Lernen macht Spaß
Große Bücherstapel auf einem Tisch, eintönige Vorlesungen: ständige Paukerei ist nichts für dich, wenn es um einen langfristigen Lernprozess geht. Eine Erfahrung der Jugendlichen aus Dresden stellt ein gutes Beispiel dar, wie das Lernen sich zu einer spannenden Aktion wandelt.
Mit 8-9 Monaten lernt man in der Regel laufen, im zweiten Lebensjahr seine ersten Wörter. Mit jedem Jahr lernt man etwas Neues: Fahrradfahren, fremde Sprachen usw. Man lernt nie aus und wir lernen eigentlich das ganze Leben lang.
In der Kindheit lernen wir sehr oft spielend, in der Schule oder an der Universität vergessen wir oft, dass das Lernen Spaß bringen kann. Neue Kenntnisse bekommt man nicht nur in der Bibliothek, sondern auch bei der Teilnahme an verschiedenen Projekten. Als Freiwillige verbringe ich jetzt schon acht Monate in Deutschland und lernte dabei, wie man mit der Kamera arbeitet, Plakate gestaltet, Veranstaltungen durchführt. Es ist interessant zu wissen, dass man schneller die Informationen wahrnimmt und länger im Gedächtnis behält, wenn man selbst etwas macht. Die Studien belegen, 90 Prozent der Information bleibt in diesem Fall im Kopf (70% - beim Erklären, 50% - beim Hören und Sehen). In Dresden wird ein Projekt in der Gemäldegalerie Alte Meister durchgeführt, das sich an Kinder und Jugendliche wendet. Die Idee ist, dass die Schüler der achten bis zwölften Klasse ein Lieblingswerk auswählen und es danach Gemäldegaleriebesuchern präsentieren. Eine Schülerin teilte mir die Geschichte des Bildes „Das Schokoladenmädechen“ von Jean-Étienne Liotard mit. Die Legende erzählt über den österreichischen Aristokraten Dietrichstein, der 1745 in ein Wiener Kaffeehaus ging, um ein neues Schokoladengetränk zu kosten. Herr Dietrichstein wurde damals von Anna Baltauf, der Tochter eines verarmten Adels, bedient. Er verliebte sich in sie und später heirateten sie. Als ein Hochzeitsgeschenk bestellte der Bräutigam bei einem damals modischen Künstler Schweizer Herkunft Jean-Étienne Liotardein Bild, das an das erste Treffen im Café erinnern sollte. In diesem Bild benutzte der Maler interessante Techniken, die sich z.B. der Hintergrund des Raumes in einem Glas Wasser spiegeln lassen. Genau in diesem Bild sehen wir das, was heute als „indirekte Werbung“ bezeichnet wird. Das Porzellan auf der Plate von Kellnerin laut Internetseite waltergutjahr.wordpress.com wurde von der deutschen Porzellan Firma „Meissen“ hergestellt. So lernte ich mehr deutsche Kultur und Geschichte.
Für die Menschen, die sich auch für Kunst interessieren: diese wunderschöne Aktion „Auf junge Art“ findet an einem Sonntag im Monat in English, Deutsch, Spanisch, Französisch und Russisch statt.
Bei dem ersten Seminar für Freiwilligen zeigte ein Junge aus Polen, wie man spielerisch verschiedene Sprachen beherrscht. Durch Sprachanimation (eine spielerische Methode, um die Fremdsprachen zu lernen) wurde die Kommunikation unter uns angeregt und Sprachbarrieren überwunden. Wir waren dazu motiviert, eine andere Sprache z.B. Französisch oder Polnisch zu lernen und eine neue Kultur zu entdecken. Nach diesem Workshop konnte ich auf Tschechisch jemanden begrüßen und auf Türkisch um eine Tasse Kaffee bieten. Am interessantesten finde ich, dass diese durch Spiele erlangten Kenntnisse noch lange im Gedächtnis bleiben.
Fazit: Lernen macht Spaß, man muss nur den passenden Weg für sich finden.
Quellenangaben:
https://www.br.de/themen/wissen/gehirn-gedaechtnis-lernen-neuronen-netz-100.html
https://www.welt.de/wissenschaft/article144221221/Mit-diesen-Tricks-lernen-Studenten-effektiver.html
https://www.fernstudieren.de/im-studium/effektives-lernen/die-psychologie-des-lernens/
https://gemaeldegalerie.skd.museum/vermittlung/auf-junge-art/
https://waltergutjahr.wordpress.com/2017/01/20/meissen-porcelain-museum/