...ja ich lebe noch!
Fête des Lummieres, Weihnachten, Silvester und Januar :)
Die letzten 2 Monate in Kurzform :)
Seit meinem letzten Eintrag ist es nun schon fast 2 Monate her.
Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht.
Dieser Zeitraum war geprägt von schlechten sowie guten Dingen.
Kurz um: Ich hatte einfach sehr viel um die Ohren und bin deshalb nicht dazu gekommen zu schreiben.
Nun sollte ich mich aber mal wieder mal meinem Blog widmen:
Die letzten 2 Monate folgen nun in Kurzform:
Anfang Dezember habe ich es endlich geschafft mich durch die Mobilfunkwelt Frankreichs durch zu finden und habe schließlich das passende Angebot gefunden. ;)
Die nationale Aufruhr darüber, dass „La Poste“ seine Monopolstellung ausbaut, kann ich nur am eigenen Leibe bestätigen. Sowohl meine Kreditkarte als auch mein Mobilfunkvertrag habe ich bei diesem Unternehmen und da es hier keinen anderen Anbieter gibt, muss ich wohl oder übel auch meine Post damit versenden.
Vom 11-13.12 Dezember machten meine koreanische Mitbewohnerin Ji Young und ich uns auf zur „Fête des Lummiers“ in Lyon.
Meine erste Erfahrung mit Coachsurfing, unbeschreibliche Atmosphäre, viel Spaß, Sightseeing und vieles mehr.
Unsere ersten Eindrücke waren geprägt von überfüllten Zügen und einem überfüllten Bahnhof, in dem wir schon vor unserem geistigen Auge eine Massenpanik ausbrechen sahen. Danach wurden wir jedoch sehr herzlich von unseren Hosts Clemence und ihrem Freund Kevin empfangen. Müde aber unglaublich neugierig und aufgeregt machten wir uns dann zu viert auf den Weg ins Lichtermeer von Lyon.
Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll.
Die historischen Gebäude und Plätze erstrahlen in hellem Licht und ließen die ganze Stadt erstrahlen. Ob zahlreiche Farben, Glitzer, Sinnestäuschungen oder Lichtschauspiele, es war wirklich von allem etwas zu sehen. Beeindruckend waren die Sinnestäuschungen für mich, die durch Lichteffekte und Musik ganze Menschenmassen erstaunen ließen und verzauberten.
Neben diesen Lichteffekten erlebten wir noch die sehr sympathischen Effekte von Coachsurfing. Mit unseren Hosts und dessen Freunden unterhielten wir uns in einer kleinen StudentenWG im Herzen Lyons auf Französisch, Englisch und brüchigem Deutsch bis tief in die Nacht.
Erschöpft von der letzten Nacht, fanden wir erst Mittags unseren Weg in die Stadt. Bei Sonnenschein standen Sightseeing und Weihnachtsmarkt für uns auf dem Plan.
Dank Facebooks „Wo bist du?“- Funktion habe ich auch bemerkt, dass Jan-Rasmus sich in Lyon befindet. Ein spontanes Treffen blieb da nicht aus.
Unseren zweiten und letzten Abend ließen wir dann gemütlich mit unseren Hosts und dessen internationalen Freunden aus China, Korea und Amerika in einer Bar ausklingen.
Der Dezember ging dann turbulent weiter. Meine amerikanische Mitbewohnerin bekam Besuch von ihrem Freund. Was darf an einem Frankreichaufenhalt natürlich nicht fehlen? Natürlich, ein Weinabend. Wie immer, war dieser ganz lustig oder wie der Amerikaner zu sagen pflegte: „This was fucking great“
Nächste Etappe im Dezember: BAFA- das ist so etwas wie die JuLeiCA in Deutschland.
Da ich in meinem Projekt mit Kindern arbeite, sollte ich nun das BAFA absolvieren um die legale Berechtigung dafür zu erhalten.
