Quasi Halbzeit
Altes Jahr und neues Jahr
So, dann mal von mir auch noch ganz offiziell ein Frohes Neues Jahr! :) Tagasi eesti kodus, päike paistab ja lumi kõikjal on. Tugev miinus temperatuurid tunnevad, nagu nad heli - väga külm ja kurnav. Aga see kogu väga ilus vaatab. Jääplokid vees ja jälgedes lumes *_* Tõeline talv :) Wieder zurück in meinem estnischen Zuhause, die Sonne scheint und überall ist Schnee. Die starken Minusgrade fühlen sich auch so an, wie sie klingen - sehr kalt und Energie raubend. Seit zwei Wochen ungefähr war es nicht mehr wärmer als -8 Grad und das sieht man nicht nur dem Meer, sondern auch den Menschen an. Klar versucht man jeden Tag ein paar der Sonnenstrahlen mitzunehmen, auch weil es ab 16 Uhr schon wieder dunkel ist, aber wie eine meiner Kolleginnen gesagt hat, "alles sieht so wunderschön aus, solange man es von drinnen im Warmen aus betrachtet". Ich kann ihr nur zustimmen, auch wenn es ein echtes Märchen ist, das halb zugefrorene Meer mal in live zu erleben. Merkwürdig geformte Eisblöcke säumen das Ufer - direkt dort, wo sonst der schmale Strand zu Ende war und das Wasser begonnen hat. Es ist so ein Unterschied zu dem, was vor vier Monaten noch hier gewesen war. Lange kann man sich nicht draußen aufhalten. Bei den -20 Grad frieren sogar die Wimpern und Haarsträhnen ein, gefolgt von Daumen, Oberschenkel und Nase. Zudem ist die Luft sehr klar und trocken, was mich noch durstiger macht als bei den fast 40 Grad Hitze diesen Sommer in Deutschland. Ein wahrer Winter eben :) Auf der Arbeit haben wir ziemlich viele neue Leute. Eine Therapeutin für die Handarbeiten, eine neue Musiktherapeutin, einige Gruppen haben sich erweitert und neue Kollegen sind dazu gekommen. In meiner Gruppe (Aroonia) ist fast alles gleich geblieben, außer dass meine Kollegin Karoliina nun noch als Extratherapeutin mehrmals die Woche etwas mit verschiedenen Klienten macht und mein Physiotherapie-Workshop von Dienstag auf Mittwoch verlegt wurde und ich das noch mit zwei Klienten mehr mache. Da mein Sprachkurs in Estnisch ja vor Weihnachten zu Ende gegangen war, wusste ich nicht genau wie es mit der Sprache weitergehen würde. Auch weil ich sie ja in Deutschland überhaupt nicht gebraucht hatte. Umso mehr bin ich überrascht wie leicht es mir fällt, die Leute hier zu verstehen und mit ihnen reden zu können. Ich versuche so viel Englisch wie möglich wegzulassen und nutze jetzt öfter die Gelegenheit auch auf der Arbeit mehr als sonst mit den Klienten zu reden. Und es macht mich ein bisschen stolz, dass ich damit auch zb den anderen Freiwilligen, wenn wir unterwegs sind und sie etwas nicht verstehen, helfen kann. Als Fazit würde ich sagen, dass man mir meine Entwicklung in den letzten vier Monaten schon anmerkt. Und zwar in allen Bereichen. Ich hätte auch nicht ganz erwartet, dass sie sich so anfühlen würde bzw dass ich mir auf diese Weise meiner Entwicklung bewusst sein würde. Die nächsten Monate hier werden hoffentlich und bestimmt so gut weitergehen wie die letzten und ich freue mich auf alles, was noch kommt.