Ostsee wir kommen!
Wochenendtrip nach Klaipėda
Wunderschöne Strände, kaltes Wasser, atemberaubende Aussicht und angenehme Stille!
Vergangenes Wochenende waren wir an der Küste von Litauen, genauer gesagt in Klaipėda. Hierbei handelt es sich um eine Hafenstadt in Litauen, die dort liegt, wo die Ostsee auf den Danė-Fluss trifft. Mit wir meine ich, meinen Mitbewohner, zwei weitere Freiwillige aus Ukmergė und Skautu Slenis. Zwei Wörter in einem Satz die ich auch erst einmal googeln musste, um damit überhaupt was anfangen zu können.Ukmergė ist eine kleine Stadt in Litauen, in der ca. 20.000 Menschen leben und etwas über eine Stunde von Kaunas entfernt ist. Skautu Slenis ist nicht nur ein Pfadfinderverein sondern auch meine Organisation in Litauen. Tatsächlich ist mir bis vor diesem Wochenende gar nicht bewusst gewesen, dass meine koordinierende Organisation im Gastland eigentlich ein Pfadfinderverein ist.
Da sie einmal im Monat Wochenendausflüge organisieren, haben sie uns angeboten daran teilzunehmen. Somit waren wir ein ganz schön bunter Haufen aus Jugendlichen allen Alters, Erwachsenen, und uns Freiwilligen aus Spanien, Rumänien, Ukraine und inklusive mir aus Deutschland.
Kostenlos an die Ostsee kommen, ohne sich um Unterkunft oder Verpflegung zu kümmern? Dieses Angebot klang sehr verlockend! Mit einem Backpacker voller Schlafsack, Isomatte und gefühlt 10 Pullovern sind Luis (mein Mitbewohner) und ich am Freitag nach unserem Arbeitstag schwer bepackt losgestiefelt. Am Rande von Kaunas wurden wir von den anderen aufgegabelt, um anschließend eine drei stündige Busfahrt an die Küste zu bewältigen. Nachdem ich auf dem Hinweg 17 Stunden in Kauf genommen habe, um möglichst umweltfreundlich im Bus nach Litauen zu gelangen, sind drei Stunden nur noch ein kurzer Road Trip für mich . In Klaipėda angekommen, haben wir unsere Unterkunft,die sich als Kindergarten entpuppte, bezogen und angefangen das Essen für die inzwischen hungrigen und ungeduldigen Kinder vorzubereiten. Hier ist mir mal wieder aufgefallen, wie schwer es ist große Mengen an Essen für viele Menschen zu kochen. Entweder den Anwesenden schmeckt es und macht kocht zu wenig oder es schmeckt ihnen nicht und man kann alles wegschmeißen. Für das Wochenende traf leider eher der zweite Fall zu, wobei ich ehrlicher weise zugeben muss, dass mir das essen auch nicht geschmeckt hat.
Bevor wir uns abends in unsere Schlafsäcke gekuschelt haben, wollten wir aber unbedingt noch das Meer sehen. Deswegen haben wir noch einen kleinen Nachtspaziergang an die Küste gemacht. Nach einer kurzen Nacht und viel Kaffee zum Frühstück, sind wir am Samstag aufgebrochen, um wandern zu gehen. In diesem Fall kann man wirklich wandern anstatt spazieren sagen, denn geplant waren 15km. In unterschiedlichen Gruppen mussten wir innerhalb von einer gewissen Zeit zum Ziel gelangen. Der erste Teil des Weges ging nur am Sandstrand entlang. Wir hatten unfassbar glück mit dem Wetter. Es war zwar kalt, hat aber nicht geregnet. Den letzten Teil des Wegs hatten hatten wir die Option (eigentlich sollte es keine Option geben, doch google Maps hat uns eine angeneme alternative vorgeschlagen) nochmal zwei Stunden zu laufen oder 30 Minuten mit dem Bus zu fahren. Da wir alle sehr erschöpft waren, haben wir uns dann doch für die bequeme Variante entschieden. Schließlich sind wir schon genug gelaufen! Nach einer Fahrt mit der Fähre und dem Besuch eines Freilichtmuseums, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Wo anschließend wieder kochen auf der Tagesordnung stand. Nach einer heißen Schokolade und einem kleinen Nachtsack haben sich die Kinder schlafen gelegt. Auch wir waren nach dem Tag nicht mehr allzu motiviert noch großartig lange wachzubleiben. Das Wochenende hat leider mit schlechtem Wetter und aufgrund dessen einer früheren Abreise geendet. Nach einem Frühstück und einem kurzen Besuch an dem Strand haben wir uns schon auf den Rückweg gemacht.
Mir hat das Wochenende sehr gut gefallen. Nicht nur wegen der Küste, auch weil ich die Möglichkeit bekommen habe, einen Einblick in die Pfadfindergemeinschaft zu bekommen und andere Volunteers kennen zu lernen. Trotzdem glaube ich, dass diese Stadt auf jeden Fall nochmal ein Besuch zu einer wärmeren Jahreszeit wert ist!
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