Rückblick oder ein Gedankenexperiment
"Ja, sofort...unheimlich gerne...ich würde es immer wieder tun! Ich kann mir auch im Nachhinein nichts Besseres, Sinnvolleres, Schöneres (für mich) für die Zeit zwischen Abi und Uni vorstellen!" So lautet das Resümee von CaroD. Selbst jetzt noch, nachdem sie bereits seit sechs Monaten zurück in Deutschland ist.
Jetzt ist es schon ein halbes Jahr her, dass ich aus England zurück kam. Und es ist eine Ewigkeit.... Als wäre ich nicht dort gewesen. Erschreckend, wie man in Altes zurückfällt... Momentan höre ich gerade eine CD. Eine CD, die unser Schulchor vor gut 3 1/2 Jahren aufgenommen hat (und es ist eindeutig nur ein Schulchor!),aber ich fühle mich zurück versetzt, erinnere mich an die ganzen Proben, an die Aufregung vor der Aufführung, kann den Text noch fast mitsingen... Erwarte fast, die Zeit von damals bis heute noch einmal zu erleben, die verzweifelte Suche nach einem EVS-Platz, wo auch immer; die Enttäuschung bei so vielen Absagen, nahezu die Aufgabe, dann das Riesenglück so spät doch etwas gefunden zu haben.
Zweifeln, ob das wirklich das Richtige ist; schriftliches Abi; das Bangen, Warten auf die Zusage, die den versprochenen Monat weit überschritten hatte, und deshalb eine immer größere Angst aufbaute, mein Antrag würde abgelehnt werden. Dann, einen Tag vorm mündlichen Abi, die Zusage von der englischen Nationalagentur. Gott sei dank! Einer der wohl glücklichsten Menschen der Welt....
Schule endgültig fertig, Abischerz, Pyramide bauen; Ausreiseseminar, wachsende Angst vor meinem 'Einsatz', nahezu Verzweiflung wegen eines Missverständnisses; internationales Camp und wiederbeginnende Vorfreude... Der Tag der Abfahrt, allein in Bristol, Reise nach Minehead, ins Unbekannte , in meine 'neue' Heimat – die sie in dieser Zeit wirklich geworden ist – tagtäglich mit dem Fahrrad zur Grundschule und dem Behindertencenter fahren, dort mitlachen, mitleiden, alle ins Herz schließen; Familie zu Besuch haben; Bus fahren; verreisen; Wochenenden woanders verbringen; Heimweh; Freude am Wegsein; Freunde finden; etwas über andere Länder lernen, über mich selbst;
Erste Verabschiedungen; Weihnachten irgendwie überleben; Urlaub; goodbye sagen müssen zu zwei von den wichtigsten Menschen dort; Ende meines Projektes, Verabschieden von meinem Tutor, meinen Chefs, den Behinderten, Kindern, den Mitarbeitern, von Minehead, England.
Letzte Woche zum Reisen & 'restliche' Freunde treffen verwenden , ...und schließlich endgültig wieder nach Hause, nach Deutschland fliegen...
Gedankenexperiment!? Das alles ist nicht passiert, war nur ein Traum, ich bin wirklich noch in der 11. Klasse, muss noch durch die Oberstufe, die teilweise so nervig, aber doch so schön sein kann, muss mich durchs Abi quälen... und dann? Danach? Gleich studieren? Oder Ausland? Noch einmal Abenteuer EVS? Würde ich das wirklich wollen?
Ja, sofort...unheimlich gerne...ich würde es immer wieder tun!
Ich kann mir auch im Nachhinein nichts Besseres, Sinnvolleres,Schöneres (für mich) für die Zeit zwischen Abi und Uni vorstellen!