Monatsbericht Mai, Nummer 9
Jmaintheworld macht Urlaub. Zuerst vier Tage Dublin, dann geht`s weiter nach Spanien. In Benidorm wachte er plötzlich im Krankenhaus wieder auf.
Cwmbran/Dublin (jma) – 30 Tage zeigt der Countdown in meinem Zimmer an. Dann ist es soweit wieder in die Heimat zurück zu kehren, doch vorher wollte ich noch die letzten Tage genießen. Auf dem Reiseplan stand Irland, genauer die Hauptstadt Dublin. Welche Eindrücke ich dort gewann und wo es mich im Mai noch hin verschlagen hat, lesen Sie in meinem neunten und vorletzten Artikel.
Und wieder stand ein kleiner Wochenendausflug auf dem Terminkalender. Nach den Erfahrungen aus „Edinburgh“, durchdachten wir dieses Mal alles besser. Nicht nur das wir uns für den Flug entschieden, sondern auch weil es eine Männerrunde aus dreien war.
Doch schon nach wenigen Minuten, eigentlich schon bevor wir überhaupt das Haus verließen, stellten Ole, Sanel und ich fest, dass wir wohl keinen Trip ohne Aufregung verbringen könnten. Nie würde uns die Angst verlassen, ob wir überhaupt an unserem Ziel ankommen sollten. Als Sanel, der Österreicher uns gestand seinen Reisepass und Personalausweis vergessen zu haben, war diese Ungewissheit wieder hergestellt. Als einzige Identifikation diente ihm also nur sein Führerscheinlappen und damit meine ich nicht die schöne, neue EU-Führerscheinkarte sondern den alten, rosafarbenen Lederlappen. Aber was sollten wir anderes machen, als alles auf eine Karte zu setzen, denn der Flug war gebucht. Also ging die Reise mit dem Wissen los, eventuell nicht alle am Reiseziel oder wenn wir so weit kommen sollten, nicht alle wieder gemeinsam zurück zu gelangen.
Die Spannung nahm enorm zu, als Sanel seinen zweiten Bock innerhalb von einer halben Stunde schoss. Eigentlich sollte unsere Zugfahrt von Cwmbran mit Umsteigen in Newport nach Bristol und von dort mit dem Bus zum Airport gehen. Sanel hatte aber leider die Zeiten von Newport rausgesucht, so dass wir den Zug nur wegfahren sahen. Beim Warten auf den nächsten Zug stellten wir fest, dass wir auch unseren Anschlusszug verpassen würden und der darauf folgende zu spät wäre. Blieb uns also nur die Möglichkeit ein Taxi zu nehmen mit einem Taxidriver der im morgendlichen Verkehrsaufkommen, sinnvolle Abkürzungen kannte. Fünf Minuten vor der Schließung des Check-In-Schalters kamen wir Angstschweiß gebadet an. Wie durch ein kleines Wunder scherte sich noch nicht einmal jemand um den „Führerschein-Reisepass“.
In Dublin angekommen verbrachten wir die Tage mit einer Stadtrundfahrt, einer ewig langen Suche nach einem Park zum Ausruhen, vielen Stunden in den gemütlichen, irischen Pubs und natürlich einem Besuch in der traditionellen Guinness-Brauerei. Doch am besten gefiel uns der Tag außerhalb von Dublin, als wir beschlossen an die Steilküste zu fahren. Leider bekamen wir in dem 20 Mann Schlafraum der Jugendherberge wenig Schlaf und das Duschen hätte womöglich Krankheiten nach sich gezogen. Da wir ja eine Männerrunde waren, machte uns der Geruch nach richtigen Männern am fünften Tag auch nichts aus.
Als Fazit kann ich sagen: „Ich brauche nicht wieder nach Dublin fahren, weil vier Tage einfach zu lange waren. Ich werde aber auf jeden Fall wieder nach Irland, denn viel schönere Plätze als die Steilküste (und ich war nur außerhalb von Dublin) gibt es wenige in Europa.“
Benidorm (jma) - Kurzfristig packten mich dann noch die Abenteuerlust und ein wenig Neugier, ob die Briten sich wirklich immer so daneben benehmen wenn sie im Urlaub sind. Vor zwei Wochen machte ich mich also mit sechzehn meiner Fußballer auf nach Spanien an die Costa Blanca. Fünf Tage feiern standen auf dem Plan und so wenig Schlaf wie möglich. Im Voraus kann ich schon sagen, dass einige Vorurteile übertrieben sind, aber viele auch stimmen. Schon nach dem ersten Sonnentag am Pool, wo frühst möglich die Handtücher platziert werden, spazierte ich mit krebsroten und unmöglich gekleideten Briten am Strand entlang. Insgesamt waren es aber fünf erholsame und warme Tage mit viel Spaß und einer neu gewonnenen Sichtweise, denn wann werde ich schon mal wieder die Möglichkeit haben mit so vielen Chaoten Urlaub zu machen. Auch ein nur mich betreffendes Erlebnis konnte mir diese Tage nicht vermiesen.
Als ich am dritten Morgen ohne meine Digitalkamera und Geld im Krankenhaus aufwachte, war ich im ersten Moment schon geschockt. Die Ärzte erklärten mir, dass ich mit einer Platzwunde und bewusstlos in der Nacht mit dem Krankenwagen eingeliefert wurde. Sie sagten auch, dass Überfälle auf Touristen nicht selten vorkommen und die Vorgehensweisen immer skrupelloser und raffinierter seien. Leider kann ich mich weder an die Art und Weise, noch wann und wo es passiert ist erinnern. Die letzte Erinnerung ist, dass ich mit den Jungs in einer Bar war und Tischfußball gespielt habe. Ab da verlieren sich die Erinnerungen und auch meine Fußballer wussten nicht weiter, da jeder den Abend verbringen konnte, wie es ihm gefiel. Ob ich ihn mit dem Trinken von Ko-Tropfen oder mit einem Kampf um mein Hab und Gut verbracht habe, werde ich nie wissen. Das einzige was mir bleibt ist das Wissen, dass es alles hätte schlimmer ausgehen können, Wertgegenstände ersetzbar sind und ich schon am Mittag danach wieder wohlauf war.