In der Welt zuhause!
In diesem Eintrag erzähle ich erzähle ich euch über verschiedene Weihnachtstraditionen in Deutschland und Italien, meine Reise nach Istanbul und von der Ankunft zweier neuer Mitbewohnerinnen!
Hallo ihr alle,
ein neues Jahr hat begonnen und mir wird grade bewusst, dass ich schon viel viel zu lange nichts mehr hier geschrieben habe! Deshalb wird es jetzt ganz dringend wieder Zeit euch auf den neusten Stand zu bringen und ein bisschen nachzuerzählen, was inzwischen hier so alles passiert ist!
Zuerst einmal wollte ich euch noch von meiner Plätzchenbackaktion erzählen, die ich für den Advent für meine Mitbewohner gemacht habe. Ich wollte gerne ein bisschen adventliche Stimmung hier nach Italien bringen und meine Mitbewohner auch ein bisschen an unseren deutschen Weihnachtstraditionen teilhaben lassen! Dies stellte sich dann allerdings als ziemlich schwierig heraus, da ich wirkliche Probleme hatte Zutaten zu finden. Zum Beispiel schon gemalene Nüsse oder Blockschokolade sind hier eigentlich unmgöglich zu finden. Nach dem durchkämmen des 4. Supermarktes war ich so verzweifelt, dass es für mich ein wirkliches Wunder darstellte, dort Vanillzucker (sogar deutsch beschriftet) und noch dazu Backpulver zu finden! Nur das hat mir den Tag dann noch gerettet und so habe ich trotz Schwierigkeiten letztendlich etwas alternativ und mit komplett selbstgehackten Nüssen natürlich ;) dann doch noch Plätzchen zustande gebracht.
Als Tipp für die nächsten, die sowas probieren wollen: geht zu erst in den Penny-Markt, da der ein paar deutsche Produkte führt und stellt euch gleich auf ca. 3 Studen Nüsse mit dem Messer kleinhacken ein!
Die Plätzchen an sich waren dann aber ein Erfolg und haben kaum die erste Adventswoche überdauert.
In der ersten Adventswoche war dann auch noch eine besondere Überraschung, dass es der Niklolaus auch bis hier her zu mir nach Italien geschafft hat und ich am morgen des 6. Dezembers ein kleines Päckchen in meinen Schuhen forgefunden habe! Ich denke er muss sich wohl etwas verirrt haben und durch meine rumänische Mitbewohnerin Adela hierhergefunden haben, denn der Nikolaus existiert hier eigentlich gar nicht. Eine tote Heilige namens "Santa Lucia" beschenkt hier die Kinder am 13. Dezember! Wir haben "Santa Lucia" dann auch in der "Casa di Alice" mit unseren Babys gefeiert! Zuerst konnten wir tagelang immerwieder Glöckchen, von der vorbeikommenden "Santa Lucia", klingeln hören und dann am Tag des 13. fanden wir dann neue Spielsachen und einen Haufen Leckereien für die Babys vor. Da sieht man wieder, dass die Traditionen schon ein bisschen unterschiedlich sind von Land zu Land! War aber auf jeden Fall total spannend und schön für mich zu erleben.
Ansonsten war es während der Weihnachtszeit noch besonders schön hier, dass wir in unserer WG untereinander gewichtelt haben (Bambonatale Secreto nennt sich das auf Italienisch). Und so haben wir am 19. Dezember hier zusammen eine Weihnachtsfeier gemacht und uns gegenseitig beschenkt! Ich durfte für meine Mentorin Justina wichteln und habe ihr eine selbstbemalte Tasse geschenkt, da sie sich etwas wünschte, was sich benutzen lässt, und eine Weltkarte, auf die sie farbig alle Länder aufkleben kann, in die sie schon gereist ist. Sie hat sich sehr darüber gefreut, da sie genau wie ich total gerne reist! Von Lidia habe ich dann einen Bilderrahmen bekommen, da ihr aufgefallen ist, dass ich es gerne mag Fotos und schöne Karten mit schönen Sprüchen aufzuhängen.
