Kindergartentage und ein Theaterbesuch
Die restliche Woche im Überblick.... zum Glück konnte ich mich anhand einiger Notizen daran erinnern ;)
Am Mittwoch fing ich erst um 10 Uhr an zu arbeiten und als ich am Zaun entlang zum Eingang des Kindergartens ging, wurde ich schon freudig von einigen Kindern aus meiner Gruppe begrüßt, die bereits draußen spielten. Im Laufe des Vormittags fingen die Kinder an zu testen, was ich alles erlauben würde und wie streng ich zu ihnen sein würde, wenn sie etwas Verbotenes taten. Ich glaube, ich habe das ganz gut hingekriegt, da die meisten auf mich hörten. Nur als es aufs Mittagessen zu ging wurde es etwas anstrengender. Ich weiß auch noch nicht so genau, was die Kinder alles dürfen und was nicht, darum ist es auch ein bisschen schwierig, immer richtig zu reagieren.
Beim Einschlafen nach dem Mittagessen gab es ein riesiges Geheul von Alex, der zum ersten Mal dort schlafen sollte. Nach einer halben Stunde hatte er sich dann in den Schlaf geheult, doch er wachte bald wieder auf und fing erneut an zu weinen. Dann wurde seine Mutter angerufen und er wurde abgeholt. Ich fragte Gyöngyi, ob das die Gewöhnung an das Schlafen im Kindergarten nicht erschwere, aber sie meinte beim ersten Mal sei das noch okay und ab der nächsten Woche könne die Mutter ihn sowieso nicht mehr abholen, weil sie dann wieder zur Arbeit ginge.
Nach der Mittagsruhe gab es eine weitere Brotmahlzeit, ähnlich der, die sie morgens einnehmen. Es gab nur anstatt von Käse und Paprika Wurst.
Es wurde anschließend wieder draußen gespielt, bis die Kinder nach und nach abgeholt wurden.
Ich würde jetzt zwar gerne noch berichten, was ich dann abends gemacht habe, aber ich kann mich nicht mehr richtig erinnern :p Es ist im Moment ein bisschen zu viel ;) Ich kann auch nicht richtig auseinanderhalten, was an welchem Tag passiert ist und eben hab ich auch gedacht, es sei Samstag, nicht Sonntag ;)
Zum Glück soll ich im Kindergarten Tagebuch führen, was ich immer während des Mittagsschlafes erledigen kann, sodass ich jetzt wenigstens ein wenig Überblick habe.
Der Donnerstag überraschte uns mit einem Temperatursturz von 20 Grad!!!!! Es waren plötzlich nur noch 15 Grad bei Regen.
Wegen des Regens konnten wir mit den Kindern nicht nach draußen gehen, aber das Spielen im Gruppenraum war zumindest für mich eine nette Abwechslung.
Ich war wieder um 8 Uhr da und spielte erst mal wieder mit Alex.
Dann kam Dominika für längere Zeit zu mir und vertraute mir sogar ihr geliebtes Kuschelpferd an, dass sie eigentlich nie aus der Hand gibt. Für etwa 20 Minuten war sie dann meine Friseuse und meine Haare wurden ordentlich und wiederholt gekämmt, gewaschen, geföhnt und zu verschiedenen, mehr oder weniger gelungenen Zöpfen zusammengebunden. Für weitere 20 Minuten kamen dann noch weiter vier Kinder dazu um alle gleichzeitig an meinen Haaren herumzuzerren. Das ließ ich eine Weile über mich ergehen, aber dann wurde mir das auch irgendwann zu viel und sie sollten sich lieber mal ein bisschen gegenseitig frisieren.
Ich „floh“ zu Gyöngyi, die mit Szeti einen Werbekatalog für Elektrogeräte anguckte und wurde dann von ihm gefragt (was Gyöngyi übersetzte) welche Marke mein Fernseher, Kühlschrank, Waschmaschine, Staubsauger hat und wo ich die alle gekauft habe :D Er interessiert sich sehr für solche Geräte und konnte auch erzählen, wo seine Familie die ganzen Geräte her hatte :D
Beim Essen fing Alex wegen der Aussicht, wieder im Kindergarten schlafen zu müssen, schon wieder an zu weinen. Während die anderen Kinder sich selbstständig umzogen, kümmerte ich mich die ganze Zeit um ihn und er machte auch schon viel besser mit als am Tag zuvor. Er legte sich sogar freiwillig hin und schlief dann unter Wimmern in meinem Arm und an meine Hand geklammert ein. Im Schlaf schluchzte er noch ein bisschen weiter, aber immerhin schlief er.
Um 13 Uhr fand eine Sitzung der deutschsprachigen Óvonénis statt, aber nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde allerlei Organisatorisches auf Ungarisch geklärt, darum waren die folgenden 80 Minuten ziemlich langweilig und einschläfernd für Maike und mich.
Am Abend gingen Maike, Jule, Anna, Minna und ich in die Deutsche Bühne, wo „Kleinbürgerhochzeit“ von Bertholt Brecht gezeigt wurde. Es war gut gemacht und die Schauspieler sprachen weitestgehend ohne Akzent. Danach gingen wir auf Kaffee und Kuchen in ein Café.
Dummerweise habe ich an dem Abend mein ungarisches Handy verloren und nach Nachfrage im Theater auch noch nicht wiedergefunden. Morgen gehe ich mal in das Café und gucke mal, ob ich da mehr Glück habe.... -.-
Am Freitag musste ich wieder um 10 Uhr arbeiten. Als ich in meine Gruppe kam, hatten die Kinder gerade Papierdrachen gebastelt, die sie mir stolz zeigten. Die ungarische Óvonéni (ich glaube, sie heißt Egyika oder so) sprach dann mit den Kindern einige Reime und nach meiner Einschätzung auch eine Art Zauber oder sowas und sie ließen die Drachen vor dem Ventilator fliegen. Später gingen alle mit ihren Drachen nach draußen. Es war zwar etwas frisch, aber wenigstens regnete es nicht.
Da es Freitag war, wurden viele Kinder schon früher abgeholt und einige hatten auch schon morgens gefehlt, darum ging das Einschlafen viel leichter und der Nachmittag war auch etwas ruhiger.
Inzwischen verstehe ich auch schon, wann die Kinder mit mir Fangen oder Verstecken spielen wollen und wenn sie mich fragen, ob sie nach drinnen aufs Klo gehen dürfen :p
Ein kleines bisschen geht es also immerhin voran mit dem Ungarischen ;)