Noch mehr geschah!
Wie schnell rennt man einen 850er hoch und wieder runter? Meister kann sich in Nordirland nicht grad über mangelnden Ausgleich beklagen...
Los geht's, gerade konnte ich mich aufrappeln und obwohl ich kaum aus den Augen schauen kann, ist es doch höchste Zeit, eine Handvoll Zeilen zu tippen.
Und schon weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll.
Das Wetter
Immer ein gutes Thema für den Anfang. Gestern Abend habe ich die Wettervorhersage nachgeschlagen. Es soll bis einschließlich Freitag regnen. 15 Grad. Und am Samstag, himmelhochjauzend, sogar sonnige Abschnitte zwischendurch. Zugegebenermaßen... das war doch kein gutes Thema für den Start.
Wie wär's mit Alltag...
Der hat nämlich mehr zu bieten. Denn wenn es regnet, kann man rasant den steilen Hang vor der Tür hinunterrutschen, im voll getankten Fluss canyoningen (also Wasserfälle hochklettern und wieder runterspringen) oder ganz ohne Gewissensbisse Filme schauen, bis zum Abwinken.
Und wenn doch einmal die Sonne schien, waren wir in den Bergen unterwegs, rennen, wandern oder klettern. Manchmal auch Mountainboarden, Windsurfen, Baden, Bouldern, Angeln, an der Nordküste, aber leider nicht Surfen, Billard und Kicker spielen und noch so einiges mehr.
Langeweile kam nie auf in den letzten Wochen, auch weil weitere acht Freiwillige ankamen um über den Sommer das Ferienlager zu betreuen. Mehr Leute, mehr Ideen, ganz einfach. Nicht zu vergessen die Geburtstagsfeiern, Abschiedspartys und Feten ganz ohne Grund.
Ach ja, nebenbei noch Arbeit. Und die macht immer noch Spaß und ist voller Erlebnisse. Nachdem es im Juni doch mächtig chaotisch war, ist es jetzt, in den Schulferien, ruhiger geworden. Trotzdem gibt es noch fast täglich Aktivitäten, aber manchmal auch einen freien Vormittag zu genießen.
Als kleines Dankeschön für den stressigen Sommer hat Greenhill uns einen Drei-Tage-Ausflug nach Schottland organisiert. Vor gut 10 Tagen haben wir die Fähre nach Troon genommen und sind mit dem Greenhillbus bis nach Edinburgh, der Hauptstadt Schottlands gefahren.
Die Stadt hat eine Burg, Stil, eine Vielzahl viktorianischer Gebäude und hübsche Cafes. Auf dem Rückweg hielten wir am Loch Lomand, dem angeblich schönsten See der Insel. Leider verweigerte der Nebel uns den Anblick. Danach jedoch schien die Sonne, herrliche 24 Grad zwangen uns an den Strand: Frisbee werfen, Wettrennen rennen, Sandburgen bauen und Eiscreme schlecken. Zurück in Greenhill stecke ich nun voller Motivation für die verbleibenden vier Wochen in Nordirland.
Apropos Wettrennen. Zum Spaß habe ich am Slieve Donard Race teilgenommen. Von der Küste bin ich mit 114 weiteren Rennern auf den höchsten Berg Nordirlands (850 m) hoch und wieder runter gerammelt.
Leider habe ich mich im Nebel auf der Spitze etwas verlaufen, den Weg verloren und bin über Stock und Stein mehr gefallen als gerannt. Trotzdem bin ich mit meiner Zeit von 1 h 20 min 20 sek mehr als zufrieden.
Und Ende.
Das waren zwei erlebnisreiche Monate verpackt in einen kleinen Text. Und ich musste mir quasi jedes Wort aus der Nase ziehen. Ich hoffe trotzdem, ihr hattet Freude beim Lesen. Bis bald,
Richard