In wenigen Tagen geht es los
Wahlwerbung wird häufig kritisch gesehen - hilft sie wirklich bei der politischen Meinungsbildung oder ist sie nur ein Mittel um Aufmerksamkeit zu erzeugen?
Endlich bekommt die Europawahl die Aufmerksamkeit, die sie verdient hat. Überall hängen Wahlplakate, immer häufiger werden Fernsehwerbespots gezeigt und auch die Medien Zeitung und Radio haben die Wahl für sich entdeckt. Nun ja, immerhin steht sie ja kurz bevor. In wenigen Tagen geht es los, Europa wählt! Ernsthaft? Zwar sollte Dank der vielen Werbung inzwischen kein Deutscher Staatsbürger mehr sagen müssen, er wisse nicht was die Europawahl ist und wann und überhaupt häh??? Wie gesagt, sollte. Denn meiner Meinung nach ist Werbung für Politik der falsche Weg, Wähler zu gewinnen. Auf welche Zielgruppen zielen denn Fernsehwerbespots und Flyer in den Briefkästen ab? Auf diejenigen, die noch keine politische Meinung haben oder die ihrer Eltern übernommen haben und die auch nicht gewillt sind, sich ernsthaft eine eigene Meinung zu bilden. Warum sich informieren, Zeit investieren und vielleicht schwierige Texte lesen wenn man doch auch nebenbei beim Fernsehen einen netten Spot irgendeiner Partei sehen kann. Und das ist doch so viel einfacher! Wer soll denn kontrollieren ob man wirklich hinter der Partei steht, die man wählt oder ob einem nur der Flyer gefallen hat? Ihr merkt, ich halte nicht viel von Politikwerbung. Wobei ich allerdings einschränken muss, ich denke sie hat einen sehr großen Vorteil: Nachdem die Leute das tausendste Plakat am Straßenrand gesehen haben, wissen sie, dass eine Wahl ins Haus steht. Mit viel Glück merken sie sich auch das Datum und gehen wirklich hin. Vielleicht wird ein junger Mensch beim Fernsehen daran erinnert, dass etwas Wichtiges ins Haus steht und dass endlich einmal seine Stimme gefragt ist. Den Werbemaßnahmen, da bin ich mir sicher, sind sehr viele Wählerstimmen zu verdanken. Mögen muss man sie trotzdem nicht.