ISWI 2017-„Global Justice- a Fair(y) Tale?“
Die ISWI ist die International Student Week Ilmenau. Sie findet aller 2 Jahre in Ilmenau an der TU statt. Hierfür reisen extra bis zu 400 Studenten aus alles Welt an um sich in einem Zeitraum von einer Woche gemeinsam mit dem Thema „Global Justice- a Fair(y) Tale?“ auseinanderzusetzen.
Seit letzten September studiere ich nun schon Angewandte Medien und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau. Auch wenn ich die TU hier überhaupt nicht auf dem Schirm hatte und anfänglich auch skeptisch war, wurde ich bisher nicht enttäuscht und die Uni stellte sich als echter Glücksfall heraus.
Vom 12. bis zum 21.Mai findet jetzt wieder die International Student Week (Internationale Studierendenwoche) hier in Ilmenau statt. Es ist das größte internationale Studierendenfestival Deutschlands das seit 1993 im Zweijahresrhythmus im Umfeld der TU Ilmenau stattfindet und von der Studentenorganisation, der Initiative Solidarische Welt Ilmenau e.V., abgekürzt ISWI , organisiert wird. Dieses Jahr bin auch ich zum ersten Mal mit dabei und schon ganz gespannt was diese Woche für uns Studenten bereit halten wird.
Es treffen 300-400 junge Studenten aus aller Welt zusammen, um in Kontakt zu treten und sich in themenbezogenen Workshop auszutauschen und miteinander zu arbeiten. Zeitgleich finden an der Universität zahlreiche Vorträge statt, mit Themen rund um das festgelegte Hauptmotto der Woche, die für Denkanstöße sorgen sollen. Zu den bekanntesten Referenten der gesamten ISWI-Zeit zählten bisher unter anderem auch Persönlichkeiten wie Robert Jungk, Joseph Weizenbaum, Altbundeskanzler Helmut Schmidt und Konrad Zuse.
Und auch dieses Jahr sind wieder tolle Referenten dabei. Schirmherr der diesjährigen ISWI 2017 ist Kumi Naidoo. Er wurde 1965 in Durban, Südafrika geboren. Bereits in seiner Jugend begann er den Kampf gegen das repressive Apartheidsregime und engagierte sich damit schon in jungen Jahren für soziale Gerechtigkeit. Er kehrte nach der Freilassung Mandelas nach Südafrika zurück und war 1994 bei den ersten allgemeinen Wahlen Sprecher der unabhängigen Wahlkommission. Seitdem unterstützt organisiert und inspiriert er diverse soziale Initiativen und Umweltschutzkampagnen. Seine Arbeit kann als mutiger Einsatz gegen soziale Ungerechtigkeit und die Zerstörung unserer Umwelt beschrieben werden. Er selbst sagt: „mit großer Freude unterstütze ich die Konferenz und deren Organisationskomitee“ (...)„Das Zusammenwirken Jugendlicher aus aller Welt zum Zweck des Austauschs von Kultur und Ideen durch gemeinsamen Dialog ist meines Erachtens eine wertvolle Initiative mit weitreichendem Einfluss auf die ganze Welt.“
Weitere Redner der diesjährigen ISWI sind Alicia Gabezudo, Professorin für Friedenspädagogik an der Nationalen Universität Rosario Argentinien, mit dem Vortrag „Education for Global Justice-Vison, Goals and Actions“ , Bernard Lietaer dessen Vortrag „Economic Justice-From Theory to Practice“ die Möglichkeit thematisiert wird das globale Finanzsystem nachhaltiger zu gestalten & auch Wolfgang Lucht, Leiter des Forschungsbereiches Erdsystemanalyse am Potsdamer-Institut für Klimafolgeforschung mit seinem Vortrag „Earth’s Future: from Planetary Boundaries to Social Transformation“ indem er die Rolle des Manschens als Triebkraft des globalen Klima und Umweltwandels darlegt.
Neben den Vorträgen gibt es zahlreiche weiter Aktivitäten, verschiedenste Bands die für Stimmung sorgen und Workshops sowie freie Zeit in der man in Ruhe mit anderen Studierenden in Kontakt kommen kann.
Beispielsweise beginnt die Woche mit „Fair Play“ in der Campussporthalle bei der Teamwork ganz groß geschrieben wird. Die Woche darauf wird bei dem Podiumsgespräch „Social Commitment – why?“ diskutiert welche Rolle zivilgesellschaftliches Engagement für eine gerechte Gesellschaft spielen und welche Motivation auch dahinter steht. Anschließend daran gibt es auch noch passende Workshops, die für all jene interessant sein könnte die selbst aktiv werden wollen.
Doch auch Freizeit Musik und natürlich Essen sollte nicht zu kurz kommen. Bands wie Doctor Krapula aus Kolumbien, Naked Super Hero aus Münschen und Departed By Rest aus Jena sorgen für die passende Abendgestaltung und bei dem World Food Festival kochen Studierende aus allen Regionen landestypische Speisen um einen Einblick in ihre Kultur zu geben.
Das Thema der diesjährigen ISWI ist übrigens „Global Justice- a Fair(y) Tale?“ ein wie ich finde spannendes Thema und ich bin sehr gespannt auf die einzelnen Vorträge und welche Diskussionen aus ihnen hervorgehen werden. Ist globale Gerechtigkeit überhaupt möglich oder wirklich nur ein Märchen? Welche Ideen und Ansätze gibt es diese Gerechtigkeit voranzutreiben und welche Rolle kann ich als einzelner dabei übernehmen? Von globaler Gerechtigkeit kann man bis heute leider noch nicht sprechen, aber das muss nicht heißen, dass es zukünftig nicht möglich ist. Wie wird unser zukünftiges Leben auf der Welt aussehen? Werden wir sie in weitere Kriege und Krisen führen oder wird sich Schluss endlich vielleicht mit vereinter Kraft eine Lösung finden in der sich globale Gerechtigkeit etablieren kann. Wir sind die Generation die einen Grundstein für einen Umbruch schaffen könnte und eine neue Art und Weise des Miteinanders und der Kommunikation finden können.
Ich finde es super das meine Uni sich seit so vielen Jahren dafür engagiert diese Zeit zu ermöglichen und die internationale Kommunikation und Freundschaft zwischen Studenten zu unterstützen. Vergessen darf man auch nicht, dass die Organisation von Studenten übernommen wird, die entweder direkt an der Orga beteiligt sind, als freiwillige Helfer für diese Zeit zur Verfügung stehen oder auch ausländischen Studierenden eine Unterkunft für die Zeit bei sich zu Hause bieten. Ich freue mich jedenfalls auf eine spannende Woche und viele Eindrücke auch aus anderen Kulturen.