Am nächsten Tag hat für mich dann eine Zeit der großen Reisen angefangen. Ich hatte mich nämlich entschieden Weihnachten zuhause bei Mum, Lu und Michi zu verbringen und für Silvester bin ich auf eine von meinem Jugendzentrum hier organisierte Reise nach Istanbul mitgefahren.
Weihnachten zu Hause und die Zeit dort war für mich wunderschön, da ich mich sehr gefreut habe Freunde und Familie zu sehen - wenn auch nur jeden kurz - und ganz besonders für mich war natürlich Michi zu sehen und Zeit mit ihm zu verbrigen, da ich von ihm außer über Erzählungen die ganze Zeit über nichts gehört habe.
Auch meine Silvesterfahrt nach Istanbul war etwas ganz besonderes! Zwar hat mir manchmal ein bisschen eine enge Freundin dort gefehlt, da ich mit meiner Mentorin Justina hingefahren bin, sie aber auch noch mit ihrem Freund dort war und sonst nur Erwachsene, eine Familie und Don Albrto mitgefahren sind, aber kulturell war die Reise sehr interessant für mich und ich wollte auf jeden Fall alle Möglichkeiten nutzen in der Welt herumzukommen.
Istanbul fand ich totz Kälte und viel Regen in den Tagen dort sehr beeindruckend, da man dort schon viel von der asiatischen Kultur natürlich aber auch einfach viel von der islamistischen Religion erleben kann. Es ist einfach etwa ganz anderes, wenn um 5 Uhr morgens zum ersten Mal der Muezin ruft und die Stadt von zahlreichen Moscheen durchzogen ist. Das gibt einem schon ein anders Gefühl als zuhause. Ganz besonders die Moscheen haben mir als Kirchen sehr gut gefallen, da ich sie als offen, warm und Ort der Ruhe wahrgenommen habe. Dies lag teilweise bestimmt auch daran, dass Moscheen ja komplett mit Teppichboden ausgelegt sind und man sie nur ohne Schuhe betreten darf, was für mich eigentlich ein behagliches Gefühl geschaffen hat. Außer dem Betreten der Moschee ohnen Schuhe gibt es noch die Regel, dass Frauen sich beim Betreten mit Kopftuch verhüllen müssen und Männer und Frauen seperate Orte des Gebets haben. Während Männer sich in der ganzen Moschee frei bewegen könnnen gibt es für Frauen zum Beten hinten etwas abgetrennte Kammern. Unsere Gruppe hatte das Glück, dass uns erlaubt wurde, auch einmal während der Gebetszeit, in der die Moscheen sonst normalerweise für Besucher geschlossen werden, dazubleiben und dem Gebet zuzuschauen. Auch dies fand ich interessant, mal im echten Leben zu sehen.
Abgesehn von mehereren Moscheen in Istanbul, habe ich aber auch noch andere Sehenswürdigkeiten besucht. Die Hagia Sofia, eines der größten und beeindruckendsten Bauwerke Istanbuls, die heute ein Museum ist, den Topkapi, den Palast der früheren Sultane der zum Beispiel Haremsgebäude besitzt oder auch die Basilika Cisterna, eine unterirdische wunderschöne Zisterne und das archäologische Museum. Bei einer Schifffahrt auf dem Bosporus konnte ich außerdem zum ersten Mal in meinem Leben einen Fuß auf asiatischen Boden setzen.
