Ostern – der Countdown läuft
Wie es ist ein Osterkörbchen vom französischen Osterhasen zu bekommen und Lasertag zu spielen
16.03.2016 – 25.03.2016 - kurzes Update
- Ich habe die süßesten Kinder im Tap – gut, diese Aussage ist vermutlich sehr relativ und variiert immer etwas. Aber im Großen und Ganzen trifft es häufig zu. Wobei, vielleicht sollte ich diese Aussage etwas umformulieren. Am süßesten sind immer die Kinder, um die ich mich nicht gerade selber kümmer. Ostern steht mittlerweile immer näher vor der Tür und natürlich beginnen die Kinder auch in der Schule zu basteln. Dieses Jahr wird den Osterkörbchen eine besonders große Aufmerksamkeit geschenkt. Und so kommt es, dass ich von zwei Mädchen ein Osterkörbchen bekomme, welches mit Schokobons gefüllt ist. Wie süß ist das denn bitte? Ich freue mich ein Loch in den Bauch. Vielleicht spielt die Tatsache, dass ich mit der Mutter des einen Mädchens Badminton spiele auch etwas mit rein... Jedenfalls bin ich im siebten Himmel.
- Mit unserer Tap-Gruppe basteln wir Osterkörbchen. Anfangs ahnen die Kinder aber noch nicht wirklich, was sie da genau am Basteln sind. Am Tag vor dem Osterwochenende (man kann an dieser Stelle leider nicht vor den Ferien sagen, da die französische Ferienverteilung etwas anders ist als die deutsche. Statt Osterferien, haben die Kinder hier zwei Wochen Winterferien Mitte Februar und zwei Wochen Frühlingsferien im April. Beneidenswert...) füllen M. Und ich dann die besagten Körbchen. Die strahlenden Kinderaugen sind unbezahlbar.
- Lasertag und ich, das sind zwei große Gegensätze, die sich normalerweise ausschließen. Ich würde mich als Pazifistin bezeichnen. Dementsprechend entspricht Lasertag so gar nicht meinen Prinzipien. Manchmal muss man seine Prinzipien aber neu ordnen. Vom Flagfootball haben wir einen gemeinsamen Abend organisiert, an dem wir zusammen Lasertag spielen und danach etwas Essen gehen. Ich habe die Wahl: Entweder verbringe ich Zeit mit den anderen, probiere aber Lasertag aus, oder ich bleibe zu Hause und ärger mich, dass ich keine Zeit mit den anderen verbringen kann. Wie man sich vermutlich schon denken kann, entscheide ich mich für ersteres.
Es ist mal wieder so ein Tag, an dem es unglaublich kalt ist. Beinahe Minusgrade. Und dabei haben wir mittlerweile schon fast Anfang April...
Ich mache mich etwas früher auf den Weg zum Treffpunkt. Mit dem Camion werden meine ohnehin nicht ganz so stark ausgeprägten Parkfähigkeiten immer sehr ausgetestet. Entgegen aller Erwartungen, finde ich aber schnell einen Parkplatz und bin darum viel zu früh da. Glücklicherweise gibt es im Inneren des Lasertagsgebäudes einen künstlichen Kamin, vor welchem ich fasziniert so lange stehe, bis ich von meinen Mitspielern aus den Gedanken gerissen werde.
Da gefühlt alle Kinder auch noch mitgebracht wurden, sind wir knapp zwanzig Leute. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und verschwinden im dunklen Raum. Ich schlage mich eigentlich ganz gut. Zwar erschrecke ich mich jedes Mal, wenn ich getroffen werde, und schaffe es volle Kanne gegen eine der schwarzen Trennwände zu rennen (worauf es laut „Rums“ macht und ich inständig hoffe, dass es niemand mitbekommen hat. Dann stünde ich ganz klar als typische Blondine da...). Aber davon mal abgesehen klappt es gar nicht so schlecht. Ich werde im Ranking am Ende wenigstens nicht Letzte. Nur Vorletzte. Aber schließlich muss ja auch irgendwer die letzten Plätze belegen. Ich kann es ja nicht meinen männlichen Mitstreitern zumuten, dass sie sich auf einem der letzten Plätze wiederfinden.
Nach diesen Eskapaden beschließen wir einen Waffenstillstand, besiegeln diesen mit diversen Versuchen am "Hau-den-Lukas" (das Spiel, bei dem man auf einen Klotz mit voller Wucht mit einem Hammer schlagen muss und einem dann die Kraft, die man aufgewendet hat, angezeigt wird) und verbringen dann den restlichen Abend in einer Burgerbar, wo wir die Bedienung an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen. Wer meint, dass Deutsche mit ihren Bestellungen speziell sind ("Ich habe eine Lactose-Intoleranz.","Ist das auch glutenfrei?", etc.), der war noch nie mit Franzosen unterwegs. Ich mit meinen Vegetarier-Wünschen bin da verhältnismäßig noch unauffällig. Nach einer Weile ist dann jeder zufrieden und die Kinder mit den Heliumballons ruhig gestellt.
Die jüngere Generation beschließt schließlich noch das Nachtleben etwas aufzumischen. Ich natürlich mit von der Partie. Und so kommt es, dass ich nachts um halb zwölf mit vier anderen, sehr gutgelaunten Franzosen mit dem Camion durch das französische Voralpenland fahre. Der Abend ist schön, aber irgendwie auch sehr kurz. Wir tanzen uns die Füße platt und ich freue mich, dass ich endlich mal von den Vorzügen des Camions Gebrauch machen konnte.