Mach’s gut Füwa!
Von allem, was mir wichtig war und wird wichtig bleiben, möchte ich mich mit diesem Artikel verabschieden. Mach's gut Fürstenwalde und vergiss mich nicht!
Mein ESK Freiwilligendienst ist vorbei. Es ist genau ein Jahr her und ich muss mir das selbst eingestehen. Das fällt mir doch schwer, da mit dem Schluss meines Dienstes, setze ich ein Ende auf zahlreiche Ereignisse, Menschen, Glücksmomente sowie Ängste, Ungewissheit und alles andere, was weniger schön war, aber trotz allem hat den Einfluss auf mein Leben hinterlassen.
Fürstenwalde (Füwa) war die dritte Stadt in Deutschland, in der ich wohnte und ehrlich gesagt, gar nicht meine Lieblingsstadt im Gegensatz zu den anderen zwei Städten und allen, die ich besuchte. Trotzdem hat es mich erheblich geprägt. Zumeist dank der Einrichtung, in der ich engagiert war, den Menschen, die ich darin kennengelernt habe und vor allem dank unseren kleinen „Hort-Klienten“.
Von allem, was mir wichtig war und wird wichtig bleiben, möchte ich mich mit diesem Artikel verabschieden.
Hortkinder
Ein Jahr schien vielleicht nicht zu lang, aber voll genug, um Kinder gut kennenzulernen und kleine Freundschaften mit ihnen, aufbauen zu können. Jedes Kind hatte eine eigenartige Geschichte, die oft traurug ist und niemandem gleichgültig lässt. Trotzdem sah ich im Alltag viel Freude und Lächeln auf ihrem Gesicht, was mir auch hilf, mich von eigenen Problem abzulenken. Wir unterstützten uns gegenseitig. Ich half ihnen bei der Hausaufgabe, Essen oder Basteln, aber sie halfen mir sehr, das Leben besser zu verstehen und zeigten, dass man jede Barriere überwinden kann,wenn er sein Mühe gibt. Mit dieser Arbeit fühlte ich mich viel jünger und jetzt mache ich mir schon Sorgen darüber, dass die Realität kommt und bringt mich nochmal in die Welt der Erwachsenen.
Hort-Team
Das Hort-Team war eine besonders schöne Geschichte. So besonders, dass ich ein Familiengefühl die ganze Zeit während meines Freiwilligendienstes, spürte. Dank meinem Team bzw. allen Mitarbeiter*innen und ihrer Unterstützung kriegte ich alle meine Aufgaben hin und überwand viele Hindernisse, die ich schwieriger allein bewältigt hätte. Für jeden Rat, Umarmung, Lächeln und nettes Wort bin ich sehr dankbar und wenn ich es schon verlassen musste, wünsche ich mir jetzt, dass mein zukünftiges Arbeitsteam genau so aussieht!
Herr Dali
Wahrscheinlich war ich im Hort der Einzige bisher, der neben Titel Herr oder Frau statt seiner Nachname oder eventuell Vorname, einen Spitzname trug. Herr Dali! So wurde ich jeden Tag genannt und das fand ich richtig süß! Damals selten, mittlerweile ist Dali überall haüfig geworden, sodass ich aufpassen muss, mich nicht zu irren, wenn ich wichtige Dokumente ausfülle. Ich bin doch Dali mit B or, aber die Kinder bekamen das nie mit. Ich glaube es zumindest.
ESK Freiwillige
Selbstverständlich hätte dieses Jahr ohne anderen Freiwilligen blöd ausgesehen. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, so viele liebe Personen kennengelernt zu haben. Insbesondere waren lieb diejenige, die in Wohnungen in der Artur-Becker-Straße 8 wohnten und mit denen ich viel gemeinsam unternahm. Zwei Persönlichkeiten müssen doch erwähnt sein: Aldi und Kate! Danke fürs Dabeisein, als das Leben böse zu mir war.
Eine Bank
Allein und egal, ob traurig, sauer, überglücklich, müde, überfordert, neugierig... war eine Bank im Park am Goetheplatz ein Treffpunkt, an dem ich Meetings mit mir hatte. Mit ein paar Zigaretten, gegebenenfalls Süßigkeiten reflektierte ich regelmäßig meine Vergangenheit und traf wichtige Entscheidungen meines Lebens. Das beste für mich war, dass die Bank anscheinend nicht beliebt ist und einen Platz konnte ich darauf immer finden.
Domgeläut
Anblicken durchs Fenster ist erstes was ich tue, wenn ich in einen neuen Raum komme. Deshalb, als ich nach Fürstenwalde ankam, war ich erstaunt mit dem Blick durch mein Fenster. Der zeigte mir schönen Blick auf den Dom St. Marien. Nicht lange danach sagten mir andere Freiwilligen: Oh du wirst nicht gut schlafen können, die Glocke der Kirche ist zu laut! Doch sind wir schnell befreundet geworden. Da die Glocke jede fünfzehn Minuten läutet, wenn es runde Uhrzeit ist, dauert das länger und um 8, 12, 16 und 20 Uhr Stärke und Dauer besonders hervortreten, habe ich mich immer gut mit der Zeit orientiert. Also, die Kirche ist vielseitig und wenn man ungläubig ist, kann er trotzdem seinen Zweck finden. Ich hab’s geschafft!
Balkon
Bis der Frühling kam, wusste ich gar nicht, dass mir mein Balkon außerordentlich gemütliche Atmosphäre anbietet. Ich rüstete ihn zunächst mit „Möbel“ auf und seitdem ist das Chillen ein alltägliches Ritual geworden. Hier fanden viele netten Gespräche statt, viel Lachen und ernste Konversationen, oft über die Zukunft, was wir eigentlich nicht mochten, aber es anging uns doch.
Als Stadt aus meiner Sicht warst du recht langweilig und leblos, Fürstenwalde, aber ich bringe trotzdem wundervolle Erinnerungen mit und würde mich immer freuen, dich wieder zu sehen! Mach’s gut Füwa!