Hiiumaa
Erlebnisse von Hiiumaa, die letzte Arbeitswoche und feiern mit den Kollegen :)
Also, die Hiiumaa-Geschichte wollte ich ja noch erzählen. Ich versuche mich, kurz zu fassen, weil sie eigentlich relativ lang ist ;)
Am frühen Samstagmorgen wollten wir aufbrechen, jedoch konnte Elisabeth, die den Plan hatte, nicht mitkommen, weil sie starke Kopfschmerzen hatte und in der Nacht kaum geschlafen hat. Wir anderen drei und Diana von dem anderen Apartment sind dann also so ziemlich ohne Plan losgefahren. Mit dem Bus und der Fähre hat es alles super geklappt, leider sind wir dann in Kärdla, der „Hauptstadt“ von Hiiumaa, eine Station zu spät ausgestiegen und hatten dann keine Plan, wo wir hinmüssen und wo wir eine Unterkunft für die Nacht finden können.
Wir haben jemanden gefragt und wie durch ein Wunder haben wir irgendwann das „Zentrum“, welches aus zwei Banken, einem Supermarkt und ein paar anderen kleinen Sachen besteht, die alle schon geschlossen hatten, gefunden. Wie wir das geschafft haben – keine Ahnung. Wir sind tausendmal irgendwo abgebogen und dann habe ich auf einmal das Schild von der Swedbank gesehen.
Das Informationscenter hat natürlich am Wochenende nicht auf, Touristen kommen ja nur in der Woche. Gott sei Dank gab es einen Plan mit Telefonnummern von Hostels und wir haben uns auf den Weg gemacht zu einem Hostel, was in der Nähe des „Zentrums“ war.
Wir kamen dort an und die Besitzerin, die nebenbei auch fließend Englisch spricht, hat uns sofort ein Zimmer angeboten für 5 Personen. Das kleine Nebenhaus war so schön eingerichtet und die Betten waren so gemütlich, ich wäre am liebsten dageblieben.
Sie meinte zu uns, dass wir glücklich sein können, dass wir dieses Wochenende gekommen sind, weil es einen Markt gibt und auch eine riesige Fontäne. Ihr Mann würde uns überall herumfahren.
Natürlich waren wir super happy, so nette Leute zu treffen und unseren persönlichen Taxifahrer plus Guide zu haben.
Wir kamen also bei der Fontäne an und fragten uns, wo sie ist. Unser Taxifahrer zeigte auf einen kleinen Brunnen, aus dem ein bisschen Wasser tropfte. Wir haben versucht, nicht zu lachen, denn das war definitiv keine große Fontäne!
Wir sind weitergefahren, am „großen“ Kunstmuseum und auch an einem schönen Strandrestaurant vorbei zum Markt. Der Markt bestand aus einer kleinen Halle mit vielleicht 10 Ständen. Wunderbar! Wir sind quasi aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen. Aber ich muss sagen, dass die Leute seeeeeehr nett sind auf Hiiumaa, denn der Schwiegersohn von unserem Guide hat mit uns fließend Englisch geredet und ich fragte ihn, ob sie hier irgendwelche guten, billigen Restaurants haben. Die Antwort war: es gibt nichts teures hier.... Nun gut :)
Wir sind zum Restaurant gegangen, haben billiges, gutes Essen gegessen und haben dann eine Personenschaukel gefunden. Diese gibt es hier öfter in Estland und es können viele Personen auf dieser Schaukel schaukeln. Das hat Spaß gemacht.
Dann sind wir zu einem Supermarkt gegangen, um Sachen einzukaufen, die wir abends zum Kochen verwenden können, sonst hätten wir nicht gewusst, was wir sonst machen sollen.
Danach haben wir uns auf die Suche nach einem weiteren Cafe gemacht, leider hatten sie alle geschlossen. Es ist ja Samstag...
Abends ist Elisabeth nachgekommen und wir haben gekocht. Ein lustiger Tag und Abend xD
Am nächsten Morgen haben wir bis zehn geschlafen und sind dann ins Museum gegangen. Kärdla ist so klein, dass man überall problemlos zu Fuß hinkommt. Das Museum war mit 1 Euro für Schüler äußerst billig und auch gar nicht so schlecht, aber klein. Das bessere Museum war wahrscheinlich Kärdla an sich, denn überall waren so viele schöne kleine Sommerhäuser und ganz viele Apfel- und Pflaumenbäume mit super leckeren Früchten. Danach sind wir wieder zur Schaukel gegangen, ins Cafe, und am Nachmittag sind wir mit dem Bus wieder nach Hause gefahren.