Das BAFA ist in 3 Stufen aufgeteilt. Die erste ist das allgemeine Aufbauseminar, die zweite ist eine Praktikumsphase für 14 Tage und die dritte ist eine Spezialisierung in einer bestimmten Rubrik( wie bspw. kleine Kinder, Ferien,Sport etc.)
Nun dem erstem Aufbauseminar sollte ich mich also in der letzten Woche vor Weihnachten stellen.
Die erste Hürde war, dass Hotel und den Parkplatz zu finden. Check.
Die zweite Hürde, jemanden finden, der Englisch spricht? Unmöglich!!
Direktor, Betreuer und Teilnehmer waren überfordert. Ein Teilnehmer der kein Französisch spricht? Komisch, schwierig, nervig!?
Okay, ich stellte mich der Herausforderung.
Aufgaben, Rechte und Pflichten, Spiele, Regelungen, Verhalten von Menschen in Gruppen...
Ich versuchte mit allen Mitteln zu verstehen und an Diskussionen teilzunehmen.
Doch so einfach war das gar nicht. Zum Glück hat sich nach über der Hälfte des Seminars herausgestellt, dass es EIN Mädchen gab, dass mit mir auf Englisch kommunizieren konnte.
Das bestätigt leider wieder einmal die These, dass Franzosen keine Fremdsprachen können.
Insgesamt hatte ich auf dem Seminar jedoch sehr viel Spaß und habe viele neue junge Leute aus meiner Region kennengelernt, zu denen ich regelmäßig Kontakt halte.
Außerdem hat es mir gezeigt, dass ich sehr wohl in der Lage bin, mich in Französisch auszudrücken.
Doch da war auch eine Erfahrung, die einen Schatten über das Seminar legt.
Hat man doch eigentlich gedacht, dass die „Feindschaft “ zwischen Franzosen und Deutschen begraben ist?
Der Direktor meines Seminar hat dies wohl noch nicht so ganz verstanden oder eingesehen.
So musste ich mit Kommentaren wie:Hitler, kaputt, Sieg.. und vielen mehr, umgehen können. Es ist schon eine Leistung als Direktor, Wörter im google Übersetzer nachzuschauen und mir als Deutsche an den Kopf zu werfen.
Nach einer anderen Idee von ihm,sollte ein Spiel zwischen ihm und mir entscheiden, ob Straßburg wieder Deutschland gehöre oder es französisches Gebiet bliebe.
Das zeigt, dass es immer noch Leute gibt, die so denken. Ich denke er hat auch versucht lustig zu sein, aber nicht verstanden, dass so etwas nicht sehr lustig ist.
24.12.2011 Heiligabend - Ende des Seminars und Ankunft von Sebastian.
Gegen 16 Uhr kam Sebastians Zug aus Lyon endlich in Clermont an.
Nervös und glücklich wartete ich am Bahnsteig, denn der Zug hatte 5 Minuten Verspätung. Durch all den Trubel von Menschen erkannte ich ihn dann schwer bepackt mit Koffer und Gitarre. Nun konnte Weihnachten beginnen.
Wir versuchten den alljährlichen „Ritualen“ von Weihnachten treu zu bleiben.
Angekommen in der Wohnung hieß es demnach zunächst: Essen kochen.
Und was gibt es da schöneres als Spaghetti an Heiligabend? ^^
Zweitens: Geschenke auspacken.
Nun kam die Überraschung: Sebastians halber Koffer war voll mit Geschenken für mich. Danke nochmal an alle Lieben aus der Heimat, ich habe mich wirklich riesig gefreut.
Ein bisschen Sehnsucht nach Zuhause hat mich dann abends doch noch überfallen, als ich all die schönen Worte von Freunden und Familie gelesen hab.
Die nächsten Tage bestanden dann aus: Besichtigungen von Städten, relaxen, Wein, Käse, Sonnenschein und Zweisamkeit.
