On-Arrival Training in Ķegums
Die letzten Tage habe ich gemeinsam mit vielen anderen Freiwilligen in Lettland verbracht. Aber warum eigentlich?
Während des EFDs hat jeder Freiwillige das Recht, aber auch die Pflicht, an drei Seminaren (engl. Trainings) teilzunehmen. In Lettland gibt es die Besonderheit, dass zum ersten Training auch die Mentoren kommen. Somit waren wir eine bunt gewürfelte, internationale Gruppe. Vorher wurde mir von drei Seiten gesagt, dass ich ganz viele andere Deutsche treffen würde, deshalb war ich überrascht, als kein Einziger außer mir natürlich dort war. Aber das war umso besser, weil ich dann mehr Englisch reden musste.
Das Haus Umuri, etwas außerhalb von Ķegums, ist direkt am Daugave-Fluss. Die Location wird auch oft für Hochzeiten gebucht, was nachvollziehbar ist, weil es wirklich wunderschön ist. Aber wir kamen natürlich nicht deswegen zum Seminar. In vielen Vorträgen, Spielen und Arbeitsphasen lernten wir mehr über uns, die Zusammenarbeit mit unserem Mentor und natürlich über den EFD. Dabei ging es z.B. um die grundsätzlichen Strukturen, die Funktionen der Institutionen und Personen,... Aber was für mich viel wichtiger war, ist, dass wir über die Ziele und Wunschaktivitäten in unseren Monaten nachgedacht und diskutiert haben.
Mein Projekt ist recht offen und reich an Entfaltungsmöglichkeiten, weshalb ich mir klare Ziele stecken musste, um darin nicht verloren zu gehen. Es war eine Menge Arbeit in den 4 Tagen und spätestens an den Nachmittagen sah man uns allen immer die Müdigkeit an. Aber mit Kaffee und den geliebten “Energizern“ (CUT BANANA!) an der frischen Luft überstanden wir das mehr oder weniger gut. So anstrengend es auch war, wir hatten dennoch genug Zeit für private Gespräche und Aktivitäten und sind somit als Gruppe zusammengewachsen. Alle Freiwilligen sitzen im selben Boot und erleben ähnliche Dinge. Das macht es sehr einfach, Freundschaften aufzubauen. Bestimmt kann man auch in Zukunft davon profitieren, wenn man mal eine Couch oder eine Partybegleitung braucht ;) In den letzten Tagen sind so viele wundervolle Dinge passiert und ich bin unheimlich froh, die Chance gehabt zu haben, dabei sein zu können.
Ich kann hier nicht alle Highlights aufzählen, aber ganz möchte ich auch nicht darauf verzichten: Wir hatten die Aufgabe, in Kleingruppen eine Aktion zu planen, mit der wir der Gemeinde helfen, in der wir uns befinden. Meine Gruppe ist also nach Ogre gefahren, mit einem kleinen Fragebogen und einer Ukelele, um mehr über die Attraktionen dort herauszufinden und die dann in ein Video zu packen. Am Ende haben wir uns mit einer anderen Gruppe getroffen, um die gelungenen Aktivitäten zu feiern. Also hat Alexis mitten in der Fußgängerzone seine Ukelele genommen und angefangen zu spielen. Wir haben uns ein Lied ausgedacht und mitten in Ogre getanzt und gesungen. Die Leute haben wahrscheinlich gedacht, dass wir komplett gestört sind, aber ein paar konnten wir wenigstens zum Grinsen bringen. Ein anderes Highlight war der Saunaabend. Wie oft hat man bitte die Chance mit einer Finnin in eine lettische Sauna zu gehen und dann bei 1°C Außentemperatur im größten Strom des Baltikums zu schwimmen? Ich hoffe, dass ich in den nächsten Monaten noch viel von den anderen höre und sehe. Auf jeden Fall fühle ich mich jetzt um einiges sicherer was meinen EFD angeht und weiß, worüber ich mehr nachdenken sollte. Liebe Grüße, Alicia