Ein ziemlich lustiges, entspanntes Wochenende also ;)
Die darauffolgende Arbeitswoche war ganz entspannt. Ich esse jetzt mittags bei der Arbeit für 1,60 Euro, ich gebe vier mal in der Woche Englischunterricht, ein mal in der Woche Tanzunterricht und einmal in der Woche Deutschunterricht für die Arbeiter. Im Englischunterricht haben wir „Mein rechter, rechter Platz ist frei“ gespielt :) Den Estnischen Satz dafür kann ich mittlerweile auswendig: Minu korval iste on vaba ja ma tahan et siia istuks värv ….
Außerdem ist unser Estnischkurs angefangen. Unsere Lehrerin ist aber nicht so gut, von daher werden wir wohl nicht so viel lernen.
Montags kommt eine Studentin zu uns und gibt Tanzstunden in Modernem Tanz. Macht total Spaß und ist mal was anderes als Hip-Hop, was ich schon seit Jahren tanze.
Letzten Donnerstag war ich im Kumu Kunstimuuseum. Das ist in Kadriorg, dem wunderschönen Park hier in Tallinn. Das Museum war nicht schlecht, aber es hingen wirklich nur Bilder an der Wand. Ich habe das etwas anders erwartet.
Freitags morgens begleite ich meine Gruppe, bei der ich normalerweise jeden Nachmittag verbringe, bei Ausflügen. Letzte und vorletzte Woche waren wir im Freilichtmuseum. Das ist ziemlich cool, ziemlich groß und vorletzte Woche habe ich dort eine sehr bekannte, estnische Tennisspielerin gesehen (darauf musste mich aber erst meine Kollegin hinweisen). Das Museum ist also definitiv ein Ausflugsziel, ebenso wie Kadriorg.
Am Freitag nachmittag war eine Disco für die Students und es war sehr lustig, sie beim Tanzen zu beobachten. Ein paar haben sogar extra Party-Klamotten angezogen :) Und einer, der ständig zu mir kommt und mit mir gemeinsam auf Englisch bis zehn zählt (auf Deutsch kann er es auch schon), wollte mir mir pärchen-mäßig tanzen. Soooo lustig..... Ich liebe meine Arbeit! xD
Am Freitag abend haben wir in unserer Wohnung unsere Randla-Opening-Party gefeiert. Randla heißt unsere Straße. In unserer Estonia-Evs Facebook Gruppe sind 34 Leute oder mehr, und es waren insgesamt aus dieser Gruppe gerade mal 10 Leute da.... Außerdem ein paar andere Freiwillige aus Maarjaküla, irgendwo im nirgendwo von Estland.
Später sind ein paar noch in die Altstadt zum Feiern gegangen, aber ich bin nicht mitgekommen, weil ich eine Nebenhöhlenentzündung bekommen habe.
Dafür sind wir am Samstag erneut von meinen Kollegen eingeladen worden. Wir haben zuerst vortrinken bei meiner Tutorin Eeva gemacht und sind dann in einen Tanzclub in die Altstadt gegangen. Der war ziemlich cool. Die Kollegen sind supernett. Die Esten sind eher etwas zurückhaltend, aber es waren auch Russen dort (hier leben sehr, sehr viele Russen) und die haben ganz schön Stimmung gemacht. Die eine spricht nicht so gut Englisch und hat etwas zu viel Wein getrunken, da kann man sich vorstellen, wie lustig das war.
Ana und ich haben eine Estin kennengelernt in dem Club, die wir eigentlich heute Abend treffen wollten, jedoch war wohl gestern irgendetwas in dem Essen bei der Arbeit, was ich wohl nicht so vertragen habe, deswegen bin ich heute krank. Sie heißt Jaanika und ist super glücklich, dass sie uns getroffen hat, weil sie ihr Englisch üben kann und wir sind genau so glücklich, sie kennengelernt zu haben, denn so lernen wir mehr Locals kennen und können unser Estnisch trainieren, wenn wir mal etwas mehr sprechen können.
Das ist also alles passiert in den letzten eineinhalb Wochen. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen :-)