Reise und Ankunft
Nach einer kurzen, aber anstrengenden Reise bin ich nun in Oswiecim angekommen, mein Wohnort für die nächsten Monate...
Nachdem ich heute morgen um kurz nach 6 aufgestanden bin erwartete mich ein ereignisreicher Tag: meine Mutter fuhr mich zum Flughafen nach Stuttgart, den wir auch ohne Komplikationen erreichten. Nach kurzer Wartezeit am Check-In und an der Sicherheitskontrolle konnte ich mich auch schon auf dem Weg zum Flugzeug machen. Die Maschine von Germanwings war früher als vorgesehen zum einsteigen bereit, und somit waren auch alle Passagiere bereits um 9.30H auf ihren Plätzen. Wie der Pilot uns mitteilte konnten wir dann auch 20 Minuten früher als geplant den Flug beginnen. Neben mir saß ein Diplom-Ingenieur der einen GPS-Empfänger dabei hatte und ein Historiker der das gleiche Ziel hatte wie ich: Oswiecim oder Auschwitz. Der GPS-Empfänger des Ingenieurs erwies sich als sehr praktisch, denn wir wussten während des gesamten Fluges bestens über die aktuelle Geschwindigkeit, Höhe und Lage bescheid, sodass die fehlenden Bildschirme an Bord praktisch ersetzt waren. Nach einem Flug, der buchstäblich vorbei ging wie im Flug ;-) , hatten wir auch schon Krakau und den dazugehörigen Flughafen im Blick. Nach der Landung ging es erst einmal in einen Bus, indem wir dann mehrere Minuten warten mussten. Letztendlich stellte sich dann aber heraus, dass wir mit diesem Bus ganze 100m fahren und dann schon am Ankunftsterminal sind. Wären wir die Strecke gelaufen, wären wir um einiges schneller gewesen, aber diese Tatsache heiterte alle mit mir angekommen Passagiere auf, sodass alle in sehr guter Stimmung sich zur Gepäckausgabe begaben. Da wir das einzig angekommene Flugzeug waren, ging es auch relativ schnell bis die Koffer unter dem Stichwort „Germanwings aus „Szutgart“ auf dem Gepäckband zum Vorschein kamen. Direkt danach ging ich erstmal ans Geldwechseln und zum Informationsschalter. Am Informationsschalten erfuhr ich, wo der Zug zum Hauptbahnhof abfährt, an dem ich dann meine Reise nach Oswiecim fortsetzen konnte. Beim Warten auf den „Schnellzug“ baten mir mehrere Taxifahrer eine Fahrt zum Bahnhof für 10 Zloty (ca. 2,50€) an. Mir erschienen diese Taxifahrer aber ein bisschen dubios und so entschied ich mich dann für den Zug. Der „Schnellzug“ war ein besserer Ringzug und so in etwa war auch seine Geschwindigkeit. Für 9 Zloty konnte ich zum Bahnhof fahren, wo erst einmal eine kleine Odyssee begann. Zunächst schien, als ob kein Mensch englisch spricht und mir erst recht keiner sagen konnte, wo die Busse abfahren. Also begab ich mich auf die Suche. Aber wer gedacht hat, dass Polen noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist, der irrt sich: im Bahnhof war eine Shopping-Mall, die den Stuttgarter und den Freiburger Bahnhof um weiten in den Schatten stellt. Vom Juwelier bis zum Fast-Food Restaurant gab es wirklich alles in 2-3 verschiedenen Läden. Alles in Allem ein bisschen mit Lago in Konstanz vergleichbar, nur größer und schöner.
Als ich dann endlich doch jemand gefunden hatte, der mir weiterhelfen konnte, fand ich den Busbahnhof recht schnell. Den ersten Bus musste ich fahren lassen, da dieser so überfüllt war, das niemand mehr reinpasste. Es waren allerdings keine Linienbusse wie wir sie kennen, sondern eher Paketdienst-Sprinter mit Sitzen...naja den nächsten Bus nahm ich dann, und auch der war hoffnungslos überfüllt. Es waren 32 Leute in einem Bus, der eigentlich nur für 16 ausgelegt war. Mit dementsprechend „viel“ Freiraum im Bus ging die 1,5 stündige Fahrt dann los. Meine Beine nicht mehr spürend in Oswiecim angekommen, machte ich mich auf die Suche nach dem Zentrum für Dialog und Gebet, meiner zukünftigen Arbeitsstätte. Allerdings auch diese fand ich zunächst nicht, da mich die Tourist-Information in die falsche Richtung schickte, und ich erst einmal eine halbe Stunde in Oswiecim herumirrte. Dann klingelte aber mein Handy, und Bogdan, mit dem ich davor in Kontakt stand und alles über meinen Aufenthalt mit ihm abmachte, fragte wo ich bin. Letztendlich holte er mich dann an einer Bushaltestelle ab, und brachte mich zu meiner Wohnung. Auf dem Weg dorthin, sammelte ich die ersten Eindrücke von dieser Stadt, die ich jedoch erst noch vertiefen möchte, bevor ich genaueres darüber berichte...in meiner Wohnung angekommen bezog ich mein Zimmer und warteten auf die anderen Freiwilligen die hier wohnen. Nach etwa einer Stunde, in der ich die Informationen über mein Aufgabengebiet las, kam dann die erste. Alle sind sehr nett, und einer hat früher in Donaueschingen gewohnt und hat auch am WG Abi gemacht...so klein ist die Welt!
Nachdem ich mir die nötigsten Sachen eingekauft habe und etwas gegessen habe, sitze ich nun hier in meinem Zimmer und werde demnächst ins Bett gehen. Die Reise war doch anstrengender, als ich gestern noch vermutet hatte!
Die ersten Bilder folgen demnächst!
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