Meine Countdown-Playlist
Oder meine Acht-Monate-EVS-Playlist. Oder eben auch meine Noch-20 Tage-Playlist.
Eigentlich hätte ich diesen Blogpost viel lieber anders genannt – das Wort „Countdown“ kommt mir sonst ja auch nicht über die Lippen. Passen tut es aber trotzdem: Ich arbeite noch bis zum 20.06. in meinem EVS-Projekt, bis zum 5.07. bin ich noch in Madrid, bis zum 06.07. in Spanien. Hinter mir liegen acht Monate in Spanien, in diesem Moment habe ich aber abwechselnd das Gefühl, dass all das viel zu schnell ging und dass ich aber doch eigentlich schon immer in Spanien wohne. Nun aber Schluss mit dem Gerede über diesen Countdown: Zuerst einmal gibt es doch eine Menge zu erzählen!
„Todos los dias sale el sol“ von Bongo Botrako
Dass ich in Cuenca war, kommt mir ewig lange her vor – aber da war ich tatsächlich: Einen Samstag im März sind wir nach Cuenca gefahren und das war wirklich toll! Ich bin so begeistert von dieser kleinen, süßen Stadt mit so toller Natur drumherum, auch wenn mir auf der Brücke vor lauter Höhenangst spontan schlecht wurde. In der ersten Woche nach den Osterferien kehrte ansonsten Alltag und Ruhe ein und ich war endlich einmal wieder ohne Besucher und ohne Reisepläne hier und habe Madrid genossen.
„La vida tombola“ von Manu Chao
In der nächsten Woche wurde mir dann plötzlich schmerzhaft bewusst, dass mir gar nicht mehr so viel Zeit in Madrid bleibt – und dass ich noch so viel sehen möchte! Deshalb bin ich einen Tag spontan in den Palacio Real gefahren, an einem anderen Tag noch einmal mit einer Freundin zu einem Konzert in eine meiner Lieblingsbars gegangen, mit einigen Freunden, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, essen gegangen und am Wochenende fleißig feiern gewesen. Außerdem hatten wir Tickets für den HoliRun: Und trotz nicht allzu gutem Wetter war das in einer so großen Stadt wie Madrid echt ein Erlebnis!
„Alles neu“ von Peter Fox
Im darauf folgenden Wochenende kam eine Freundin von mir zu Besuch, die auch gerade einen Freiwilligendienst macht – allerdings in Frankreich. Da sie auch mit Menschen mit Behinderung arbeitet, konnten wir uns ganz super austauschen. Am Samstag sind wir außerdem nach Sevilla gefahren, um die Feria zu sehen, und das war echt super! Bis Mitternacht sind wir durch die Straßen gelaufen, um die Stadt zu erkunden, und sind danach auf die Feria, ein Frühlingsfest, gegangen. Danke, Charlotte, für das schöne Wochenende!
„Good life“ von One Republic
Das Wochenende danach ging es für mich zum zweiten Mal nach Alicante: Ich liebe die Stadt in der Comunidad Valenciana einfach! Am Samstag bin ich alleine auf die Tabarca gefahren, eine total spannende und winzig kleine Insel, und habe es endlich genossen, einmal auszuspannen. Abends waren wir dann knapp acht Freiwillige aus verschiedenen spanischen Städten und auch am Sonntag waren wir noch gemeinsam am Strand. War ich bei meiner Ankunft am Freitag total übermüdet, war ich am Sonntag überaus froh, dass ich gefahren bin: Reisen gibt einem einfach super viel – neue Bekanntschaften, neue Erfahrungen, aber auch Zeit zum Abschalten!
„Madre tierra“ von Chayanne
Am folgenden Wochenende stand dann unsere vorerst letzte Reise an: Es ging nach Cádiz! Nach knapp sieben Stunden im Nachtbus kamen wir noch bei Sonnenaufgang dort an und verbrachten mit insgesamt sechs Freiwilligen aus Madrid und Ceuta ein wirklich tolles und entspannendes Wochenende in Cádiz, am Strand, im alten Stadtviertel sowie auf dem Frühlingsfest von Jerez de la Frontera! In Andalucia habe ich in den letzten Monaten wirklich viele Städte zu sehen zu bekommen und das alte Stadtviertel von Cádiz ist eins der schönsten davon für mich!
„Say yay!“ von Barei
Am nächsten Wochenende war ich in Madrid – und das tat auch mal wieder gut! Ich hatte Zeit, um einmal einige neue Teile von Madrid, die Tabacalera und den Matadero zum Beispiel, zu erkunden. Außerdem fand der Eurovision Song Contest statt und wir haben fleißig mitgefeiert: Bei so einem Ländermix unter den Freiwilligen wird es doch gleich noch spannender!