Abgesehen von all den Sehenswürdigkeiten, haben mir in Istanbul ganz besonders der große Bazaar und der Gewürzbarzaar (auch ägyptischer Bazaar) gefallen. Während auf dem Gewürzbazaar zahlreiche Gewürze, die berühmten türkischen Süßigkeiten wie Türkischer Honig oder Baklava und unzählige Teemischungen, allen voran natürlich der berühmte türkische Apfeltee verkauft werden, kann man im großen Bazaar fast alles finden, was das Herz begehrt! Der rießige überdachte Bazaar birgt unterschiedliche Sektionen für Schmuck, türkische Teppiche, türkische Spezialitäten, Leder, Kleidung, Lampen und Schals und beinhaltent insgesamt über 4000 Geschäfte. So könnt ihr euch bestimmt vorstellen, dass man sich recht leicht verlaufen kann. Ich fand die Atmosphäre darin gigantisch, aber mir macht es auch Spaß, mit den Händlern über einer Tasse Apfeltee über Preise zu feilschen, die schönsten Artikel zu suchen oder einfach so etwas ins Gespräch zu kommen, da man dort auch eine gute Anzahl an unterschiedlichen Sprachen finden kann.
So, jetzt noch zum Silversterabend an sich: diesen habe ich dieses Jahr eigentlich relativ unspektakulär mit meiner Reisegruppe in einem Restaurant gefeiert. Feuerwerke haben wir leider keine gesehen, da es die in Istanbul generell nicht soviel gibt wie bei uns, wo jeder sein privates Feuerwerk macht, es hätte nur ein großes Feuerwerk direkt am Bosporus gegeben, zum dem wir dann nicht mehr gegangen sind, da unser Restaurant recht weit entfernt war, alle müde waren und draußen wortwörtlich der Schneesturm tobte.
Hier sei noch kurz erwähnt, dass ich auch viel vom italiensichen Reisestil mitbekommen habe! Meine italienischen Mitreisenden haben nämlich schon bevor wir überhaupt nach Istanbul gereist sind, genau wie die Besuche in den Sehenswürdigkeiten, die Besuche in bestimmten Restaurants geplant! Das fand ich ziemlich witzig, da ich denke jemand deutsches würde das wohl kaum, oder wie gehts euch da? :D
Nach dem Ende meiner Zeit in Istanbul machte mir meine Flugroute noch einen ganz besonderen Besuch möglich! Und zwar einen Besuch bei Regine, meiner Cousine, die gerade einen Freiwilligendienst in Kiev ableistet! Bei der Planung für die Istanbulreise haben sich unsere Flüge so ergeben, dass wir auf dem Rückflug eine Nacht Aufenthaltszeit in Kiev hatten! In dieser Zeit konnte ich also den Flughafen verlassen und mit Regine, die mich freundlicherweise schon am Flughafen abgeholt hat zu ihr in ihre WG fahren! Ich fand es mega schön, sie zu sehen, als auch natürlich wo sie wohnt und ist! Danke nochmal für die schöne Zeit mit dir Regine!
So,das war es von all meinen Reisen. Mittlerweile bin ich nun wieder zurück von meinen Weihnachts- und Silvesterreisen. Und auch hier in Chiari hat sich schon wieder einiges getan in unserer WG. Mittlerweile sind nämlich meine letzten beiden Mitbewohner hier eingetroffen. Nellys Cousine Sona aus Armenien, die schon 2 Jahre hier in Chiari lebt und eine Freundin von Lidia aus Russland, Uliana, die zusammen mit meiner Mentorin Justina schon letztes Jahr hier Freiwiligendienst gemacht hat! Beide haben bis jetzt im Januar gewartet, um ein Visum zu erhalten um wiederzukommen und haben dieses jetzt bewilligt bekommen.
Ansonsten war für mich die letzten paar Wochen wieder Alltag hier! Ich habe wieder in der " Ludoteca" und " Casa di Alice" gearbeitet und abends hab ich ja meistens Sprachschule!
Ab morgen, findet nun -endlich- mein On-Arrival-Training statt, auf das ich schon lange warte, und ich werde dazu für eine Woche nach Rimini fahren! Ich bin schon total gespannt, was mich da alles erwartet und freu mich total!
Davon erzähl ich euch dann aber das nächste Mal!
Viele liebe Grüße, eure Caro