Dann ging es Silvesterabend in den Zug Richtung Paris. Abgeholt wurden wir am Bahnhof, von einem Bekannten, den ich auf einem EVS Seminar kennengelernt habe und der mit seiner Freundin im Herzen von Paris wohnt. Voller Vorfreude legten wir unsere Koffer ab und und machten und auf dem Weg in Richtung Innenstadt.
Ganz ohne Plan. Denn in Paris sollte es kein Feuerwerk geben.
Wenn irgendwo was los sein sollte, dann beim Eiffelturm, so dachten wir uns.
Zu viert unter einer riesigen Menschenmasse warteten wir dann geschlagene 2 Stunden im Regen vor dem Eiffelturm.
Es wurde 5 vor 12, 2vor 12 und schließlich 12 und was passierte? Nichts! Wirklich nichts?
Ja, ich sage die Wahrheit.
Es passierte wirklich nichts. Der Eiffelturm leuchtete wie zu jeder vollen Stunde, aber das wars.. In der Ferne hörten wir ein paar kleine private Feuerwerke.
Sichtlich geschockt und auch ein wenig enttäuscht , machten wir uns deshalb schon um halb 1 auf den Weg ins Apartment, Sebastian und ich in Gedanken immer an Silvester in London, im letztem Jahr.
Doch muss an Silvester unbedingt ein riesigem Feuerwerk stattfinden? Ich glaube gar nicht, dass es mir so wichtig wäre. Nur dieses Nichts, kam einfach sehr unerwartet, wo doch alle vom traumhaften Silvester in Paris reden.
Nun, die zwei nächsten Tage in Paris wurden durch eine familiären Trauerfall in meiner Familie überschattet.
Nun weiß ich, was es heißt weit weg zu sein und auch was es heißt, im Ausland zu sein und eine andere Sprache zu sprechen und eine andere Kultur zu haben.
Ja, das war definitiv keine schöne Situation, über die ich hier nun aber auch nicht mehr sprechen möchte.
Wie erwartet viel es mir wieder sehr schwer, Abschied zu nehmen. Abschied zu nehmen von Sebastian, nach diesen wundervollen Tagen.
Dann haben wir schon Anfang Januar.
Der Januar verlief bisher weniger spannend.
Ich habe mich auf meine Arbeit konzentriert, Französisch gelernt, Gitarre gespielt, war mal wieder richtig shoppen, habe mich mit Freunden getroffen, meine Mitbewohnerin und ich spielen nun regelmäßig Volleyball, ich habe versucht französische Crêpes zu machen und ich war krank.
Krank sein in einem fremden Land ist was anderes, glaubt mir. Man überlegt sich dreimal ob man wirklich so krank ist und zum Arzt gehen muss. Ich habe mich schließlich dazu entschieden und muss sagen, es war eine seltsame Erfahrung.
Ohne Anmeldung in der Arztpraxis( es gab nur ein Wartezimmer und Ärztezimmer), ohne Arzthelferinnen, schnelles Abhandeln, nicht Anerkennen der europäischen Krankenversicherung(ist auf englisch erläutert) und 9 Tabletten am Tag?
Das waren meine ersten Erfahrungen mit dem Arztbesuch in Frankreich.
Die Medikamente haben geholfen, aber wirklich gesund fühle ich mich noch nicht.
Ich hoffe, dies Wochenende kann ich mich noch etwas erholen und bin zu einem Geburtstag am Montag wieder fit.
Meine Mitbewohnerin hat eine kleine Überraschungsparty für mich geplant.
Ich freue mich jetzt schon,besonders wenn ich die ganze Post sehe, die schon für mich angekommen ist. :)
Das erste Mal Geburtstag ohne alle meine Lieben? Bestimmt komisch.
Aber davon werde ich euch in meinem nächsten Beitrag berichten, denn dieser ist schon so lang und ausführlich geworden, dass ihn keiner mehr lesen möchte.
Ich verspreche euch in nächster Zeit werdet ihr wieder regelmäßiger von mir hören.
Danke fürs Lesen.
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