„Duele el corazón“ von Enrique Iglesias
In der darauffolgenden Woche ging auch schon unser Sprachkurs zu Ende: Seit Februar hatten wir zweimal pro Woche gemeinsam mit den Erasmusstudenten der Uni Unterricht – und hatten nun unsere Abschlussprüfung. Im Moment merke ich zwar unheimlich, wie schnell man doch eine Sprache lernt, wenn man im dazugehörigen Land ist, und würde deshalb nur zu gerne noch viel länger bleiben, aber gleichzeitig bin ich auch mega froh, dass es mit dem Spanisch besser und besser klappt: Jedenfalls kommt es mir längst ganz selbstverständlich über die Lippen.
„Ecoute-moi camarade“ von Rachid Taha
Bevor ich nur vom Reisen erzähle und ein ganz falsches Bild erwecke, erzähle ich hier noch schnell, was es auf der Arbeit Neues gibt: In der Stiftung gebe ich im Moment selbst Englisch- und Excelunterricht – letzteres hätte ich mir vor einem Jahr auch noch nicht vorstellen können. Die Arbeit im Altersheim geht bald schon zu Ende, denn im Juni werden wir dort nicht mehr sehen, und jetzt merke ich auch, wie sehr ich es vermissen werde: Die Menschen und die Zeit, die man dort verbracht hat, hat man einfach ins Herz geschlossen!
„400 Lux“ von Lorde
Im Büro schreiben wir noch fleißig unseren Blog, haben aber außerdem ein neues kleines eigenes Projekt: Wir haben Videos gedreht! Das Film- und Tonstudio der Universität durften wir nutzen, um in vier verschiedenen Sprachen Infovideos über den EVS zu drehen. Wo das doch genau das ist, was ich gerne studieren möchte, war ich total begeistert davon!
„Clandestino“ von Manu Chao
Danach kam auch schon eine weitere Freundin von mir zu Besuch – und das über meinen Geburtstag! Da gleichzeitig auch die San Isidro-Feier in Madrid war, bekamen wir Manu Chao, einen der Sänger, den ich wohl für immer mit meinem EVS verbinden werde, zu sehen. Am darauffolgenden Wochenende fuhren wir außerdem zum Zelten auf einen Campingplatz in der Nähe von Toledo, um endlich einmal wieder Zeit zu haben, um jede Menge zu labern! Schön war's, Jasmin!
„Renegades“ von X Ambassadors
Am Montagabend flog die Freundin von mir zurück nach Deutschland, am Montagmorgen ging es für mich schon an die Costa Brava: Unsere Schüler, junge Menschen mit Behinderung, die dank einer Kooperation zwischen der Fundación Prodis und der Universidad Autónoma de Madrid, studieren dürfen, fuhren auf ihre Abschlussfahrt und wir durften sie begleiten! Für uns war es auf jeden Fall auch eine echt anstrengende Woche, in der wir die Schüler noch einmal ganz intensiv kennen lernen durften, aber es war auch wunderschön – ob am Strand, im Schwimmbad, in PortAventura oder beim Touristentrip durch die Stadt!
„La Gozadera“ von Gente de Zona
Freitag kamen wir zurück, am Samstag war ich schon wieder am Flughafen: Eine weitere Freundin von mir kam vorbei! Meinen letzten Besuch in Madrid habe ich fleißig genutzt, um die besten Eisdielen von Madrid, Bars, die den Boden mit Sand auslegen, und die besten Frühstückscafés, aber eben auch die Tabacalera, den Retiro, Lavapiés und vieles mehr zu erkunden. War super, dass du da warst, Anna!
„Seven Days“ von Mighty Oaks
Und damit wären wir auch schon im Jetzt angekommen: Zwei Wochen arbeite ich noch, die Reisen nach Lissabon und Barcelona sind schon gebucht. Im Moment fühle ich mich total ferienreif und freue mich ehrlich darauf, zuhause bei meinen Eltern im Sommer etwas ausspannen zu können. Im Hinterkopf habe ich aber immer, dass es ein „Zurück“ gebe, als würde ich mich einige Wochen später einfach wieder ins Flugzeug setzen und in Madrid weiterleben. Darüber möchte ich jetzt aber gar nicht weiter nachdenken – dafür möchte ich jetzt viel lieber noch die Zeit in Madrid genießen, die mir noch bleibt!