Mir geht es seelisch eigentlich echt gut!
Obwohl es hier zwischendurch langweilig ist, weil mir keiner sagt, was ich tun soll. Das heißt, Eigeninitiative ist das A und O.
Obwohl es hier zwischendurch langweilig ist, weil mir keiner sagt, was ich tun soll. Das heißt, Eigeninitiative ist das A und O.
Oft fragen mich die Bewohner, ob ich dies oder jenes für sie tun kann. Dann schreibe ich zum Beispiel E-Mails für sie oder gehe oft für einen Besucher namens Alex auf seine Lieblingsfootballclubseite im Internet. Heute hat er mir erzählt, welche Schauspielerinnen und Sängerinnen er gut findet. Aber ich glaube, er achtet nur aufs Äußere, ist ja auch ein Junge! Er ist, glaube ich, der Jüngste hier. Leider geht er nächsten Mittwoch schon, er war hier nur auf Besuch!
Schade ist es, weil ich mich gut mit ihm unterhalten kann! Ich habe die Zeitschriften geholt, die ich in meinem Wohnzimmer gefunden habe und für ihn Bilder ausgeschnitten, die er mochte. Jennifer Lopez ist zum Beispiel "very hot"! Bei der Gelegenheit teilte er mir grinsend mit, dass ich ebenfalls "hot" sei :-)!
Ich bastelte ein Poster für ihn und anschließend hängten wir es in seinem Zimmer auf! Ansonsten füttere ich beim Essen immer irgendeinen der Bewohner. Shane scheint mich auch zu mögen und mit ihm kann man ebenfalls gut reden. Claudagh ist ebenfalls eine ganz Liebe, leider geht auch sie bald!
Beim Essen habe ich heute mal selber nach meiner Mahlzeit gefragt, weil sich keiner darum kümmerte, ob ich etwas esse oder nicht! Heute morgen habe ich bis neun geschlafen, aber das Frühstück der Bewohner ist wohl noch früher! Zum Glück haben die anderen Freiwilligen ein Toastbrot, Butter und Marmelade da gelassen, so dass ich bisher beim Frühstück und allen anderen verpassten Mahlzeiten nicht verhungern musste!
Ich habe meine Betreuerin Mary heute mal gefragt, wann ich aufstehen soll. Sie meinte, das sei egal, es hinge von den Aktivitäten am Morgen ab. Sie schlug vor, dass ich um neun Uhr kommen soll. Na, dann werde ich das mal tun. Aber in Wirklichkeit ist es wohl total egal. Hauptsache ich bin für die Unternehmungen rechtzeitig an Ort und Stelle!
Gestern hat mir meine Tutorin einen dicken Brief geschickt. Mit einer Irlandkarte, die ich direkt aufgehangen habe, einem Volunteerguide (Freiwilligenführer) und der Information, dass ich vom 11. bis zum 16. August in Dublin zu einem Freiwilligentreffen gehen muss.
Schade, dass die anderen Freiwilligen (übrigens werde ich hier Student und nicht Freiwilliger genannt), erst am 15. August kommen, so verpasse ich ihre Ankunft. Aber ich freue mich sehr auf Dublin. Es soll ja eine sehr schöne Stadt sein.
Nun habe ich zwei Bögen bekommen, die ich ausfüllen muss, um ein Bankkonto einzurichten. Ich krieg jetzt schon Bammel, wenn ich nur dran denke, es auszufüllen. Aber wenn ich es nicht kapieren sollte, hilft mir sicher Mary oder jemand anderes vom Personal. Ich habe das Gefühl, das Personal hier ist unendlich groß. Ständig stellt sich jemand mir vor - diese ganzen Namen, kann ich mir kaum merken! Aber das lerne ich sicher noch. Die Namen der Bewohner kann ich immer an der Photowand überprüfen und sie auf diese Weise besser kennen lernen!
Heute haben wir zum Abendbrot gegrillt, es war sehr lecker. Hier gibt es einen extra Essensraum fürs Personal, dort esse ich immer! Um fünf habe ich Feierabend. Ich ging in meine Wohnung und fand heraus, dass die Fluchttür, die sich eigentlich nur von innen öffnen lässt, offen bleibt, wenn ich sie ganz vorsichtig anlehne. Dann habe ich mir eine Decke aus dem Wohnzimmerschrank geschnappt und bin nach draußen gegangen und habe mich im schattigen Gras vor meinem Zimmerfenster niedergelassen, SMS und Tagebuch geschrieben! Ich habe nämlich ein Irlandtagebuch geschenkt bekommen und ich habe mir versprochen, es jeden Tag mit einem Bericht zu füllen!
Vielleicht gucke ich heute Abend mal ein Video, in meinem Wohnzimmer liegen mindestens 20 Videos. Das Fernsehprogramm ist nicht so der Hammer, weil die Programmauswahl schlecht ist und nicht gerade guter Empfang herrscht. Na ja, Hauptsache überhaupt ein Fernseher! Eine Serie habe ich schon wieder erkannt.
Gestern konnte ich mich doch nicht beherrschen und habe wunderschöne Schwarz-Weiß-Bilder aus einem Magazin geschnitten, die ich im Wohnzimmerschrank gefunden habe und das Wohnzimmer damit geschmückt! Auch mein Zimmer sieht immer wohnlicher aus, wer mein Zimmer kennt, wird es sich vorstellen können!
Morgen wollen wir mit den Bewohnern ins Kino gehen, wird bestimmt schön. Heute Morgen hatten wir nämlich um 11 Uhr ein Treffen mit den Bewohnern und haben weitere Aktivitäten geplant, unter anderem auch eine Abschiedsparty und Geschenke für Claudagh. Sie wird sich sicher sehr freuen!