ISTANBUL: Urban Culture meets Bourgeoisie und noch mehr Meer
So liebe FreundInnen. Wer schreibt der bleibt. Ich bin in Istanbul viel unterwegs und filme. Und das ist erst der Anfang.
So liebe FreundInnen. Wer schreibt der bleibt. Ich bin viel unterwegs und filme. Einige meiner Erlebnisse teile ich mit euch auf der Vimeo-Welten-Bummler-Seite.
Da Youtube in der Türkei gesperrt ist, nutze ich diese neue Videoplattform. Dort seht ihr unter anderem ein paar Eindrücke aus der urbanen Szene in Istanbul. Ich habe hier sowohl Rapper, Breakerdancer, Graffiti-KünsterInnen und weitere Lebens-Artisten als auch im Rahmen der Erstellung der Studie zum Deutsch-Türkischen Jugendaustausch fast alle Jugendorganisationen in der Türkei kennen und schätzen lernen dürfen.
Im Rahmen meiner Projekte habe ich schon Begegnungen mit Akteuren aus Deutschland durchgeführt, mit Künstlern aus New York und Manchester zusammen gearbeitet (YEAH!) und weitere tolle Projekte umgesetzt. Es geht mit der Idee, eine Art Hip Hop-Akademie aufzubauen, Schritt für Schritt voran. Weitere tolle Projekte ergeben sich am laufendem Band. Gut, dass ich hier auch viel reisen wollte und nicht zu viel arbeite, sondern auch Menschen und Meer genieße. Ich bin ja auch nur ein EVS´ler.
Mit den sehr engagierten Jugendlichen, die ich im Rahmen von unterschiedlichen Workshops empowere, genieße ich die Zeit insbesondere. Mit der Kamera und dem Rechner unterwegs, filmen und schneiden sie nun auch mal selbst. Ergebnisse werde ich demnächst auch hochladen. Im Gegenzug bringen mir einige Jugendliche hier Graffiti und Stencil bei. Vielleicht wird es bald neben den gelben Fäusten von KRIPOE und den neuen Kunstwerken der Münchener Crew um NEON und LOOMIT weitere sehenswerte Bilder geben. Der eine oder die andere wird dann erkennen, dass diese Wandmalereien von mir stammen. Haltet die Augen auf, wenn ihr in Istanbul seid. Unter anderem auch für die Ergebnisse des Streetartfestivals (http://www.streetartistanbul.com/), die ich mitunterstützt habe.
Zwischenzeitig hatte ich die Gelegenheit, viele Konzerte zu besuchen und unter anderem auch die Rapper CEZA, 9CANLI, YENER und A.P.O. erleben zu dürfen – sehr feine Sache. Die Musik dieser Stadt ist wirklich überwältigend und so vielfältig, dass ich kaum noch aus Konzerten und Clubs rauskomme, wenn nicht Museen, Theaterstücke und andere Veranstaltung im Rahmen von 'Europäische Kulturhauptstadt Istanbul 2010' mich bewegen. Dank gilt an meine FreundInnen Firat, Eda, Murat, Kenan, Serdar und co, die teure Veranstaltungen für mich und meine Leude kostenlos ermöglichen. Das 360° Konzert von U2 und den gemeinsamen Spaziergang mit Bono auf der Bosporusbrücke habe ich leider verpasst, da ich kurz in Deutschland war, um eine multilaterale Jugendbegegnung mit Jugendlichen von allen drei Kulturhauptstädten zu planen. Dass in Deutschland ein sogennanter Sarrazin als Volksheld gefeiert wird, hat mich sehr erschrocken! Was verpasse ich denn wohl noch so bewegendes?! Hepimize gecmis olsun!
Langsam aber sicher bin ich in Istanbul angekommen. Vielleicht bleibe ich auch länger hier? Ich entdecke nach wie vor immer wieder neue Gegenden und Gesichter - diese Stadt hört nie auf! Gleichzeitig erfreue ich mich auch daran, die Türkei entdecken zu dürfen und einiges auch persönlich mit den Liebsten zu teilen. Unter anderem war ich mit Niklas und Nurey im Dorf meiner Großeltern, wo meine sogennante Zuwanderungsgeschichte ihren Ursprung hat, um dort wiederum zu erfahren, woher meine Verwandten selbst noch stammen. Also wie üblich: Die Menschen haben Füße anstatt Wurzeln.
Anders als beim EVS-Ausreiseseminar empfohlen bzw. strengstens gewarnt, genieße ich den regen Besuch meiner FreundInnen und Familie aus Deutschland und lade alle herzlich ein, mit mir diese wunderbare Stadt und das Land zu erkunden. Mich begleiten hier weder 'Kulturschock' noch Integrationsprobleme oder Umgangsschwierigkeiten mit den Einheimischen. Ob ich dies so genießen könnte, wenn Politiker und auch einige Jugendarbeiter Türkischverbot in Deutschland durchgesetzt hätten? (Die Debatte spare ich mir hier zum Glück auch!) Vielmehr wird hier noch mal deutlich, wie heterogen eine Gesellschaft bzw. eine Kultur sein kann und wie sehr Sprachen Menschen verbinden! Der eingeschränkte Blick auf die Menschen und ihre vermeintliche Kultur oder Religion wird hier bei einer näheren Betrachtung aufgelöst, so dass Mensch nicht drum herum kommt, Menschen und ihre unterschiedlichen Facetten, Lebensgeschichten und Schicksale kennenzulernen.
Mir ist gar nicht aufgefallen, dass die halbe Zeit meines EVS vergangen ist. Für eine wundervolle Zeit mit einigen meiner Liebsten aus Deutschland und neuen FreundInnen aus der Türkei sage ich vielen Dank. Auch unter anderem für das leckere Graubrot aus Deutschland und die geilen Sessions mit Tina und Ertan (Wo ist das Schwarze Meer?), Niklas (Kanka naber?), Abla (Her sey icin sagol!), Pembe (KAPICILAR KIRALI) und weitere Gäste mit denen ich unter anderem folgende Sachen geteilt habe:
Sundaysky, Prinzeninseln, Dolapdere Big Gang, M.F.Ö., Aida Oper, Barbaros, Paul Kalkbrenner, Izmir, Afacan, Studie für die Stiftung Mercator, Deutsch-Türkische Jugendbrücke, Bedlam of Master, Express Brass Band, Üsküdar, Balat, Dolapdere, Freshi, Lemi Karaca, Schwangerschaft x4 :-), Performance, Freestyle-Battle, 3Freunde, Hamburg, Baba Zula, Selim Sesler, FINDIKLI, Canim Cigerim, Balkon, Alternative Basar-Tour über den Dächern Istanbuls, Bayrischer Jugendring, Antalya 5*****, Olympos (Wow!!!!), Mersin, Kokorec (geht gar nicht), Manzara, Ney, Fieber, ARAF, Bosporus, Santralistanbul, Rumeli Kavagi, Pet05, LAKLAK TV ... just begun...
Komentarze