. Mindestens für ein paar unangenehme Stunden. Die grauen Blocks sehen noch grauer aus als sonst, da sie sich so extrem vom weißen Schnee abheben. Allerdings ist das auch nicht von langer Dauer, da sich der Schnee unter den Bedingungen in Bukarest ganz schnell den Häusern anpasst.
Das Problem draußen ist aber, dass die Straßen nicht mit Salz gestreut werden, was vielleicht die Bäume freuen würde, wenn es welche am Straßenrand gäbe, aber es verursacht einfach nur ein nettes kleines Chaos. (Das ist auch kein Spaß für ältere Leute, da natürlich auf den Gehwegen erst recht kein Streugut verschwendet wird...) Die großen Straßen sind durch die hastig zur Seite geschobenen Schneemassen nur noch halb so breit. Es fahren zwar auch nur noch halb so viele Autos, aber dafür parken sie immer noch da, wo es auch sonst verboten ist am Straßenrand und da dieser jetzt zwei Meter nach innen verschoben ist, sind jetzt alle Strassen quasi einspurig.
Unter diesen Umständen mit Trollybus zu fahren, ist besonders spannend, da die Busse nur bis zu einer gewissen Breite mit ihren Stromabnehmern ausweichen können. Immer wieder hatte ich dadurch die köstliche Gelegenheit, drei bis sieben hintereinander wartende Trolleybusse zu beobachten, vor deren vordersten ein paar tatkräftige Mitfahrer versuchen, ein verquer parkendes Auto aus dem Weg zu schaukeln und zu schieben. In diesen Tagen fahre ich also lieber mit der Tram oder normalen Bussen.
Wie oft hat solch ein Wetter natürlich auch seine guten Seiten, selbst im Straßenverkehr: alle Autos fahren viel langsamer (deutlich unter den 50 km/h, mit denen sie sonst noch durch jede kleinste Gasse brettern). Endlich ist es möglich, als Fußgänger selbst breiteste Strassen in aller Ruhe und ohne Gefahr für Leib und Leben zu überqueren, und Mensch kann sich sogar auch noch in Sicherheit bringen, wenn ein Auto mal wieder ohne zu blinken ganz plötzlich abbiegt! Wenn das kein Grund ist, sich über den Schnee zu freuen!