Mit Mama und Papa durch England und Schottland (Tag 4)
Auf in die Universitätsstadt Oxford
Am Dienstag wurde es akademisch, denn es ging nach Oxford. Um 7:00 Uhr gab es Frühstück... UM 7:00!!! Mit der U-Bahn ging es nach London Marylebone und von dort aus nach Oxford. Die Fahrtzeit habe ich genutzt um, genau, zu schlafen. In Oxford angekommen haben wir uns in einen der Hop- on- Hop- off Busse gesetzt und erst einmal eine ganze Runde durch die Stadt gedreht, uns einen Überblick verschafft und eine ganze Menge Informationen über die Geschichte Oxfords vom Tourguide erhalten.
Oxford stammt von den sächsischen Worten Oxen und Fort ab, denn als die Sachsen damals zum ersten Mal hier herkamen, gab es dort noch keine große Stadt. Ein Fort ist ein flacher Teil eines Flusses, durch den man laufen kann und die Bauern ihr Vieh getrieben haben. Die Gelände der Colleges sind immer sehr gepflegt und wenn es um ihren Rasen geht, verstehen die Oxforder keinen Spaß. Man darf nur über den Rasen gehen, wenn man auch das jeweilige College besucht bzw. nur dann über das Spielfeld gehen, wenn man zum Team gehört. Unser Tourguide hat uns erzählt, dass er einmal nach einer langen Partynacht im Winter zurück zum Wohnheim gelaufen ist und einfach den kürzesten Weg genommen hat und der führte über den verschneiten Rasen.
Am nächsten Morgen haben die Angestellten des Colleges an jede Tür geklopft und mithilfe eines Abdrucks der im Schnee hinterlassenen Spuren nach den Schuhen gesucht, die sie verursacht haben und er musste £15 Strafe zahlen. Zwischendurch gab es auch einen kleinen Abschnitt, den wir mit dem Guide gelaufen sind. Hier haben wir mehr über das All Souls College erfahren, das eigentlich gar kein richtiges College ist, denn dort studiert niemand. Dieses College wird nur von Leuten benutzt, die schon ihren Abschluss, Doktor oder Professor haben und forschen wollen. Ein Stückchen weiter haben wir die große Bibliothek gesehen und da dies eine Copyright Bibliothek ist, hat man dort Zugriff auf jedes jemals in Großbritannien veröffentlichte Buch. Natürlich können sie nicht alle Bücher dort unterbringen, deshalb haben sie noch eine Außenstelle und wenn man ein Buch ausleihen möchte, dass gerade nicht im Haus ist, wird es von dort geholt und ist innerhalb von ein paar Stunden auf deinem Tisch.
Als es zurück zum Bus ging, haben wir noch das Sheldonian Theater gesehen, wo die Absolventen in voller Festtagskleidung ihre Zeugnisse bekommen. Ihre Prüfungsergebnisse bekommen die Studenten übrigens immer auf griechisch. Wieder am Ausgangspunkt (dem Bahnhof) angekommen, sind wir einfach im Bus sitzen geblieben und bis zum Christ Church College gefahren. Dort konnten wir jedoch erst wieder 2 Stunden später rein, also sind wir zu Radcliffe Camera gelaufen. Auf dem Weg dort hin sind wir am Covered Market (überdachter Markt) vorbei gekommen, der errichtet wurde, da früher auf offener Straße geschlachtet wurde und der Geruch reduziert werden sollte. An der Radcliffe Camera sind wir dann gegenüber in die St. Mary the Virgin Kirche gegangen und auf den Kirchturm gestiegen. Von dort aus hatten wir eine wunderbare Aussicht über Oxford und die vielen kleinen Colleges.
Die University of Oxford hat keinen zentralen Campus, sondern besteht aus 38 unabhängigen Colleges. Vor der Kirche waren Decken auf einer Wiese ausgebreitet, wo wir unsere Mittagspause eingelegt haben. Dann ging es zurück zum Christ Church College, das größte der 38, um uns den eigentlichen originalen Speisesaal von Harry Potter anzusehen, die Treppe, die dorthin führt und den Kreuzgang, in dem Harry die Quidditch- Trophäe seines Vaters gezeigt wurde (ja, ich weiß, ziemlich viel Harry Potter, aber ich liebe es!). Der Speisesaal war kein Vergleich zu einer normalen Mensa. Alles war eingedeckt, wertvolle Gemälde hingen an der Wand und großes Buntglasfenster schmückte das Ende des Raumes. Auch die große Kirch, die mit zum College gehört, war wunderschön. Um noch einen Einblick in ein anderes College zu bekommen sind wir ins nahegelegene Merton College gegangen, wo J.R.R. Tolkin studierte. Dies ist ein eher kleines College, aber es war sehr schön und hatte eine verhältnismäßig große Kirche auf dem Gelände. Dort kann man alle möglichen Naturwissenschaften studieren.
Andere berühmte Absolventen der University of Oxford sind Oscar Wilde, Stephen Hawking, Bill Clinton, Rowan Atkinson (Mr. Bean) und Emma Watson. Danach ging es wieder in den Bus und wir sind die zweite Runde, außerhalb des Stadtzentrums abgefahren. Hier haben wir mehr über das jährlich stattfindende traditionelle Ruderennen „Head of the River Race“ erfahren, das früher in Oxford und heute in London stattfindet. Anschließend sind wir in einen Bus der ersten Tour eingestiegen, haben uns bis zum Bahnhof fahren lassen und sind wieder zurück nach London gefahren. Dort waren wir noch italienisch essen und im Lidl einkaufen, um ein bisschen Proviant für die nächsten Tage zu haben. Und dann war Tag 4 auch schon vorbei.