Orléans hin und zurück
Was in den letzten Wochen geschah... Urlaub in der Schweiz, Arbeiten und vieles mehr. Und die Sonnee kommt endlich wieder! :)
Nach meinem Skiurlaub gut zu Hause angekommen, begann wieder der Alltag. Einen Tag kam eine Gruppe von Sportstudenten zu uns und ich habe die bisher lebhafteste Vorstellung des EFD gehabt. Sie haben alle super viel gefragt, mitdiskutiert und wir sind nicht mal mit der Präsentation fertig geworden. Zusätzlich hatte ich noch einige Treffen mit einer Professorin der Uni, mit der ich besprochen habe, wann und wie ich in ihren Englischkurs kommen soll. Dort habe ich dann den EFD vorgestellt (auf Englisch!) und anschließend mache ich immer eine kleine Fragerunde mit den Studenten, über Deutschland, Kultur, Identität, Vorurteile etc. Erstaunlich hier in Orléans ist, das wenige bisher viel in der Welt gereist sind. Die meisten bleiben immer eher in ihrer Region. Da ich einige Überstunden angesammelt hatte, entschloss ich mich eine Freundin von mir in St.Gallen (Schweiz) zu besuchen und mir dabei gleich einen Eindruck ihrer renommierten Uni zu verschaffen. Ich war nur für ein paar Tage da, aber es hat mir wirklich gut getan, etwas Abstand von meinem Alltag hier in Orléans nehmen. Da es auf Arbeit immer noch etwas kritisch läuft, tat es mir gut nicht mehr darüber nachzudenken. So genoss ich die Zeit in vollen Zügen. Die Schweizerluft tat meiner Atmung sehr gut, da ich eigentlich Asthmatikerin bin. An einem Abend waren wir draußen Schlittschuhlaufen während die Sonne unterging, was mir unheimliche Freude bereitete. Denn die Eisbahn war so glatt und meine Schuhe so angenehm, dass ich richtig übers Eis tanzen konnte. Zusätzlich leerte die Fläche sich dann, sodass wir ausgelassen mit Freunden von meiner Freundin herumtoben und eine Eisdisko zu viert veranstalten konnten.
Nach einer langen Heimfahrt über Genf (auf der ich erst den deutschen- dann den französischen Part der Schw‘iz kennen lernen konnte) mit dem TGV empfingen mich meine englischen Freunde ganz herzlich zu Hause mit English Tea. Es ist wirklich schön, wenn dich zu Hause jemand erwartet.
Am nächsten Tag ging es dann in die Uni für die Englischvorträge mit Francesco, einem italienischen Volontair. Es war super lustig, weil Francescos Englisch sich wirklich lustig anhört und wir sonst immer Französisch mit einander reden. An einem Abend fand dann in Francescos Stadt nahe Orléans ein kleiner Italienischkochkurs für die Bewohner Ingrés statt. Ich wurde von dem netten Ehepaar, wo ich schon einmal zum Abendessen eingeladen war, abgeholt und dort hingefahren. Es wurden italienische Nudeln gemacht, die aber irgendwie an Spätzle erinnert haben. „Paticelli“ oder so, ich habe den Namen leider vergessen. Dort haben Francesco und Ich doch glatt eine neue Einladung bekommen. Geplant wurde schon das typisch französische Menü. Austern, Mousse au Chocolat etc. Da freue ich mich schon drauf.
Zurzeit bin ich dabei ein eigenes Projekt zu organisieren. Ich möchte gerne mehrere Interviews führen mit verschieden altrigen Menschen zum Thema „Europäische Identität“, mal sehen wie das noch wird. Ich habe die Idee, daraus einen kleinen Film zu machen oder Reportage. Die Idee ist noch nicht ganz ausgereift, aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich zur Zeit Probleme auf Arbeit habe meine Motivation wieder zu finden. Aber ich gebe mein Bestes und darf mich nicht unterkriegen lassen. Auch dafür ist der EFD sehr gut, er hilft dir deine eigene Kompetenzen, Grenzen und Schwächen zu sehen und diese zu bekämpfen.
Mit meiner Wohnsituation ist alles beim alten, auch wenn ich eine vielversprechende WG besichtigt habe, aber nun gefällt es mir hier in dem Wohnheim ganz gut, weil ich besonders in Jess (aus York) eine sehr gute Freundin gefunden habe.
Meine Studienwahlfrage beschäftigt mich noch immer sehr und nimmt mich vor allem seelisch sehr in Anspruch, da die Entscheidung mir zunehmend schwerer fällt. Das belastet mich wirklich sehr und ich hoffe, dass ich bald zu einem Ergebnis kommen werde.
Ansonsten ein paar erfreuliche Dinge: Die Sonne scheint endlich wieder, mein Fahrrad ist wieder repariert, ich lerne zunehmend englische und französische Gerichte kennen, ich plane meinen Sommerurlaub (eine Woche Korsika!), zwei meiner Kollegen sind glückliche Eltern geworden und ich habe endlich alten Kram alter Volontäre aus meinem Zimmer entrümpelt.