Papier ist geduldig, ich auch
hausi38 hat viel zu tun: Langsam gewöhnt sie sich an die Arbeit, bekommt aber von allen Seiten neue Aufgaben - was das Leben nicht gerade einfacher macht. Dennoch ist sie guter Dinge.
Nun denn Ihr alten Hasen,
Das Wochenende ist vorbei, es viel, aber auch wenig Neues zu berichten.
Ich habe das ganze Wochenende meine Kurse vorbereitet, so langsam komme ich in den Trott und es geht schon wesentlich schneller als am Anfang. Man muss sich erstmal einen Überblick verschaffen, dann geht das schon.
Aber jeder Überblick ist noch so überflüssig, wenn ständig die Tür meines Zimmers aufgeht und ich eine neue Aufgabe bekomme. Jetzt habe ich ein 637 Seiten (!) starkes Manuskript bekommen, was ich durchlesen und korrigieren muss. 36 Seiten habe ich schon geschafft. Es ist sehr mühsam, weil man irgendwann die Sätze zwar liest, aber nicht mehr auf Fehler und Co. achtet. Noch dazu bin ich nie sicher, was ist jetzt alte, was ist neue Rechtschreibung? Muss das Komma da hin oder nicht? Man ist zwar deutscher Muttersprachler, aber wer geht nicht eher nach dem Sprachgefühl… also, das macht mir das Leben etwas schwer.
Aber, ich freue mich auf meine Kurse. Ich muss für zwei Wochen auch noch meine Chefin vertreten, habe also neben der deutschen Kulturgeschichte, neben Landeskunde und Sprachpraxis, auch noch die Psycholinguistik und die Grammatik zu halten. Ich sag Euch: Ich hab zwar studiert, aber so fit, dass ich da gleich eine Vorlesung drauf machen könnte, das hab ich nicht drauf und das muss wirklich mühsam erarbeitet werden. Am Freitag ist dann Feuertaufe.
Außerdem wurde ich „auserwählt“ auch noch in ein Gymnasium zu gehen, um dort die Klassen 1-4 zu unterrichten. Es ist zwar noch nicht sicher, wann das losgehen wird, aber es kommt sicher bald auch noch auf mich zu. Darauf freue ich mich aber, denn es ist doch irgendwie die ursprünglichste Form des Fremdsprachenunterrichts. Wir werden sehen.
Das Wochenende habe ich dann auch ganz gut überstanden, nachdem ich die ersten Tage sehr viele Probleme damit hatte, alleine zu sein, klappt das jetzt gut, und ich habe kaum ein Problem damit.
Noch dazu war ich gestern Abend mit Istvan unterwegs. Ihn habe ich am Bahnhof, als ich ankam, kennengelernt. Er hat mir – sehr zuvorkommend – meine Taschen aus dem Zug getragen. Gestern hat er mir dann die Stadt gezeigt und wir haben viel über Deutschland und Ungarn geredet. Er studiert Geschichte, und konnte somit die ungarische Geschichte auswendig. Beneidenswert und sehr interessant. Dann diskutierten wir bei Bier bis in die Nacht hinein. Heute war es dann umso schwerer aufzustehen und wieder in die Uni zu fahren :)
So wird es also langsam. Ich gewöhne mich an alles, habe schon die ungarische Betonung von deutschen Sätzen im Kopf, so schnell kann's gehen. Da bleibt der Kopfschmerz (noch dazu bei diesen Temperaturen) nicht lange aus.
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