Kurzes Update
Ein Drittel ihrer Zeit hat Becci schon rum. Zeit, für einen kleinen Lagebericht zu Halsschmerzen, Besuch aus der Heimat und von anderen Freiwilligen Europas, Hüttenzauber, Drachenspielen und Festen zu Ehren von Heiligen und Ernten.
Wie versprochen, versuche ich nun endlich mal, Euch auf einen wirklich aktuellen Stand der Dinge zu bringen, da nun schon wieder einige Zeit vergangen ist. Kommenden Montag bin ich seit drei Monaten hier, was mir unglaublich erscheint. Die Zeit rennt und nun bleibe ich nur noch für neun Monate hier, was wesentlich weniger klingt als ein Jahr!
Dragenspiel und dicker Hals
Kurz nachdem ich den letzten Bericht geschrieben hatte, sind meine doofen Halsschmerzen zurückgekehrt. Was dazu führte, dass ich am Donnerstag wieder zum Arzt gehen musste und noch ein Antibiotikum bekommen habe. Warum diese blöde Bakterieninfektion wiedergekommen ist, konnte er mir aber auch nicht erklären. Da ich aber nicht wieder eine Woche bettlägerig sein wollte, wie zwei Wochen zuvor, hab ich dann also wieder brav Medikamente geschluckt.
Dass ich wieder krank wurde, war allerdings nur die Krönung einer stressigen Woche, die eigentlich mit einem freien Wochenende enden sollte. Die ganze Woche waren wir mit den Proben für das Dragenspiel sehr beschäftigt. Am Mittwoch bekam ich dann Besuch, wobei ich schon wieder kaum Zeit hatte wegen dem Dragenspiel und dem Tag der offenen Tür, der am Sonntag (25.September) stattgefunden hat. Eigentlich wollte ich das Wochenende frei nehmen, was aber wegen dem Tag der offenen Tür, an dem wir das Dragenspiel gespielt haben, nicht möglich war.
Nach langem Hin und Her und Überlegungen, für eine Übernachtung und einen Tag nach Oslo zu fahren, sind wir drei dann doch auf die Hütte gefahren. Die Hütte ist zwar nur 20 Minuten mit dem Auto von hier, aber man ist schon raus aus Solborg. Und an diesem Wochenende hab ich gemerkt, dass das manchmal wirklich sein muss, und man sein freies Wochenende manchmal wirklich braucht, auch wenn ich mich hier wohl fühle und ich gerne hier bin.
Erntedankfest und Hüttenzauber
Donnerstagabends war dann also Erntedankfest. Da hat sich da ganze Dorf getroffen und Suppe gegessen. Da ich jedoch Halsschmerzen hatte, fand ich den Abend eher anstrengend. Freitags sind wir dann los zur Hütte und zuvor nach Hønefoss, ein paar Sachen einkaufen. In der Hütte hatten Odilia, ich und mein Besuch eine ziemlich schöne Zeit, die nur leider Sonntagmorgen schon enden musste, weil wir ja zum Tag der offenen Tür zurück mussten.
Der Samstag war sehr sonnig (aber kalt!), und wir haben einen langen Spaziergang zum nächsten See gemacht. Dabei sind wir auch auf eine Skispringschanze geklettert, an der man vorbei kommt, und von wo aus man eine supertolle Aussicht hat!
Abends wollten eigentlich einige Leute aus Solborg kommen, aber im Endeffekt hat Hans nur zwei weitere Besucher (die ja vorher schon mal da waren, und nun auf dem Rückweg wieder vorbeigeschaut haben) zur Hütte gefahren. So hatten wir einen lustigen deutschsprachigen Abend auf der Hütte.
Der Sonntag war dann wiederum sehr stressig, weil wir die Hütte aufräumen und relativ früh verlassen mussten, um beim Tag der offenen Tür zu helfen. Aber es hat alles gut geklappt und unser Dragenspiel war sehr lustig. Leider war das Wetter schlecht, was für den Tag der offenen Tür schade war. Lustig war, dass drei Mädchen vom EVS-Seminar gekommen waren, um uns zu besuchen und Solborg zu sehen. Sie wollen an einem freien Wochenende wiederkommen, wäre sicher lustig!
Abschiede
Montags bin ich dann nachmittags mit meinem Besuch nach Oslo gefahren. Was sich zwar eigentlich nicht wirklich gelohnt hat, aber trotzdem schön war – schon allein, weil man auf der Busfahrt durch umwerfende Landschaft fährt! Am Dienstagmorgen ist der Besucher dann wieder gefahren. Irgendwie tut es gut, Leute von Zuhause hier zu haben, auch wenn ich grade dann irgendwie nie Zeit habe!
Mittwochs war Abschiedsfeier von Sølvi, die mir in der Küche geholfen hat. Sie ist am drauffolgenden Freitag in ein anderes Camphill umgezogen, seitdem bin ich nun immer alleine in der Küche. Früher oder später wird mir aber sicher eine andere Behinderte helfen.
Mutiger St. Michael
Die Woche ging dann normal weiter, und am Donnerstag war St.Michael. Das war hier wie ein Feiertag, also musste ich nicht arbeiten. Nachmittags war dann, ich denke in Anlehnung an diese St-Michaels-Geschichte, Mujtsprobe für alle. So lustige Sachen wie eklige Dinge essen und andere mit nassen Lappen bewerfen.
Abends haben wir dann wieder unser Dragenspiel gespielt, denn eigentlich war es ja für den St. Michaels Tag gedacht. Dieses Mal war es noch lustiger, aber ich bin eigentlich froh, dass es jetzt vorbei ist, weil es so viel Zeit in Anspruch genommen hat.
Bald werden wir dann mit dem Weihnachtsspiel anfangen…