Ich bin wieder hier!

"Jetzt ist alles vorbei", sagte meine Mum, als sie mich vom Flughafen abgeholt haben. Jetzt bin ich also wieder da. Seit mehr als einer Woche nicht mehr in Finnland. So oft habe ich mir vorgestellt wie er wohl wird, der Abschied. Schon Monate vorher!! Und dann ging es so schnell.

Zwei Wochen vor meiner Abreise war ich ja in einem Workcamp. Das hätte ich mir, gelinde gesagt, sparen können. Die Leute waren zwar super nett (absehen von unserem, scheinbar pädophilen 42-jährigen Lagerleiter) und ich hab mich super verstanden, aber das Ganze war so schrecklich unorganisiert... Die meiste Zeit haben wir nur rumgesessen und uns den Bauch bescheinen lassen. Wirklich viel ist in dem Park, in dem wir gearbeitet haben, nicht. Schade für uns und für die Tante, die das veranstaltet hat.

Ich hab mich so wahnsinnig gefreut auf zu Hause. Hätte ich nie für möglich gehalten und dann wäre ich fast wahnsinnig geworden vor Vorfreude. Die Abschiede davor gingen überraschend tränenarm über die Bühne. Ich bin immer wieder selber von mir überrascht... Und dann saß ich auch schon in dem Flieger, der mich aus meinem Leben in Finnland nach Deutschland zurück gebracht hat. In Köln war auch eigentlich alles noch okay, auch wenn es sich komisch anfühlte. Aber der absolute Hammer kam definitiv am Endflughafen Leipzig. Da saß ich im Flieger und wäre am liebsten nicht ausgestiegen. Was sich danach alles abgespielt hat, lest ihr in ’nem Text, der demnächst folgt. (Wurde an dem Abend sofort im schwarz-auf-weiß Tagebuch niedergeschrieben und muss nur noch getippt werden.) Ich habe mich echt selber nicht wieder erkannt...

Nun ja, seitdem sind nun fast zwei Wochen vergangen... Ich bin wieder zurück. "Und wie war es?" Diese allseits bekannte Frage. Wie es war? - Wärmer! Wir hatten Sommer, Sonne und warme Temperaturen. Nur ein Grund, mein Finnland zu vermissen. Wie es sonst war? Mal schön, mal weniger. Nein, eine wirkliche Antwort habe ich nicht. Irgendwo habe ich mal eine tolle Antwort auf diese nichtssagende Frage gelesen.

Zunächst bin ich also voll Karacho ins Leben geschlittert. Bei mir im Ort war Heimatfest und jeden Tag irgendwas los. Also gleich mal wieder die halbe Welt wiedersehen. Und? Es hat sich überhaupt nichts, aber auch gar nichts, verändert. Das ist so deprimierend. Ich selber hab so verdammt viel erlebt und hier ist alles beim Alten. Selbst gewisse Konflikte mit mir selber im Bezug auf so einige Menschen sind noch da. Warum konnte sich das "da oben" nicht einfach in Luft auflösen?!

Kurze Zwischenbilanz: Ich fühle mich total außenstehend. Und unverstanden, selbst von meinen besten Freunden. Da wird man für Dinge aufgezogen.... also... Nee. Ja, es ist dieses Problem, dass ich mich dann wohl doch irgendwie verändert habe und dieses Gefühl gern weiterleben würde, aber keiner kapiert es.

Mein Finnisch verlerne ich übrigens auch schon wieder. Schönen Dank auch :-(

Übrigens: Liebe zukünftige Freiwillige, die ihr hier fleißig schreibt: Ich beneide euch! Ich will auch nochmal! Ehrlich... Schlimm: Jedes Mal, wenn ich sehe, dass die-und-die (noch) in Deutschland ist, könnte ich ausrasten vor Neid. Oder ist es ein anderes Gefühl? Keine Ahnung.

Naja, is schon spät (in Finnland sogar noch eine Stunde später...). Hab diese Woche noch Auszeit, aber ab nächstem Montag gehe ich drei Wochen arbeiten. Mal schauen, ob ich es noch kann, als "Karla Kolumna" für die Lokalzeitung. Ich freu mich schon sehr darauf. Denn diese Woche habe ich mich einfach nur furchtbar gelangweilt. Wie kann man nur dermaßen wenig zu tun haben. Also eigentlich überhaupt nichts, außer das Zimmer von oben bis unten durchzuwühlen und die Schränke auszumisten. (Meine Lieblingsbeschäftigung seit Finnland...!!) Ich komme mir so nutzlos vor... Schlimm!

Übrigens war am 26. Juni Jahrestag meines ersten Eintrages. Wenn ich da mal gewusst hätte, was mich so erwartet...

Bis wieder mal, die Maria (wieder) in Deutschland

PS: Bilder gibt es grad nicht so viele. Hätte Lust ein Bild von mir hochzuladen, aber Bilder von mir sind meistens auf den Kameras der anderen... *wunder oh wunder* Also gibt’s nicht mehr als das hier ;-).